Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin

Schmerzarme Geburt

Die Geburt eines Kindes gehört zu den aufregendsten und schönsten Erfahrungen in unserem Leben. Wir wollen dieses bedeutende Ereignis natürlich so wenig belastend und sicher wie möglich für Sie und Ihr Kind gestalten.

Jede Frau erlebt die Geburt ihres Kindes anders und empfindet die unter der Geburt auftretenden Wehenschmerzen unterschiedlich intensiv.

Neben vielen schmerzlindernden Methoden der Geburtshelfer ist die Periduralanästhesie (PDA) die wirksamste Maßnahme zur Linderung von Wehen- und Geburtsschmerzen.

Wann wird eine Periduralanästhesie (PDA) durchgeführt?

Sollten Sie eine Periduralanästhesie wünschen, bietet es sich an, einen Periduralkatheter (PDK) bereits in einem frühen Stadium der Geburt zu legen. 

Foto von Mutter mit neu geborenem Kind

Wann kann ich nach erfolgter Periduralanästhesie (PDA) das Krankenhaus verlassen?

Eine PDA wird in der Regel nur im Rahmen einer geplant stationären Entbindung angeboten. Selbst wenn Sie eine ambulante Entbindung ohne geburtshilfliche oder anästhesiologische Eingriffe geplant haben, reift manchmal im Laufe einer langwierigen oder schmerzhaften Entbindung der Wunsch nach Anlage eines Periduralkatheters (PDK); dies können wir meist auch ermöglichen.

Zur Sicherheit ist nach Entfernung des PDKs eine Überwachungsfrist von mindestens sechs Stunden einzuhalten.

Wenn Sie sich für eine ambulante Entbindung anmelden, erhalten Sie hierzu ein Aufklärungsblatt in den Vorbereitungsunterlagen, die Ihnen die Hebamme aushändigt. Für nähere Erläuterungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Wann kann eine PDA nicht durchgeführt werden?

Bei Problemen mit der Blutgerinnung oder Entzündungen der Haut, ausgeprägten Veränderungen der Wirbelsäule sowie schweren Herzerkrankungen ist eine PDA nicht ohne Weiteres möglich. Bitte besprechen Sie Genaueres mit Ihrem Anästhesisten.

BEHANDLUNG

Vor Entbindung kann im Bereich der Lendenwirbelsäule ein Schmerzmittel-Katheter (PERIDURALKATHETER – PDK) angelegt werden. Über diesen sehr dünnen Schlauch wird ein örtliches Betäubungsmittel und ein anderes starkes Schmerzmittel auf die äußeren Rückenmarkshäute gespritzt; dies dämpft die Schmerzempfindung und Schmerzweiterleitung im Rückenmark. Über eine Schmerzmittel-Pumpe (PCAE) können Sie auch teilweise selbst die Abgabe der Schmerzmittel steuern.


Schmerztherapie bei Kaiserschnitt-Entbindung, Dammschnitt oder nach Geburtsverletzung

Nach Kaiserschnitt-Entbindung, Dammschnitt oder Verletzung der Geburtswege ist in der Regel eine Schmerzbehandlung mit Medikamenten notwendig – auch und gerade, wenn Sie stillen wollen.

Wir möchten, dass Sie – vom Kreissaal bis zur Entlassung – eine gute Schmerzlinderung erfahren, sich rasch erholen und gut um Ihr Kind kümmern können.

In einem umfassenden Behandlungskonzept nehmen wir uns als Anästhesisten, Geburtshelfer, Pflegekräfte und Hebammen dieser Aufgabe gemeinsam an.

Wir setzen Präparate ein, die auch für stillende Mütter medizinischer Standard sind, für die jedoch vom Hersteller keine Zulassung für die Stillzeit beantragt wurde. Der behandelnde Arzt muss aber im Rahmen der Therapienotwendigkeit u.U. auch Arzneimittel außerhalb eines Hersteller-Indikationsfeldes einsetzen – mangels Alternative.

Foto von Kolleginnen auf der Station 22

Diese Medikamente sind nur für die Schmerzbehandlung während der Geburt und in den ersten 24 Stunden nach einem Kaiser- oder Dammschnitt bzw. nach Geburtsverletzung vorgesehen. Deshalb besteht ein ausreichender zeitlicher Abstand zwischen der letzten Verabreichung dieser Medikamente und dem Milcheinschuss, der am 2.-4. Tag nach der Geburt beginnt.

Sie finden hierzu ein Aufklärungsblatt in den Vorbereitungsunterlagen, die Ihnen die Hebamme aushändigt. Für nähere Erläuterungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.