Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Minimalinvasive Chirurgie und Proktologie
Dickdarmdivertikel
Wenn sich der Darm nach außen stülpt
Unter Divertikeln versteht man Ausstülpungen an der Darmwand. Am häufigsten treten sie im Bereich des Dickdarms auf. Die Darmschleimhaut tritt dann durch kleine Lücken in der Darmmuskulatur aus. Divertikel sind bei älteren Menschen weit verbreitet und harmlos. 80 Prozent der über 80-Jährigen haben Darmdivertikel. Eine ballaststoffarme Ernährung ist häufig Ursache von Divertikeln.
Symptome
Erst wenn sich die Divertikel entzünden, besteht Handlungsbedarf. Dann treten Beschwerden auf wie Bauchschmerzen im linken Unterbauch, Verdauungsstörungen, eine schmerzhafte Verhärtung im Bauchraum und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Die Entzündungen wiederum können unbehandelt Eiteransammlungen (Abszesse) zur Folge haben oder sogar zum Darmdurchbruch führen.
Diagnose
Verschiedene Untersuchungen tragen zur Klärung einer Divertikel-Entzündung bei: Labor und Computertomographie. Eine Darmspiegelung kann erst nach Abklingen der Entzündung gemacht werden.
Behandlung
Ohne Darmdurchbruch können Dickdarmdivertikel konservativ - also ohne Operation - behandelt werden. Der Patient erhält Antibiotika und Schonkost, um den Darm zu entlasten. In der Regel geht die Entzündung dann wieder zurück.
Treten Krankheitsschübe immer wieder auf oder kommt es zu Komplikationen, muss der betroffene Darmabschnitt entfernt werden. Dieser Eingriff ist in der Regel minimal-invasiv möglich.
Bei einem Darmdurchbruch handelt es sich um einen Notfall. Der erkrankte Teil des Darms muss unverzüglich entfernt werden. Auch diese Operation ist meist mit minimal-invasiver Technik durchzuführen.
Die Aufenthaltsdauer im Klinikum beträgt bei konservativer Therapie normalerweise 3 bis 7 Tage. Ist eine Operation nötig, können Patienten das Klinikum in der Regel nach 5 bis 10 Tagen wieder verlassen.