Klinik für Urologie

Prostatektomie mit dem daVinci-System

Urologische Tumorerkrankungen erfordern Spezialisten mit Blick auf den ganzen Menschen. Durch die zunehmende Verbreitung von Vorsorgeuntersuchungen werden bösartige Geschwülste von Prostata, Niere, Harnblase, Hoden und Penis glücklicherweise bereits in einem frühen Stadium erkannt.

Meist kann die Heilung durch eine operative Therapie erzielt werden. Bei Entfernung der Prostata wegen Prostatakrebs legen wir besonderen Wert auf den Erhalt der Kontinenz und, falls es die Tumorsituation zulässt, auch der Potenz. Im Klinikum St. Elisabeth wird für Prostataentfernungen (Prostatektomien) das sogenannte „da Vinci ® " Operationssystem eingesetzt, das wir Ihnen hier kurz vorstellen wollen.

Vorteile des „da Vinci ®"-Operationssytems für die Patienten

  • Minimalinvasives Vorgehen (Schlüssellochchirurgie) 

  • Weniger Blutverlust

  • Weniger postoperative Schmerzen nach der Operation

  • Bewahrung der Kontinenz

  • Erhalt der Erektionsfähigkeit

  • Kleinere Wunden mit besserem kosmetischen Ergebnis

  • Schnellere Genesung

Erfahrung und Kompetenz

PD Dr. Christian Gilfrich, Chefarzt der Abteilung für Urologie am Klinikum, führt die Operation seit 2004 (damals Uni Heidelberg) routinemäßig durch und zählt bundesweit zu den erfahrensten Operateuren auf diesem Gebiet. Er ist als Ausbildungsoperateur dieser Operation national und international im Einsatz.

Am Klinikum St. Elisabeth Straubing wird das da Vinci ®-Operationssystem nur von speziell dafür ausgebildeten Ärzten unter Leitung von PD Dr. Gilfrich bedient.

Vorteile für den Arzt

  • 3D-Darstellung des Operationsgebietes

  • Dreidimensionale Beweglichkeit der Instrumente

  • Verbesserte Detailerkennung durch ca. 10-fache Vergrößerung

  • Erhöhte Präzision und exaktere Bewegungen durch Mikroinstrumente

  • Ausgleich möglicher kleinerer Abweichbewegungen des Operateurs (zitterfreies Operieren)

Wie arbeitet das da Vinci ® System

Die Steuerkonsole wird durch den Operateur bedient. Von dort aus steuert er die präzisen mikrochirurgischen Instrumente, die sogar beweglicher sind als menschliche Hände. Die Bewegung des Operateurs wird punktgenau auf das da Vinci ®- Operationssystem übertragen.

Instrumente mit 7 Freiheitsgraden, die über circa 8 mm kleine Schnitte in das Innere des Körpers eingebracht werden, führen dann diese Bewegung im Körper des Patienten aus. Endoskopische Kameras liefern dreidimensionale, 10-fach vergrößerte Bilder des Operationsgebietes.
Das mehrarmige Operationsgerät ist direkt am Patienten positioniert. Daran sind die Kameras sowie zwei Instrumentenarme angeschlossen. Die Arme setzen die Bewegungen
des Operateurs an der Steuerkonsole hochpräzise um.

Sie sind nicht allein

In Deutschland werden derzeit jährlich über 58.000 Prostatakarzinome (PCA) diagnostiziert. Damit ist das PCA (Krebs der Vorsteherdrüse) mit mehr als einem Viertel aller bösartigen Neubildungen des Mannes führend. Durch den aktuell weit verbreiteten Einsatz eines Bluttests (Prostataspezifisches Antigen, PSA-Test) in der Diagnostik des PCA wird das Karzinom häufiger in einem Stadium entdeckt, in dem durch operative oder strahlentherapeutische Verfahren eine definitive Heilung erreicht werden kann. Die Computer-assistierte laparoskopische Prostatektomie (Entfernung der Prostata in
Schlüssellochtechnik mit Hilfe des da Vinci ®-Operationssystems) stellt hierbei das modernste operative Verfahren dar und wurde
deshalb auch im Klinikum St. Elisabeth Straubing eingeführt.

Medizinisch technische Ausstattung

  • Da Vinci Operationssytem für minimal invasie Eingriffe 

  • Thulmium-Laser zur Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung

  • Holmiumlaser zur Therapie von Steinen, Prostata, Harnröhrenengen und Feigwarzen

  • Hochauflösende Ultraschalldiagnostik mit 

  • farbkodierter Duplexsonographie 

  • Laparoskopische Arbeitseinheit mit neuer HDTV-Technik 

  • Extrakorporale Stosswellenlithotripsie (ESWL) 

  • Laserlithotripsie bei Harnleiter und Nierensteinen 

  • Videoskopisch kontrollierte Resektion (Video-TUR) 

  • Fluoreszenzunterstützte Blasenspiegelung zur besseren Diagnostik und Therapie von Blasentumoren 

  • Ultraschallunterstützte Schneidetechniken (Ultracision) 

  • Digitaler Röntgenarbeitsplatz 

  • Videourodynamik 

  • PNL und Mini-PNL zur minimal-invasiven Steinbehandlung 

  • Flexible und starre Ureterorenoskopie