Kompetenzzentrum Hernien Chirurgie

Schenkelbruch

Bei den Schenkelbrüchen tritt eine fingerförmige Ausstülpung aus Bauchfell (eventuell mit Bruchsackinhalt) unterhalb des Leistenbandes neben den großen Beingefäßen hervor. Diese Bruchform neigt besonders zur Einklemmung des Bruchsackinhaltes (20-45%).

Somit ist bei der Diagnosestellung einer Schenkelhernie die Operationsanzeige gegeben. Eingeklemmte Brüche müssen notfallmäßig operiert werden.

Operationsmethoden mit Hautschnitt

Operationsmethoden mit Hautschnitt In den allermeisten Fällen findet man bei den Schenkelbrüchen kleine Bruchlücken (< 1cm). Daher ist auch eine Verschluss der Lücke durch eine direkte Naht durchaus ausreichend. Bei der Methode nach Fabricius erfolgt der Verschluss der Bruchlücke durch einzelne nicht auflösende Nähte. Dabei werden zwei kräftige bindegewebige Bänder (sog. Ligamentum Cooperi und das Leistenband) zusammengeführt und damit die Lücke verschlossen (siehe Abbildungen).

Bei größeren Bruchlücken hat sich bei der Schenkelhernie der Einsatz von speziellen Netzen zur Verhinderung der Bruchwiederkehr bewährt. Bei diesem Verfahren wird ein speziell gefaltetes Netz (sog. Mesh-Plug-Repair) in die Bruchlücke eingepasst und mit Nähten (nicht auflösbar) befestigt. Wird die Operation geplant durchgeführt (keine Einklemmung) und in Abhängigkeit von der Bruchlückengröße und den Begleiterkrankungen kann der Eingriff auch als kurzstationärer Aufenthalt (3-5 Tage) durchgeführt werden.

Minimal invasive Verfahren (TEP/TAPP) bei Schenkelbrüchen

Eine geplante Schenkelhernien-OP kann auch minimal invasiv (Schlüssellochmethode) durchgeführt werden. Bei beiden Operationsverfahren, der Operationsmethode durch die Bauchhöhle und bei der Methode durch die Bauchwand, werden sämtliche Bruchlücken der Bauchwand behandelt.

Beide Methoden sind gleichermaßen geeignet diese Bruchform zu stabilisieren. Zur genauen Technik siehe auch minimal invasive Operationsmethoden bei Leistenbrüchen. In Abhängigkeit von der Bruchlückengröße und den Begleiterkrankungen kann der Eingriff auch als kurzstationärer Aufenthalt (3-5 Tage) durchgeführt werden.