Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie

Strecksehnenverletzung

Nachbehandlung nach Strecksehnenverletzungen

Die Nachbehandlung nach Strecksehnenverletzungen richtet sich nach der Höhe der Verletzung und der Anzahl an verletzten Strecksehnen.

Hauptziel der Nachbehandlung ist es, die Sehne zu schützen und gleichzeitig die Beweglichkeit der Finger zu erhalten. Eine zu starke Ruhigstellung kann zu Steifheit und Verwachsungen führen, während eine zu frühe oder intensive Bewegung das Risiko birgt, die Sehne erneut zu verletzen. Die individuell angepasste Schiene in Kombination mit den entsprechenden Übungen sorgt für eine abgestimmte Balance zwischen Schutz und Mobilität.

Passive Bewegungsübungen: In den ersten Wochen sollen Sie unter Anleitung Ihres Physiotherapeuten beginnen, passiv Bewegungen durchzuführen. Das bedeutet, dass die betroffenen Finger vorsichtig und ohne Muskelanspannung bewegt werden, um Verwachsungen zu verhindern.

Aktive Bewegungsübungen: Parallel dürfen Sie beginnen, die Finger aktiv zu bewegen. Allerdings sollte dies kontrolliert und ohne Kraftanstrengung erfolgen. Dabei wird ein Teil des Bewegungsumfangs freigegeben, den Sie langsam steigern.

Kräftigungsübungen: Ab 6 Wochen postoperativ können Sie in der Regel unter Anleitung Ihres Physiotherapeuten mit Kräftigungsübungen beginnen, um die Beweglichkeit weiter zu verbessern und die Muskulatur der Hand und Finger zu stärken. Außerdem können Sie die Hand zunehmend im Alltag einsetzen.

Volle Rückkehr zur Aktivität: Nach etwa 12 Wochen können Sie die Hand wieder in vollem Umfang belasten, einschließlich sportlicher oder beruflicher Aktivitäten. In manchen Fällen kann es bis zu 6 Monate dauern, bis die volle Kraft und Beweglichkeit zurückgewonnen ist.

Wichtige Hinweise während der Nachbehandlung

  • Schiene konsequent tragen: Die Schiene ist ein entscheidender Schutz für die operierte Sehne. Tragen Sie sie so lange, wie Ihr Arzt es empfiehlt, insbesondere in den ersten Wochen nach der Operation.
  • Regelmäßige Übungen: Die von Ihrem Physiotherapeuten verordneten Bewegungsübungen sind wichtig, um die Sehnenheilung zu fördern und Bewegungseinschränkungen zu verhindern.
  • Überlastung vermeiden: Zu frühe oder zu intensive Belastungen können die Sehne erneut reißen lassen. Seien Sie vorsichtig und halten Sie sich strikt an die Empfehlungen Ihres Arztes und Physiotherapeuten.

Mögliche Komplikationen

Trotz sorgfältiger Nachbehandlung können gelegentlich Komplikationen auftreten:

  • Sehnenverklebungen: Die Sehne kann mit dem umliegenden Gewebe verwachsen, was die Beweglichkeit einschränkt.
  • Reruptur (erneutes Reißen der Sehne): Dies kann bei zu starker Belastung oder unvorsichtiger Bewegung geschehen.
  • Bewegungseinschränkungen: In seltenen Fällen kann die volle Beweglichkeit trotz Therapie nicht wiederhergestellt werden.

Sollten Sie Schmerzen, Schwellungen oder eine Verschlechterung der Beweglichkeit bemerken, suchen Sie sofort Ihren Arzt auf.