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Krebs ist vermeidbar

(26.10.2023)

Onkologisches Zentrum startet Präventionsprojekt „Klinikum goes school“ mit Turmair-Gymnasium

Die Integrative Onkologie am Klinikum Straubing möchte künftig auch in der Krebsprävention tätig werden. „Laut WHO könnten 40 Prozent der Krebserkrankungen verhindert werden“, spricht Privatdozent Dr. Jochen Grassinger, Direktor des Onkologischen Zentrums, von einer großen Chance. „Daher ist es sehr wichtig, schon Jugendliche zu sensibilisieren.“ Der Startschuss für „Klinikum goes school“ fiel letzten Donnerstag mit einer zehnten Klasse des Johannes-Turmair-Gymnasiums.

„Vorsorge ist möglich, jeder kann sich vor einer Krebserkrankung schützen“, lautet die erfreuliche Botschaft von Dr. Grassinger, der das Seminar zum Thema Krebsprävention leitet. Er möchte junge Menschen über die Vorteile einer gesunden Lebensweise informieren. Wer sich bewusst ist, dass ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung, Alkohol, Rauchen sowie Viren die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, fördern, kann entsprechend aktiv werden.

Sieben Prozent der Jugendlichen rauchen, neun Prozent trinken regelmäßig Alkohol und jeder fünfte bis zehnte ist übergewichtig, nennt Dr. Grassinger aktuelle Zahlen. Wenn es den jungen Menschen gelingt, diese beeinflussbaren Risikofaktoren zu minimieren, betreiben sie aktive Gesundheitsvorsorge für die Zukunft. Auch ein Virus, das HP-Virus (Humane Papillom-Virus), kann verschiedene Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs auslösen. „Die vorbeugende Schutz-Impfung für Jugendliche bietet fast 100-prozentigen Schutz“, sagt Dr. Grassinger. Leider ließen sich nur etwa 50 Prozent der jungen Frauen und Männer gegen HPV impfen.

Am ersten Aktionstag erfuhren die JTG-Schüler bei der Einführung, was Krebs ist. Nach einer aktiven Pause, bei der es neben Erfrischungen auch praktische Anregungen der Physiotherapie gab, hatten die Schüler Gelegenheit, mit dem ehemaligen Krebspatienten Marko Pammer ins Gespräch zu kommen. Weiter brachte Dr. Grassinger den Schülern die Krebsprävention auf interaktive Art und Weise nahe. Die Mitmachangebote fanden großen Anklang. Mit Informationsmaterial und einem Bio-Apfel der Ökokiste Kößnach wurden die Schüler verabschiedet.

Neben den belastenden Folgen, die die Diagnose Krebs für jeden einzelnen mit sich bringt, macht der Direktor des Onkologischen Zentrums auch auf die gesellschaftlichen Konsequenzen aufmerksam. Circa 40 Milliarden Euro würden im Jahr für Krebsbehandlungen ausgegeben. Gründe genug, sich in der Krebsprävention zu engagieren. „Im Moment ist angedacht, einmal im Jahr ein solches Präventionsseminar anzubieten.“ Abhängig vom Interesse soll die Aktion weiter ausgebaut und auf alle weiterführenden Schulen in Straubing ausgedehnt werden. „Der Auftakt mit den Schülern des Turmair-Gymnasiums war sehr vielversprechend. Wenn der ein oder andere sein Verhalten anpasst und somit sein Risiko einer Krebserkrankung senkt, hat sich der Tag schon gelohnt.“ Das Seminar fand im Rahmen der Gesundheitswoche des JTG statt. -urs-

Onkologisches Zentrum