Kompetenzzentrum Hernien Chirurgie

Stomabruch

Nach Anlage eines  künstlichen Darmausganges kann es zum Durchtreten von weiteren Bauchorganen (meist Darmanteile) durch die dafür geschaffene Bauchwandlücke kommen. Dies kann auch harmlos ohne jede Beschwerden eintreten. Manchmal werden jedoch durch die Bauchwand gerutschte Darmschlingen in der Bauchwandlücke eingeklemmt und es kommt  zu Funktionseinschränkungen des Darmes bis zum sogenannten Darmverschluss.

Offene Operation mit Netzeinlage durch Bauchhöhleneröffnung

Wenn der künstliche Darmausgang nicht in die Bauchhöhle zurückverlegt werden kann, muss die geschaffene Bauchwandlücke nach Zurückbringen der durchgerutschten Darmanteile in die Bauchhöhle verstärkt werden.

Dies gelingt in der Regel nur durch Positionierung eines maßgeschneiderten speziell beschichteten Netzes (mit Anpassen/Zuschneiden des Netzes um den durch die Bauchwand geführten Darmanteil) um die Bauchwandlücke herum. Das Netz wird dabei nach einer Minilaparotomie (Eröffnen der Bauchhöhle auf ca. 7-10cm Länge) von innen auf das Bauchfell aufgebracht und dort mit Nähten fixiert. In Abhängigkeit von der Bruchlückengröße und den Begleiterkrankungen kann der Eingriff auch als kurzstationärer Aufenthalt (4-5 Tage) durchgeführt werden.

Minimal invasive Verfahren bei Stomabruch

In besonderen Fällen (z.B. nach minimal invasiven Voroperationen) kann ein Stomabruch auch durch ein minimal invasives Verfahren repariert werden. Hierzu werden in der Regel zwei 5 mm Hautschnitte und ein 10 mm Hautschnitt zum Einbringen der Plastikhülsen benötigt.

Über die 10 mm Hülse wird die Kamera zu Inspektion der Bauchhöhle eingeführt. Die beiden 5mm Hülsen dienen als Zugang für feine Arbeitsinstrumente (Greifzangen, Scheren). Die hindurch geschlüpften Darmschlingen werden aus dem Bruchsack in die Bauchhöhle zurückgeführt. Die Bruchlücke wird durch ein in die Bauchhöhle eingebrachtes Spezialnetz verstärkt. Das Netz wird mit einer speziellen Verankerungsmethode (Gewebetacker) von der Bauchhöhle aus an der darüber liegenden Bauchwandfaszie bzw. Bauchwandmuskulatur befestigt. In Abhängigkeit von der Bruchlückengröße und den Begleiterkrankungen kann der Eingriff auch als kurzstationärer Aufenthalt (3 - 5 Tage) durchgeführt werden.