Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin

Spinalanästhesie

Rückenmarksnahe Regionalanästhesie

Einsatzgebiet
  • Kaiserschnitt ( deutlich geringeres Risiko als Allgemeinanästhesie )
  • Urologische Eingriffe durch die Harnröhre ( Prostata- und Blasenoperationen )
  • Operationen an den Beinen ( Brüche, Sehnen – und Bandoperationen, Protheseneinbau )

Über die Zwischenräume  der Wirbelfortsätze kann ein Lokalanästhetikum in die Nähe des Rückenmarks eingebracht werden . Die dort zusammenlaufenden Nerven werden blockiert, auf diese Weise kann die gesamte untere Körperhälfte oder eine Region am Rumpf betäubt werden. 

Die Spinalanästhesie wirkt durch eine einmalige Injektion in das Nervenwasser, das das Rückenmark umgibt, und schaltet von den Füßen aufwärts die Nerven so vollständig aus, dass auch keine Bewegung der Beine mehr möglich ist. Die Wirkhöhe ist abhängig von der Menge  an Lokalanästhetikum, die gegeben wird und kann z.B. beim Kaiserschnitt bis zum Brustkorb reichen.

Die Wirkdauer kann je nach verwendetem Medikament vom 1,5 bis 4Stunden betragen.

Bei dringenden Operationen der unteren Körperhälfte, bei denen nicht gewartet werden kann, bis die Sechs–Stunden–Nüchternheitsgrenze für eine Vollnarkose erreicht wird und das Risiko für eine Aspiration erhöht ist, kann dieses durch eine Spinalanästhesie umgangen werden.