Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie

Handgelenksnaher Bruch

Fast immer sind handgelenksnahe Brüche Folge eines Sturzes oder Schlages auf das Handgelenk selbst. Der Bruch des unteren Teils der Speiche (Distale Radiusfraktur) ist dabei der häufigste Knochenbruch überhaupt und kommt in nahezu jeder Altersstufe vor.

Es kann auch zu einem zusätzlichen Bruch der Elle (Ulna) kommen, dann spricht man von einem kompletten Unterarmbruch. In deutlich selteneren Fällen kommt es zu einem Bruch eines Mittelhandknochens, in diesem Fall ist dann meist das Kahnbein (Scaphoid) betroffen.

Symptome

Sofortiger Schmerz und Schwellung im Handgelenksbereich treten nach dem Unfallereignis auf, eventuell auch ein Bluterguss im Bereich des Handgelenkes, Bewegungseinschränkung, möglicherweise Haltungsveränderung. Es kann zu Sensibilitätsstörungen in Hand und Fingern kommen, dies ist immer ein Alarmzeichen und sollte schnellstmöglich von einem Arzt gesehen werden. Nach ganz schwerer Gewalteinwirkung können die Knochenenden sogar aus der Haut ragen (offener Bruch).

Diagnose

Meist ahnt der Arzt schon bei der Untersuchung und Überprüfung des Handgelenkes, dass es sich um eine Radiusfraktur oder einen handgelenksnahen Bruch handelt. Sicherheit gibt das Röntgenbild. Manchmal kann ein Computertomogramm oder je nach Fragestellung auch ein Magnetresonanztomogramm (MRT) nötig sein.

Behandlungsmöglichkeiten

Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der normalen Beweglichkeit des Handgelenkes. Je nach Bruchform und deren Heilungstendenz entscheidet dann der behandelnde Arzt gemeinsam mit dem Patienten über eine konservative (ohne Operation) oder operative Behandlung.

Operation

Liegt eine ausgeprägte Verschiebung der Knochenteile vor, oder ist die Gelenkfläche selbst in sich gebrochen, handelt es sich um einen offenen Bruch oder einen Bruch mit vielen Einzelteilen, all das sind Gründe für eine notwendige Operation.

Dabei stehen Drahtfixierungen, äußere Fixierungen (Fixateur externe: Metallstifte, die aus der Haut ragen und außen miteinander verbunden werden), Verschraubungen, die Implantation einer Metallplatte, was die häufigste Maßnahme ist, oder eine Kombination all dieser Techniken zur Verfügung.

 

Nach der Operation wird das Handgelenk, je nach Stabilität für einen kurzen Zeitraum von maximal 6 bis 8 Wochen in einem Gips oder einer Schiene ruhiggestellt.

Konservative Therapie

Dabei werden bei einem Handgelenksbruch unter örtlicher Betäubung oder in einem kurzen Dämmerschlaf die Knochenfragmente wieder in die richtige Position gebracht (reponiert). Das Ergebnis sieht man dann in einem erneuten Röntgenbild. Liegen die Knochen wieder richtig, wird das Handgelenk bis unterhalb dem Ellenbogen mit einem Gipsverband stabilisiert.

 

Baldmöglichst sollte dann mit Bewegungsübungen der Schulter, des Ellenbogens sowie der Finger begonnen werden. Nach dieser Erstversorgung werden dann alle paar Tage Röntgenverlaufsuntersuchungen gemacht, um zu beurteilen, ob die Stellung immer noch stimmt, oder ob sich die einzelnen Knochenfragmente gegeneinander verschoben haben. Sollte es zu solch einer Verschiebung kommen, ist eventuell doch eine operative Maßnahmen notwendig. Mit Brüchen der Mittelhand verhält es sich ähnlich.