Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie

„Knorpelpaste“ für Knie und Sprunggelenk

(07.12.2023)

Neues Knorpelreparaturverfahren am Klinikum Straubing

Mit Beginn der Wintersportsaison steigt auch die Zahl der Unfälle. Sehr häufig gehen die Verletzungen mit einer Schädigung des Gelenkknorpels einher, berichtet Dr. Markus Vogt, Leitender Oberarzt am Klinikum Straubing. Sportlich aktiven Menschen empfiehlt Dr. Vogt eine neuartige Methode: „Bei Schäden an Knie und Sprunggelenk können neue, minimalinvasive Verfahren eine erhebliche Verbesserung des OP-Ergebnisses und eine raschere Genesung erzielen.“

Nach der Verletzung wird der abgescherte Knorpel oft wieder angeheftet. Leider kommt es dabei oft zu bleibenden Knorpelschäden, die Auslöser für schmerzhaften und bewegungseinschränkenden Gelenkverschleiß sein können. Je nach Größe, Tiefe und Alter des Knorpelschadens können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten angeboten werden. Kleinere Defekte werden beispielsweise angebohrt oder mit „Microfrakturierung“ behandelt. Oder es wird eine Knorpelverpflanzung durchgeführt. Bei größeren Defekten waren bisher zwei Operationen nötig: In einer Operation wird Knorpel entnommen, dieser dann im Labor angezüchtet und nach mehreren Wochen in einer zweiten Operation wieder aufgebracht. „Diese Verfahren zeigen zwar gute Ergebnisse. Sie haben aber den Nachteil der zwei Operationen“, sagt Sportmediziner Dr. Vogt.     

Bei der neuen, sogenannten „Minced cartilage Technik“ wird in einer operativen Sitzung Knorpel an der Defektstelle entnommen, verkleinert und nach Mischen mit anderen körpereigenen Blutbestandteilen wie eine Art Knorpelpaste auf die geschädigte Stelle an Knie oder Sprunggelenk aufgebracht. „Diese minimalinvasive Methode in Schlüssellochtechnik hat sich in den vergangenen Jahren wegen ihrer Vorteile immer mehr verbreitet“, sagt Dr. Vogt. Er hat diese Technik in der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie am Klinikum Straubing eingeführt.

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