Ernährung bei einer Krebserkrankung

Die Diagnose "Krebs" ist eine große Herausforderung. Auch die Ernährung und der Umgang damit verändern sich in der darauffolgenden Therapiephase in den meisten Fällen. Gerade eine Mangelernährung kann den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen und sollte frühzeitig therapiert werden. 

Damit Sie beim Thema „Was essen und trinken bei Krebs?“ nicht sich selbst überlassen sind, bieten wie Ihnen eine qualifizierte Ernährungsberatung als unterstützendes Therapieangebot an. Die Beratung erfolgt durch zertifizierte Ernährungsfachkräfte der I.Medizinischen Klinik.

Tipps zur Ernährung bei Krebs bzw. Chemotherapie

Hier haben Sie die Möglichkeit, verschiedene Informationsblätter zur Ernährung bei Krebs oder Chemotherapien downzuloaden.

Zusammenfassung der Infostunde zum Thema Ernährungsberatung bei Krebs am 25.05.2023

Claudia Schmelmer, stellvertretende Teamleiterin Ernährungs- und Diabetesberatung, beantwortete die Fragen von Patienten und Angehörigen in der Infostunde zum Thema Ernährungsberatung bei Krebs am 25. Mai 2023. Folgend lesen Sie die häufigsten Fragen und deren Antworten dazu.

Nach meiner Tumor-OP an Magen und Bauchspeicheldrüse kämpfe ich mit erheblichem Gewichtsverlust?

Ja, gerade bei dieser Tumorerkrankung kommt es häufig schon vor der Operation zu einer Gewichtsabnahme. Bei der dann notwendigen Operation mit der teilweisen oder ganzen Entfernung der Bauchspeicheldrüse kommt es zu einem Verlust an wichtigen Verdauungsenzymen. Dadurch kann vor allem Fett nicht mehr richtig verdaut werden, es kommt zu Durchfällen und zu einem Gewichtsverlust. Daher ist die Einnahme von ausreichend Verdauungsenzymen während der Mahlzeiten wichtig. Dann kann das Fett wieder verdaut werden, das eben auch ein wichtiger Kalorienlieferant ist.  Gleichzeitig bessert sich auch der Durchfall. Zusätzlich sollten ausreichend eiweißhaltige Lebensmittel eingesetzt werden. Falls das nicht ausreicht, um das Gewicht zu stabilisieren, empfehlen wir hochkalorische Trinknahrung.

Nach meiner Blasen-OP habe ich immer wieder ein Völlegefühl mit Verdauungsproblemen. Was kann ich dagegen tun?

Hier sollten wir genau unterscheiden, ob es sich um eine Verstopfung handelt, die durch eine ungünstige Lebensmittelauswahl zustande kommt oder ob die Verstopfung eine Folge der Operation oder Bestrahlung ist, z.B. weil sich Verwachsungen gebildet haben.Ein Lösungsansatz wäre das Führen eines Ernährungsprotokolls, bei dem Essen, Trinken und Medikamente aufgeführt werden, mit einem Vermerk, wann Beschwerden auftreten.

Eine qualifizierte Ernährungsfachkraft , wie z.B. eine Diätassistentin oder Ökotrophologin kann dann zusammen mit Ihnen das Protokoll auswerten und  Empfehlungen zur Ernährungsanpassung geben. Hilfreich können in diesem Fall z.B. gemahlene Flohsamenschalen sein, die mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden sollen.

Käme eine Diät hier auch in Frage?

Nun, Diäten gibt es ja sehr, sehr viele, bei denen mal mehr oder mal weniger weggelassen wird. Eine aktive Tumorerkrankung ist allerdings der schlechteste Zeitpunkt für eine Diät. Viele Tumorpatienten nehmen schon vor der Diagnose an Gewicht ab, eine Diät verstärkt dieses Problem oft noch. Gerade in dieser Situation sollte und darf gegessen werden, was gerade vertragen wird. Eine Mangelernährung führt zu einer schlechteren Prognose -  der Tumor ist sehr egoistisch und holt sich jede Kalorie, die er zum Wachsen braucht. Erhält er z.B. keinen Zucker, so holt er sich aus Fett- und Eiweißreserven , z.B. aus der Muskulatur, seine Energie.

Wenn die Tumorerkrankung und die Chemo- oder Strahlentherapie gut überstanden worden sind, dann sollten allerdings wieder allgemeine Empfehlungen für eine gesunde und vollwertige Ernährung beachtet werden -- ausreichend Gemüse , Hülsenfrüchte, Vollkorngetreideprodukte, Obst, gutes Öl und Nüsse –  rotes Fleisch und Wurst sollte reduziert werden,  Fastfoodprodukte und gezuckerte Getränke sollten gemieden werden. 


Die häufigsten Fragen und Antworten