Gefässzentrum

Engstelle an Halsschlagader (Carotisstenose)

Die Halsschlagader (Arteria carotis) befindet sich auf jeder Halsseite und zweigt sich etwa in Höhe des Kehlkopfes in zwei Äste auf. Einer der Äste versorgt das Gesicht (Arteria carotis externa), der andere versorgt das Gehirn (Arteria carotis interna). Auch hier können sich Engstellen (Stenosen) bilden. Diese Engstellen verursachen lange keine Beschwerden. Allerdings können Engstellen an der Halsschlagader vor der Aufgabelung (Arteria carotis communis) und an der inneren Halsschlagader (Arteria carotis interna) zu einem Schlaganfall führen. Man schätzt, dass etwa 10 bis 20 Prozent der Schlaganfälle durch Engstellen und Verschlüsse der Halsschlagader verursacht werden.

Das Risiko für einen Schlaganfall nimmt dabei unter anderem mit dem Ausmaß der Engstelle zu, daneben sind die Beschaffenheit der Engstelle und weitere, individuelle Risikofaktoren für das persönliche Schlaganfallrisiko verantwortlich. 

SYMPTOME 

Engstellen an der Halsschlagader verursachen häufig keine Beschwerden.

Manchmal treten Sehstörungen von wenigen Sekunden bis Minuten (Amaurosis fugax), Sprechstörungen, vorübergehende Bewegungs- oder Empfindungsstörungen auf. 

DIAGNOSE

Die Diagnose einer Engstelle wird meistens zunächst mittels Ultraschall gestellt. Ergänzend können eine Computertomographie oder eine Kernspinuntersuchung der Halsgefäße und des Kopfes zur weiteren Therapieplanung und Risikoabschätzung notwendig sein. 

BEHANDLUNG

Als wichtigste Behandlungsmöglichkeit von Engstellen an der Halsschlagader ist die Reduzierung aller Risikofaktoren zu sehen. Unter bester konservativer Therapie mit entsprechender Verringerung der Blutfette, des Blutdrucks und eventuell des Blutzuckers (bei Diabetes) kann es sogar zu einem Rückgang der Engstelle kommen.

Falls dies nicht ausreichen sollte, kommen als weitere Therapiemöglichkeiten eine Operation oder das Einsetzen einer Gefäss-Stütze (Stent) in Frage. Welches Verfahren bei Ihnen das geeignetste ist, erörtern wir mit Ihnen im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs. Hierbei stellen wir Ihnen die Vor- und Nachteile der Verfahren vor und entscheiden zusammen mit Ihnen über die bestmögliche Therapie.

Seit Neuestem können wir Ihnen die OP auch im sogenannten Zervikalblock anbieten. Hier wird das OP-Gebiet örtlich betäubt und Sie erhalten nur eine leichte Narkose und schlafen etwas. Der Vorteil ist eine besonders gute Überwachung der Gehirnfunktion während und nach der Operation.