Hygiene- Informationen
Keime, multiresistente Erreger, Viren – nicht sichtbar, aber ernst zu nehmen.
Im Klinikum St. Elisabeth hat der Schutz unserer Patienten sowie aller Besucher und Mitarbeiter höchste Priorität. Mit konsequenten Hygienestandards und wirksamen Maßnahmen zur Infektionsprävention setzen wir alles daran, die Übertragung von Krankheitserregern zu vermeiden.
Warum Klinikhygiene so wichtig ist
In Krankenhäusern treffen viele kranke Menschen auf engem Raum zusammen – ein idealer Nährboden für Keime wie MRSA, MRGN, Noroviren oder Clostridioides difficile. Daher gelten in unserer Klinik strenge Regeln zur Händehygiene, Desinfektion, Raumreinigung und Isolation – immer angepasst an die aktuellen Empfehlungen von RKI und WHO.
Händehygiene rettet Leben
Rund 80 % aller übertragbaren Infektionen werden über die Hände weitergegeben. Deshalb ist die Händedesinfektion im Krankenhaus unverzichtbar.
Unsere Empfehlung:
Nutzen Sie bei jedem Betreten und Verlassen von Patientenzimmern unsere Desinfektionsmittelspender. Waschen Sie sich zusätzlich vor dem Essen, nach der Toilette und bei sichtbarer Verschmutzung gründlich die Hände. Mehr Informationen
Schutz durch Information und Verhalten
Auch Sie als Patient oder Besucher können aktiv zur Infektionsprävention beitragen:
- Händehygiene
- Händewaschen: entfernt groben Schmutz, reduziert Keime um ca. 30 %
- Händedesinfektion: Spender zwei- oder dreimal betätigen, 30 Sekunden gründlich verreiben, um Handflächen, Handgelenke und alle Finger einschließlich der Zwischenräume zu benetzen, trocknen lassen. Desinfektionsmittelspender befinden sich in der Eingangshalle, auf den Fluren und in den Patientenzimmern.
- Hautpflege schützt vor Rissen und Eindringen von Keimen – abends fetthaltige Lotion verwenden.
- Kleidung:
- Bitte legen Sie Ihre Kleidung nicht auf das Patientenbett. Verwenden Sie Garderobenständer oder Kleiderhaken. Jacken sollten bei Isolationen nicht mit ins Zimmer genommen werden.
- Bitte legen Sie Ihre Kleidung nicht auf das Patientenbett. Verwenden Sie Garderobenständer oder Kleiderhaken. Jacken sollten bei Isolationen nicht mit ins Zimmer genommen werden.
- Blumen:
- Verzichten Sie aus hygienischen Gründen auf Topfpflanzen oder Sträuße. Blumen sind für immungeschwächte Personen ein Risiko, da sich in Erde oder Wasser Keime befinden können. Bereits erhaltene Blumen sollten mitgegeben werden.
- Verzichten Sie aus hygienischen Gründen auf Topfpflanzen oder Sträuße. Blumen sind für immungeschwächte Personen ein Risiko, da sich in Erde oder Wasser Keime befinden können. Bereits erhaltene Blumen sollten mitgegeben werden.
- Essen:
- Eigene Speisen nur in Ausnahmefällen – sie müssen hygienisch gelagert und verzehrt werden. Unsere Speisen sind hygienisch geprüft.
- Wenn eigene Speisen mitgebracht werden, beachten Sie bitte: Rohes Fleisch meiden, Milchprodukte und Eier gekühlt lagern, Salate gründlich waschen. Kontaminierte Lebensmittel können zu Infektionen wie Salmonellose führen.
- Besuche:
- Bei Erkältung, Fieber oder Durchfall bitte auf Besuche verzichten – zum Schutz Ihrer Angehörigen.
- Bitte desinfizieren Sie Ihre Hände vor dem Betreten und nach dem Verlassen des Zimmers. Bitte nutzen Sie jederzeit die Desinfektionsmittelspender in der Eingangshalle, auf den Fluren, in den sanitären Einrichtungen und in den Patientenzimmern.
- Setzen Sie sich nicht auf das Patientenbett und benutzen Sie die Besuchertoilette.
Umgang mit multiresistenten Erregern (z. B. MRSA, MRGN, VRE)
Multiresistente Keime sind weltweit verbreitet – auch außerhalb von Kliniken. Werden sie nachgewiesen, setzen wir gezielte Isolationsmaßnahmen um, um die Weitergabe zu verhindern. Dabei unterscheiden wir:
- Strikte Isolation (z. B. bei MRSA, Norovirus, Covid19): Besuch nur mit Schutzkleidung.
- Protektive Isolation (z. B. bei Immunschwäche): Schutz des Patienten vor Außenkeimen.
Alle Schutzmaßnahmen erfolgen individuell nach Erregertyp – unsere Hygienefachkräfte beraten Sie gern.
Gegen alle folgenden Erreger gibt es geeignete Desinfektionsmittel in unserem Haus. Da die meisten Infektionen über die Hände übertragen werden, ist eine Händedesinfektion (+ Händewaschung) die sicherste Maßnahme, um sich selbst und andere vor einer Übertragung zu schützen. Ebenso wichtig ist das korrekte Tragen von Schutzkleidung beim Besuch isolierter Patienten. Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise zur Isolation und wenden Sie sich bei Fragen an das Personal im Krankenhaus.
MRSA (= Multiresistenter Staphylococcus aureus)
Staphylokokken sind Bakterien, von denen es viele verschiedene Arten gibt. Staphylo coccus aureus ist eine dieser Arten und ist häufig auf der Haut des Menschen anzutreffen, kann jedoch auch Wundinfektionen verursachen. MRSA ist eine resistente Form von Staphylococcus aureus, was bedeutet, dass herkömmliche Antibiotika wie Penicillin gegen sie nicht wirksam sind. Es stehen jedoch noch einige wenige Antibiotika zur Verfü gung, die gegen MRSA wirksam sind. Die Übertragung von MRSA erfolgt hauptsächlich über die Hände sowie durch Anhusten oder Niesen.
Infektionen, die durch resistente Bakterien verursacht werden, sind schwerer zu behandeln. Aus diesem Grund werden Patienten, bei denen dieser Keim nachgewiesen wird, vorübergehend isoliert, um andere Patienten im Krankenhaus zu schützen. Je nachdem, wo der MRSA nachgewiesen wird (wie beispielsweise in der Nase, im Rachen, in der Leiste oder in einer Wunde), kann er auch mit speziellen Waschlotionen und Salben behandelt werden, um ihn zu bekämpfen. Wenn der Keim nach der Behandlung in wiederholten Kontrollen nicht mehr nachweisbar ist, ist eine Isolation nicht mehr erforderlich.
MRGN (Multiresistente Gram-Negative Erreger)
Im Krankenhaus werden hauptsächlich vier Gruppen von Antibiotika zur Behandlung von Infektionen eingesetzt. MRGN ist der Ober begriff für eine große Gruppe verschiedener Bakterienarten, die Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt haben. Je nachdem, gegen wie viele der vier häufig verwendeten Antibiotikagruppen ein solches Bakterium resistent ist, spricht man von 3-MRGN (resistent gegen drei von vier Gruppen) oder 4-MRGN (resistent gegen alle vier Gruppen).
Viele Menschen tragen diese Bakterien in sich, ohne Symptome zu entwickeln. Häufig sind sie Teil der Darmflora und bleiben dort unbemerkt. Einige dieser Bakterien können in seltenen Fällen jedoch Wundinfektionen, Atemwegsinfektionen und Harnwegsinfektionen verursachen. Sie werden oft im Urin, im Darm, im Rachen oder auf der Haut gefunden, ohne eine Infektion auszulösen. Wenn diese Erreger im Krankenhaus nachgewiesen werden, werden Isolationsmaßnahmen ergriffen, um die Übertragung und Verbreitung zu verhindern. Die Übertragung dieser Keime erfolgt hauptsächlich über die Hände und Oberflächen.
VRE (Vancomycin-resistente-Enterokokken)
Enterokokken sind Bakterien, die natürlicher Bestandteil der Darmflora des Menschen sind und ihn daher nicht krank machen, solange sie sich im Darm befinden. Wenn sie gegen das Antibiotikum Vancomycin resistent sind, spricht man von VRE. Der Keim tritt in Europa nicht selten auch außerhalb des Krankenhauses auf, was unter anderem auf den Antibiotikaeinsatz bei Nutztieren zurückzuführen ist.
Trotz ihrer Resistenzeigenschaft machen diese Bakterien meist nur stark abwehrgeschwächte Patienten krank, wenn sie beispielsweise in eine Wunde oder in den Blutkreislauf gelangen. Diese Infektionen sind schwer zu behandeln, da oft mehrere Resistenzen vorliegen. Um andere Patienten vor einer Übertragung dieses Keims zu schützen, werden Patienten mit einem VRE-Nachweis im Krankenhaus isoliert. Die Bakterien werden hauptsächlich über die Hände und Oberflächen übertragen.
Noroviren
Es handelt sich um Viren, die starken Durch fall und Erbrechen verursachen können. Betroffene verlieren dabei eine beträchtliche Menge an Flüssigkeit, fühlen sich extrem geschwächt und sind hoch ansteckend. Daher kann es notwendig sein, dass insbesondere ältere Menschen im Krankenhaus behandelt werden müssen. Besonders in der kalten Jahreszeit, von Oktober bis April, kann es immer wieder zu Ausbrüchen kommen, bei denen sich mehrere Menschen gegenseitig anstecken.
Aus diesem Grund sind Isolationsmaßnahmen bereits bei Verdacht auf das Virus zwingend erforderlich. Eine Infektionsgefahr geht von Ausscheidungen und insbesondere von Erbrochenem aus. Neben der Übertragung durch die Hände können auch eingeatmete Viruspartikel über die Atemwege zu einer Infektion führen. Die typischen Symptome können bereits 2 Stunden nach der Ansteckung auftreten und dauern in der Regel etwa 2 Tage an, bis die Infektion abrupt abklingt. Die Behandlung erfolgt durch die Gabe von Flüssigkeiten. 48 Stunden nach dem Abklingen der letzten Symptome kann die Isolation aufgehoben werden.
Clostridioides difficile (früher Clostridium)
Clostridioides difficile (früher Clostridium) ist ein Bakterium, das bei vielen Menschen Teil der natürlichen Darmflora ist. Wenn jedoch eine Überwucherung des Darms durch dieses Bakterium auftritt, beispielsweise aufgrund einer Antibiotikatherapie, die das Gleichgewicht der gesunden Darmflora stört, kann Clostridioides difficile eine schwere Durchfallerkrankung verursachen. Typischer weise erkranken ältere Menschen mit einem stark geschwächten Immunsystem, insbesondere nach längerer Antibiotikaeinnahme.
Es kommt zu wässrigen, übelriechenden Durchfällen. Die Bakterien werden hauptsächlich durch die Hände übertragen und können Krankheiten verursachen, wenn sie in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Daher ist eine Isolation der betroffenen Patienten notwendig. Die Behandlung erfolgt in der Regel medikamentös, und die Isolation kann 48 Stunden nach dem Abklingen der letzten Symptome aufgehoben werden.
Covid-19 (SARS-CoV-2)
SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus Type 2) ist ein seit 2020 weltweit auftretendes neues Coronavirus aus der Gattung der Beta-Coronaviren. SARS-CoV-2 ist wahrscheinlich aus einem tierischen Reservoir auf den Menschen übergetreten. Eine aktive Infektion erfolgt allerdings nur in den Atemwegen und im Darm. Die durch SARS-CoV-2 hervorgerufene Erkrankung wird Coronavirus Disease 2019 (COVID-19) genannt.
Nach der Erstidentifikation im Dezember 2019 in Wuhan, China, löste SARS-CoV-2 eine Pandemie aus. Die Weltgesund heitsorga nisation (WHO) stufte das Geschehen zwischen 30.1.2020 und Mai 2023 als internationalen Gesundheitsnotfall ein. SARS-CoV-2 verbreitete sich in wenigen Monaten weltweit und führte in den folgenden Jahren in praktisch allen Ländern der Erde zu mehreren pandemischen Wellen. Dabei trat weltweit eine Abfolge von SARS-CoV-2-Varianten auf, die jeweils die zuvor zirkulierenden Varianten verdrängten.
Der Hauptübertragungsweg für SARS-CoV-2 ist die respiratorische Aufnahme, d. h. das Einatmen virushaltiger Partikel, die von infektiösen Personen emittiert werden. Dabei erfolgt primär eine Übertragung über kurze Distanz (etwa 1,5 m) in Form von Tröpfchen oder Aerosolen. In geschlossenen Räumen sind auch Übertragungen über eine größere Distanz möglich, da virushaltige Aerosole bis zu Stunden in der Luft schweben und infektiös bleiben können.
Bei Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf haben (z. B. Immunsuppression, Vorerkrankungen, fortgeschrittenes Alter), sollte unabhängig von den klinischen Symptomen die Indikation zur frühzeitigen antiviralen Therapie mit einem Virostatikum ärztlich geprüft werden, um die Therapie ggf. rechtzeitig einzuleiten. Eine spezifische Therapie mit antiviralen Arznei mitteln sollte so früh wie möglich, d. h. – je nach Substanz – innerhalb von fünf bis max. sieben Tagen nach Auftreten der ersten Symptome begonnen werden. Nur in seltenen Fällen (z. B. bei immunsupprimierten Personen) kann es sinnvoll sein, eine antivirale Therapie auch zu einem späteren Zeit punkt einzuleiten. Eine virologische Sicherung der Diagnose mittels PCR ist sinnvoll, sollte aber den Beginn der Therapie nicht verzögern.
Isolation
Erreger, die ansteckende Krankheiten auslösen können oder schlecht mit Antibiotika zu behandeln sind, erfordern im Krankenhaus gezielte Schutzmaßnahmen. Aus diesem Grund kann es notwendig sein, bei Verdacht oder Nachweis bestimmter Mikroorganismen Isolationsmaßnahmen zu ergreifen. Grundsätzlich besteht eine Isolation aus einer räumlichen Barriere, die darauf abzielt, die Übertragung spezifischer Erreger zu verhindern.
Die Isolation geht immer mit dem Tragen von Schutzkleidung einher, die ebenfalls als Barriere gegen die Keime dient. Die Auswahl der Schutzkleidung erfolgt je nach Erreger und Art der Isolation individuell und kann daher variieren. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Formen von Isolationen:
Strikte Isolation
Hierbei geht es darum, andere Patienten, Besucher und das Personal vor den Keimen des isolierten Patienten zu schützen, um eine Übertragung auf andere Patienten zu vermeiden. Neben der Infektionsgefahr durch Ausscheidungen wie Stuhl, Urin, Blut und Eiter besteht hier auch ein Risiko durch Erreger in der Luft. Diese können beispielsweise durch Niesen oder Husten über die Atemwege aufgenommen werden.
Daher ist es vor dem Betreten des Zimmers erforderlich, Kittel, Handschuhe, Mundschutz und Kopfhaube anzuziehen. Die gesamte Schutzkleidung muss vor dem Verlassen des Zimmers in einem Abwurf entsorgt werden. Nach dem Verlassen des Zimmers ist eine Händedesinfektion durchzuführen.
Erforderlich bei:
• MRSA (Multiresistenter Staphylococcus aureus)
• 4-MRGN (Mutiresistente Gram-Negative Erreger mit Resistenz gegen 4 Antibiotikagruppen)
• Norovirus
• TBC (offene Tuberkulose)
• Influenza, RSV, Covid-19
• VRE (Vancomycin-resistenten Enterokokken)
• Clostridioides difficile
• Salmonellen
• Sonstige, schwere Durchfallerkrankungen
• 3-MRGN (Mutiresistente Gram-Negative Erreger mit Resistenz gegen 3 Antibiotikagruppen) – nur Risiko-Stationen
Protektive Isolation –„Umkehr-Isolation“
Die Protektive Isolation grenzt sich von der Strikten Isolation ab und konzentriert sich auf den Schutz des isolierten Patienten. Dieser muss aufgrund eines geschwächten
Immunsystems vor Erregern anderer Patienten und Besucher geschützt werden, da selbst harmlose Erreger bei ihm Infektionen auslösen können. Von dem isolierten Patienten geht keine Infektionsgefahr aus, jedoch ist er selbst stark gefährdet. Daher ist es vor dem Betreten des Zimmers erforderlich, Kittel, Handschuhe, Mundschutz und Kopfhaube anzuziehen. Es ist unbedingt notwendig, vorher eine Händedesinfektion durchzuführen. Die Schutzkleidung sollte erst nach Verlassen des Zimmers in einem Abwurf entsorgt werden.
Diese Zusammenfassung bietet lediglich eine grobe Übersicht über bestimmte Erreger und den grundsätzlichen Umgang mit Patienten, die diese Erreger tragen. In begründeten Einzelfällen können von den verantwortlichen Ärzten und der Hygieneabteilung des Krankenhauses abweichende Vorgaben angeordnet werden. Daher sollten Sie sich bei Fragen oder Unklarheiten an die Mitarbeiter wenden. Sie geben Ihnen gerne weitere Auskunft und klären individuelle Fragen oder Anliegen.
Häufige Fragen - FAQ
Was versteht man unter „Krankenhauskeimen“?
Umgangssprachlich wird häufig von einem „Krankenhauskeim“ gesprochen.
Diese Bezeichnung ist sehr irreführend und fachlich falsch. Es werden Keime, welche Resistenzen gegen Antibiotika aufweisen und deshalb im Krankenhaus zu teils erheblichen Problemen bei der Behandlung führen, als solche bezeichnet - es erscheint der Ein druck, als ob diese Keime im Krankenhaus entstehen. Dies ist so aber nicht richtig.
In der Fachwelt sind damit Bakterien gemeint, die aufgrund ihrer Resistenz gegenüber Antibiotika schwerer zu behandeln sind, wenn sie eine Infektion auslösen. Diese Resistenz kann durch unsachgemäße Antibiotikagabe und -einnahme, den Einsatz von Medikamenten bei Nutztieren sowie Umwelteinflüsse entstehen. Für gesunde Menschen stellen diese Bakterien in der Regel keine Gefahr dar und bleiben häufig unerkannt im Körper. In vielen Ländern sind diese Keime mittlerweile weit verbreitet, unabhängig von Krankenhäusern. Aufgrund der großen Zahl von immungeschwächten Patienten im Krankenhaus stellen diese Erreger jedoch ein Risiko dar, weshalb sie dort gesondert behandelt werden. Es wird gezielt nach ihnen gesucht, daher rührt auch der Begriff „Krankenhauskeim“. Das Krankenhaus ist aber nicht der Entstehungsort dieser Keimspektren.
Bei meinem Angehörigen wurde ein resistenter Keim nachgewiesen. Was ist jetzt zu tun?
Im Zusammenhang mit resistenten Keimen wird grundsätzlich zwischen Besiedelung und Infektion unterschieden:
Besiedelung: Eine Besiedelung bedeutet lediglich, dass der Erreger im Körper vorhanden ist, ohne eine Krankheit auszulösen. Dies ist häufiger der Fall. Dennoch muss eine Übertragung vermieden werden. Zum Bei spiel kann MRSA auch durch spezielle Salben und Lotionen abgetötet werden.
Infektion: Eine Infektion dagegen bedeutet das Eindringen des Erregers in den Körper, was zu Symptomen wie Fieber und Entzündungszeichen führen kann. Diese Infektionen sind oft schwerer zu behandeln. Dennoch gibt es Therapieoptionen, die verschiedene Antibiotika umfassen können.
Im Normalfall sind in häuslichen Bereichen keine gesonderten Maßnahmen nötig, welche über die Basishygienemaßnahmen hinausgehen.
Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass Kontakte zu immunsupprimierten Personen vermieden werden oder nur unter gesonderten Hygienemaßnahmen geplant werden.
Mein Angehöriger wurde bei Aufnahme isoliert, obwohl er noch nie einen Keim hatte. Warum?
Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren, die das Risiko einer Besiedelung mit speziellen Keimen erhöhen können. Wenn mindestens einer dieser Risikofaktoren vorliegt, wird der Patient vorsorglich isoliert, bis die Laborbefunde vorliegen. Wenn kein Erreger nachgewiesen wird, wird die Isolation aufgehoben. In der Regel dauert die Untersuchung 1 bis maximal 3 Tage.
Mein Angehöriger wird isoliert. Birgt ein Besuch Gefahren für mich?
Nein, dennoch bitten wir vor dem ersten Besuch Kontakt mit dem Pflegepersonal aufzunehmen. Vor jedem Isolationszimmer liegt ein Vorrat an geeigneter Schutzkleidung bereit. Wenn Sie das Zimmer in dieser Kleidung betreten und sich nach Verlassen die Hände desinfizieren, besteht keine Gefahr einer Ansteckung. Falls Sie Hilfe beim Ankleiden benötigen, lassen Sie sich gerne von unserem Personal unterstützen.
Mein Angehöriger wird isoliert. Das Personal betritt das Zimmer nicht immer in Schutzkleidung.
Je nach Erreger unterscheidet man verschiedene Formen von Isolation. Bei einigen ist es notwendig das Zimmer in jedem Fall mit Schutzkleidung zu betreten, während bei anderen dies bei direktem Kontakt mit dem Patienten oder seinen Ausscheidungen erforderlich ist. Daher kann es vorkommen, dass das Personal bestimmte Tätigkeiten mit Kittel und Handschuhen ausführt oder das Zimmer kurzzeitig ohne Schutzkleidung betritt. Letzteres gilt beispielsweise für die Ausgabe von Essenstabletts. Sollten Sie Zweifel haben oder sich unsicher fühlen, sprechen Sie bitte unser Personal an.
Mein Angehöriger wird isoliert, ist aber starker Raucher. Darf er das Zimmer zum Rauchen verlassen?
Tatsächlich dient eine Isolation zum Schutz von bzw. vor Mitpatienten, Besuchern und Personal. Während dieser Zeit darf der Patient das Zimmer nur für Untersuchungen in geeigneter Schutzkleidung und in Begleitung verlassen. Das Rauchen auf den Zimmern ist verboten. Bitte sprechen Sie in diesen Fällen den behandelnden Arzt an, um weitere Informationen und Anweisungen zu erhalten.
Mein Angehöriger hat eine Virusinfektion, warum bekommt er keine Antibiotika?
Krankheitserreger können in der Regel in drei Hauptkategorien unterteilt werden: Bakterien, Viren und Pilze.
Bakterien: Infektionen durch Bakterien können mit Antibiotika behandelt werden. Diese Medikamente zielen darauf ab, das Wachstum oder die Vermehrung von Bakterien zu hemmen oder sie abzutöten.
Viren: Im Gegensatz zu Bakterien wirken Antibiotika nicht gegen Viren. Für virale Infektionen stehen antivirale Medikamente zur Verfügung, die darauf abzielen, die Vermehrung von Viren zu hemmen oder ihr Eindringen in die Wirtszellen zu blockieren. Einige virale Infektionen erfordern jedoch keine spezifische antivirale Behandlung und können nur symptomatisch behandelt werden.
Pilze: Pilzinfektionen werden oft mit Antimykotika behandelt, die darauf abzielen, das Wachstum und die Ausbreitung von Pilzen zu hemmen oder sie abzutöten. Diese Medikamente können je nach Art der Pilzinfektion oral eingenommen, topisch angewendet oder intravenös verabreicht werden.
Es ist wichtig, die richtige Art von Medikamenten für die spezifische Art der Infektion zu verwenden, da die falsche Behandlung unwirksam sein kann und sogar zu Resistenzentwicklungen führen kann.
Mein Angehöriger wird mit einem isolierpflichtigen Keim nach Hause entlassen. Was müssen wir beachten?
Es ist wichtig, diese Frage im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt zu klären. Da es verschiedene Keime gibt, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, kann eine pauschale Handlungsanweisung unzureichend sein. Im häuslichen Umfeld müssen in der Regel keine speziellen Maßnahmen ergriffen werden.
Häufig reicht eine Händedesinfektion nach dem Toilettengang oder vor intensivem Kontakt zu (Enkel-)Kindern aus. Ein Desinfektionsmittel für die Toilette kann sinnvoll sein. Besiedelte Wunden sollten mit einem Verband abgedeckt werden. Maßnahmen, die darauf abzielen, Bakterien abzutöten, sollten mit dem Hausarzt abgestimmt werden.
Wir schützen gemeinsam
Ihre Gesundheit ist unser Ziel. Mit klaren Hygieneplänen, regelmäßigen Schulungen und umfassender Aufklärung sorgen wir gemeinsam mit Ihnen für ein sicheres Umfeld – auch im Fall einer Pandemie wie Corona (Covid-19) oder bei saisonalen Ausbrüchen von Noroviren.
Bei Fragen zur Hygienesituation hilft Ihnen unser Team der Klinikhygiene gerne weiter – kompetent, herzlich und persönlich. Schreiben Sie an hygiene@klinikum-straubing.de.