I. Medizinische Klinik - Innere Medizin, Gastroenterologie, Diabetologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Infektiologie

Erkrankungen der Leber

Die Leber bildet einen wesentlichen Bestandteil des menschlichen Stoffwechsels und kann sich nach Schädigungen bei richtiger Therapie wieder sehr gut erholen. Starke Müdigkeit, Juckreiz, Gelbfärbung der Augen und Erhöhung der Leberwerte im Blut sind Symptome einer ernsten Lebererkrankung, die von Experten behandelt werden sollte.

PBC, PSC

Die Primär biliäre Cholangitis ist eine seltene autoimmune Lebererkrankung, an der vor allem Frauen erkranken. Eine Entzündung der kleinen Gallenwege weitet sich im Krankheitsverlauf auf das Lebergewebe aus.  

Die Primär sklerosierende Cholangitis ist ebenfalls eine selten Erkrankung und tritt oft gemeinsam mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen auf. Es kommt zum Galleaufstau durch Entzündung der Gallengänge in der Leber. Dies kann langfristig zu Gallengangkrebs führen.

Symptome

Oft treten erst im Verlauf Symptome auf. Möglich sind starker Juckreiz, Müdigkeit, heller Stuhl, dunkler Urin, Fieber und gelb gefärbte Augen und Haut.

Diagnose

Die PSC und PBC werden durch Blutuntersuchung sowie bildgebende Verfahren erkannt, manchmal ist auch eine Untersuchung von Lebergewebe nötig.

Therapie

Die PBC kann mit Medikamenten behandelt werden, die den Erkrankungsverlauf verlangsamen. Auch die PSC kann medikamentös behandelt werden. Bei schwerem Gallestau müssen die verengten Gänge endoskopisch geweitet werden. Im Spätstadium einer PBC und PSC kann eine Lebertransplantation nötig werden.

Leberentzündung

Die häufigste Erkrankung der Leber ist die Leberentzündung. Sie kann durch Viren (virale Leberentzündung), Stoffwechselstörungen, Autoimmunerkrankungen oder Vergiftungen wie Alkoholmissbrauch ausgelöst werden. Häufigste Viren sind die Hepatitis-A-, Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren.

Symptome

Allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber können eine Leberentzündung begleiten. Häufig wird sie erst bemerkt, wenn die Leber nicht mehr richtig arbeitet. Augenweiß und Haut färben sich dann gelblich und der Urin ist dunkel.

Diagnose

Eine Untersuchung von Blut und Gewebe sowie ein Ultraschall werden durchgeführt, um den Verdacht auf eine Leberentzündung zu bestätigen.

Therapie

Einige Formen der Leberentzündung können mit Medikamenten behandelt werden. Diese hemmen die Viren oder dämpfen das Immunsystem.

Leberzirrhose

Unter Leberzirrhose versteht man eine Vernarbung der Leber infolge einer chronischen Entzündung. Die Leber schrumpft und Funktionsgewebe verschwindet. Nun arbeitet die Leber nicht mehr richtig und es kann zu Störungen im ganzen Körper kommen. Bei jedem zweiten Betroffenen in Deutschland hat zu viel Alkohol die Leberzirrhose ausgelöst.

Symptome

Eine Leberzirrhose verursacht oft erst nach Jahren Beschwerden wie Mattigkeit, Gewichtsverlust und Druckgefühl im Oberbauch. Diese Symptome sind sehr allgemein und lassen nicht immer gleich an eine Leberzirrhose denken. Juckreiz und gelbliche Hautfarbe sind dagegen klare Zeichen, dass die Leber nicht mehr richtig arbeitet.

Diagnose

Die Leberzirrhose wird mit Blut- und Gewebeuntersuchungen sowie Ultraschall festgestellt.

Therapie

Die Ursachen wie Alkoholmissbrauch, Infektion oder Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen müssen behoben werden. Komplikationen können auftreten und sind separat zu behandeln. Im Spätstadium kann auch eine Lebertransplantation erforderlich werden.