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„Unser Klinikum ist eine Perle“

(24.10.2023)

Dr. Christoph Scheu geht, Dr. Martin Baumann kommt – Übergabe der Geschäftsführung des Klinikums Straubing gefeiert

Bei einer Feier im Klinikumsfoyer wurde der neue Klinikums-Geschäftsführer Dr. Martin Baumann am Freitag willkommen geheißen und Dr. Christoph Scheu nach 15 Jahren in dieser Position in den Ruhestand verabschiedet. Viel Lob und Dank erhielt der 65-Jährige insbesondere für sein außerordentliches Engagement für die Patientensicherheit und für die Steigerung der Qualität. „Unser Klinikum ist eine Perle in unruhiger See. Das ist eine großartige Leistung aller Mitarbeiter“, lobte OB Markus Pannermayr.

Verdienste um Patientensicherheit und Ergebnisqualität

Christian Kuhl, Geschäftsführer des Krankenhausverbunds der Barmherzigen Brüder, sagte, dass das Klinikum Straubing mit Hubschrauber-Landeplatz, neuer Intensivstation und Eingangshalle sehr gut dastehe. Dies liege aber vor allem auch an der Kultur der Barmherzigen Brüder, die im Klinikum Straubing gelebt werde. „Und das ist in besonderem Maße Ihr Verdienst, Herr Dr. Scheu.“ Die Themen Patientensicherheit, Ergebnisqualität und Teamtraining hätten Dr. Scheu immer getrieben, auch zu Engagement auf Bundesebene und zum Aufbau entsprechender Strukturen vor Ort. „Wir haben alle im Krankenhausverbund davon gelernt und die Qualität nach oben gebracht“, bedankte sich Kuhl bei Dr. Scheu. Dessen Nachfolger Dr. Baumann wünschte er alles Gute für die Aufgabe, das Haus künftig zu prägen, ohne die Wurzeln zu vergessen.

„Sie sollen das hörende Herz des Klinikums sein“

Frater Rudolf Knopp, Provinzial der Bayerischen Ordensprovinz der Barmherzigen Brüder, verabschiedete sich von Dr. Scheu mit einem Satz von Ovid: „Glücklich ist, wer das, was er liebt, auch wagt mit Mut zu beschützen.“ Für sein fruchtbares Wirken und dafür, inhaltliche und ästhetische Wagnisse eingegangen zu sein und gleichzeitig die Patienten, Mitarbeiter und Besucher beschützt zu haben, bedankte sich Frater Rudolf bei Dr. Scheu. Dessen Nachfolger Dr. Baumann, der zuletzt als Geschäftsführer im Krankenhaus Schwandorf tätig war, wünschte Knopp im Geiste des Alten Testaments: „Sie sollen das hörende Herz des Klinikums Straubing sein und das Klinikum wachsen und gedeihen lassen.“

Qualität der Mitarbeiter rechtfertigt Vertrauen

OB Markus Pannermayr lobte ganz besonders die fachliche und menschliche Qualität der Mitarbeiter des Klinikums Straubing, die an 365 Tagen im Jahr das große Vertrauen rechtfertigten, das die Patienten ihnen schenkten. „Das ist eine großartige Leistung, es ist die Leistung vieler, die Leistung aller.“ Wahr sei auch, dass dieser Weg in den vergangenen 15 Jahren ganz wesentlich von Dr. Scheu, seinem Wissen, seiner Kraft, seiner Leidenschaft und seinem Einsatz für Qualität geprägt wurde. Die Bürger hätten Dr. Scheu viel zu verdanken. Den neuen Geschäftsführer hieß der OB herzlich willkommen.

Dr. Scheu: Abschied fällt nicht leicht

Dr. Scheu gestand, dass ihm der Abschied nicht leicht falle nach 15 Jahren, mit allen Höhen und Tiefen. Rückblickend überwiege jedoch die Dankbarkeit, für das entgegengebrachte Vertrauen, für die vielen wunderbaren Menschen, die ihn begleitet haben und für die Freiheit, die ihm der Glaube gegeben hat. Im Sinne der Bibelstelle Kolosser 3,23 „Alles, was ihr tut, das tut von Herzen, als für den Herrn“ habe er sich bemüht, die Patientensicherheit und Qualität im Klinikum auf ein für Deutschland hohes Niveau zu bringen. Seiner Frau Jin dankte Dr. Scheu, dass sie ihn jeden Tag mit Rat und Tat und Gebet unterstützt habe. Seinem Nachfolger wünschte der scheidende Geschäftsführer trotz schwerer Zeiten Weisheit, Ausdauer und viel Erfolg in der Leitung des Klinikums.

Kritik an Bundespolitik: Inflationsausgleich fehlt

Dr. Baumann drückte seine Anerkennung für den wertvollen Dienst von Dr. Scheu aus. Dieser habe das Klinikum mit Weitblick zu einem der Top-Krankenhäuser Deutschlands entwickelt. Allerdings bereite ihm die Gesundheitspolitik auf Bundesebene Sorgen. Man brauche eine grundlegende Reform mit größeren und besser spezialisierten Krankenhäusern. Allerdings greife die Reform frühestens im Jahr 2027, kritisierte Dr. Baumann. „Die Krankenhäuser in Deutschland sind akut in einer finanziellen Notlage.“ Sie bräuchten unbedingt die Zusage, dass die enormen Kostensteigerungen durch die Inflation seit 2022 verlässlich in der Vergütung berücksichtigt würden. Auch wenn das Klinikum Straubing noch gut dastehe, gehe es in den nächsten zwei Jahren um die wirtschaftliche Sicherung des Klinikums, nahm Dr. Baumann kein Blatt vor den Mund. Aufgabe der nächsten Jahre werde es daher sein, Entscheidungen so differenziert zu treffen, „dass wir medizinisch weiter erfolgreich arbeiten und eines der besten Krankenhäuser des Landes bleiben“.

Dr. Baumann: Gemeinsam werden wir es schaffen

Dr. Baumann, der seit 2006 bei den Barmherzigen Brüdern arbeitet, schwörte die Mitarbeiter auf schwierige Zeiten ein – „es ist für alle Krankenhäuser in Deutschland eine Frage der Existenz“ – und bat sie um Teamplay. „Ich brauche Menschen, die ihre Verantwortung wahrnehmen, nur so werden wir die Herausforderungen bewältigen.“ Trotz der schwierigen Lage blieb Baumann hoffnungsvoll: „Ich bin grenzenlos zuversichtlich, dass wir es im Klinikum gemeinsam schaffen werden.“ Er bringe den festen Willen mit, seinen Beitrag zur Sicherstellung einer exzellenten Versorgung der Bevölkerung von Straubing und der ganzen Region zu leisten.

Musikalisch umrahmt wurde die Feier von den Swinging Fingers mit Thomas Anleitner (Klavier), Steffi Kreilinger (Saxophon) und Markus Schlesag (Kontrabaß). Am reichhaltigen Fingerfood Buffet klang die Feier bei guten Gesprächen aus. -urs-