I. Medizinische Klinik - Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Infektiologie
Weitere Gelenkentzündungen (Arthritiden)
Es werden zwei Hauptgruppen von Gelenkentzündungen unterschieden. Zum einen können reaktive Gelenkentzündungen (reaktive Arthritiden) bei bakteriellen Erkrankungen im Verlauf mit auftreten. Zum anderen können Gelenkentzündungen durch Ablagerung von Fremdmaterial in den Gelenken entstehen.
Eine dritte Sonderform im Bereich der Gelenkentzündungen tritt bei Infektionen vor allem mit Hepatitis-Viren (Erreger der viralen Leberentzündung) auf - insbesondere mit Hepatitis-Viren Typ B und C. Die Leberentzündung kann mit einer deutlichen Gelenkschwellung sowie starken Schmerzen einhergehen. Hierbei steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund.
REAKTIVE GELENKENTZÜNDUNG
Zur Gruppe der reaktiven Gelenkentzündung gehören neben der sogenannten Borrelien-Lyme-Arthritis, die durch Zeckenbisse mit Übertragung von Borrelien verursacht wird, auch Entzündungen von Erregern aus dem Magen-Darmtrakt. Die unspezifischen Gelenkbeschwerden können vor allem wandernd auftreten und werden von einem deutlichen Krankheitsgefühl sowie hohen Infektwerten begleitet. Die Therapie erfolgt mittels verschiedener Antibiotika.
GELENKENTZÜNDUNG WEGEN FREMDKÖRPERABLAGERUNG
Im Bereich der sogenannten Kristallarthropathien (Gelenkentzündung durch Ablagerung von Fremdkörpern in den Gelenken) sind vor allem Erkrankungen wie Gicht (Arthritis urica), Pseudogicht (Chondrocalcinose) sowie Gelenkablagerung im Rahmen einer Eisenüberlagerung (Hämochromatose) zu nennen.
Symptome
Patienten klagen vor allem über wechselnde Gelenkbeschwerden, die hoch akut auftreten können, mit hohen Entzündungswerten einhergehen sowie nur ein bis maximal fünf Gelenke befallen.
Therapie
Die Ursache der Fremdkörperablagerung muss behandelt werden. Bei Gicht beispielsweise kann durch angepasste Ernährung (purinarm) die Entstehung von Gichtkristallen vermieden werden. Auch können ergänzend harnsäuresenkende Medikamente gegeben werden. Weiterhin ist eine mögliche Grunderkrankung (wie die Hämochromatose) zu behandeln.