Zentrum für hämatologische Neoplasien
Bescheid wissen über Blut- und Lymphdrüsenkrebs: Fragen an den Experten
PD Dr. Jochen Grassinger beantwortet die Fragen im PIZ
PD Dr. Grassinger, Direktor des Onkologischen Zentrums und Facharzt im MVZ Hämatologie und Onkologie des Klinikums Straubing, freut sich über den guten Start der ersten Infostunde zum Thema „Blut- und Lymphdrüsenkrebs“. Im persönlichen Rahmen nahm er sich eine Stunde Zeit, um auf Fragen von Patienten und deren Angehörigen einzugehen:
Ich habe meine Leukämie mit Tabletten derzeit gut im Griff, trotzdem stelle ich mir die Frage: Brauche ich irgendwann eine starke Chemotherapie?
PD Dr. Grassinger: Bei Ihrer Form der chronischen Leukämie wird heutzutage von einer Chemotherapie in der Regel abgesehen. Moderne Medikamente, die oft in Tablettenform verfügbar sind, haben häufig sogar eine bessere Wirksamkeit als eine Chemotherapie.
Braucht jeder Leukämie-Patient eine Stammzellspende?
PD Dr. Grassinger: Generell unterscheidet man zwischen akuten und chronischen Leukämien. Im Fall einer chronischen Leukämie wird eine Stammzelltransplantation sehr selten durchgeführt und nur dann, wenn alle konventionellen Therapiemöglichkeiten versagt haben. Man darf dabei nicht außer Acht lassen, dass eine Stammzelltransplantation durchaus mit Risiken verbunden ist.
Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass ich auch außerhalb der normalen Therapie ein Angebot zur Besserung meines Allgemeinzustandes erhalte.
PD Dr. Grassinger: Aus diesem Grund haben wir das Projekt der „Integrativen Onkologie“ hier am Klinikum Straubing ins Leben gerufen. Denn wir sind der Ansicht, dass unsere Patienten neben der Schulmedizin weitere Unterstützung brauchen, um ihren Gesundheitszustand und den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Wir bieten dazu ein vielfältiges und für Patienten kostenloses Programm wie z.B. Nordic Walking, Yoga, Klangmeditation, Achtsamkeitsübungen, Fatigue-Seminare und seit Oktober zusätzlich Kochkurse. Unser Ziel ist es, dieses Angebot weiterzuentwickeln.