Klinik für Urologie

Nierentumor

Das Nierenzellkarzinom ist nach dem Prostata- und Harnblasenkarzinom der dritt-häufigste urologische Krebs. In Deutschland erkranken jährlich ca. 11.000 Menschen an diesem Tumor.

Die Inzidenz des Nierenzellkarzinoms in der Bundesrepublik zeigt eine steigende Tendenz und liegt derzeit bei ca. 17 für Männer und 7 für Frauen pro 100.000 Einwohner jährlich. Der Häufigkeitsgipfel dieser Erkrankung liegt zwischen dem 55. und 71. Lebensjahr, wobei sich in den letzten Jahrzehnten eine deutliche Tendenz zu jüngeren Jahrgängen zeigt. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung sind 13 % aller Patienten bereits an Metastasen erkrankt. Dies ist besonders problematisch, da diese Metastasen auf Chemo- und Bestrahlungsbehandlung nicht ansprechen, so dass hier nur die operative Entfernung der Geschwülste in Frage kommt und eine, heute noch nicht ausgereifte, Immuntherapie.

DIAGNOSE

Vor diesem Hintergrund ist es von besonderer Bedeutung, dass das Nierenzellkarzinom so früh als möglich erkannt wird. Durch Ultraschall sowie Computer- bzw. Kernspintomographie können Nierenzellkarzinome im Frühstadium entdeckt werden. Dies ist umso wichtiger, da die Überlebenschancen vom Tumorstadium abhängen, so hat z.B. ein Patient mit einem nicht metastasierten Nierenzellkarzinom, das noch innerhalb der Nierenkapsel lokalisiert ist, eine 5-Jahresüberlebenschance von 70 %. Das metastasierte Nieren-zellkarzinom ist dagegen in der Regel nicht mehr heilbar. Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass das Nierenzellkarzinom im Frühstadium keine Symptome aufweist. Das Frühstadium ist aber das Stadium, in dem die Tumorerkrankung in hohem Prozentsatz durch eine Operation geheilt werden kann. Aus diesem Grunde ist ab dem 45. Lebensjahr die jährliche Ultraschall-Untersuchung der Nieren zu fordern.

BEHANDLUNG

Die Strahlentherapie und die systemische Chemotherapie haben beim Nierenzellkarzinom nur eine begrenzte Wirksamkeit. Deshalb stellt die radikale Tumorchirurgie sowohl in der Therapie des Primärtumors als auch der Metastasen an erster Stelle. Die Wahl der chirurgischen Maßnahmen richtet sich nach dem Stadium der Erkrankung und nach der Funktion der Restniere. Auch bei weit fortgeschrittenen Tumorstadien ist heute dank moderner Technologie eine Operation oft noch möglich. Bei übergroßen, inoperablen Tumoren kann durch künstlichen Verschluss der Gefäße der tumortragenden Niere der Tumor verkleinert bzw. das Wachstum verlangsamt werden. Dieses Verfahren wird auch zum Teil bei inoperablen Lebermetastasen angewandt. Im Falle von häufigen inoperablen Metastasen ist eine medikamentöse Therapie erforderlich.