I. Medizinische Klinik - Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Infektiologie

Wirbelsäulenentzündung (Spondyloarthritiden)

Diese Erkrankungsgruppe des rheumatischen Formenkreises befällt vor allem die Zwischenwirbelgelenke im Bereich der Wirbelsäule. Diese Gruppe wird als sogenannte Spondylarthritiden bezeichnet.

Hierzu gehören unter anderem klassischerweise der sogenannte Morbus Bechterew (Spondylitis ankylosans), die mit einer Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) verbundene Entzündung im Bereich der Wirbelsäule sowie Entzündungen, die als Begleitreaktion im Rahmen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) auftreten können. Neben dem Befall der Wirbelsäule können auch andere Gelenke wie Knie, Sprung- oder Handgelenk betroffen sein.

Symptome

Die Patienten berichten vor allem über immer wiederkehrende Rückenschmerzen, die insbesondere in den Morgenstunden auftreten und im Rücken eine Steifigkeit auslösen. Ruheschmerz steht hierbei ebenfalls im Vordergrund.

Diagnose

Hauptdiagnostische Marker für diese Erkrankung ist ein Nachweis eines HLA-B27 positiven Genotyps. Hierbei sind 90 Prozent der Patienten mit einem sogenannten Morbus Bechterew positiv. Aufgrund aktueller Daten ist ein Nachweis mit dem Marker CD74 eine weitere diagnostische Möglichkeit.
Zusätzlich zu einer klinischen Untersuchung wird die Erkrankung vor allem mittels einer Kernspintomographie (MRT) diagnostiziert. Hierbei wird eine Entzündung im Bereich der Zwischenwirbelgelenke sowie im Bereich der Kreuz- oder Darmbeingelenke (Sakroiliitis) nachgewiesen.

Therapie

Die Therapie beinhaltet zum einen regelmäßige Bewegung, zum anderen werden möglicherweise nebenher bestehende Erkrankungen (wie Psoriasis vulgaris und chronisch entzündliche Darmerkrankungen) behandelt. Zudem können die klassischen Schmerzmedikamente wie Ibuprofen oder Etoricoxib helfen. Bei fehlendem Ansprechen kann eine weiterführende Therapie mittels Biologika (wie TNF-alpha-Blocker) erwogen werden.