Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie

Knorpelschaden (Chondrose) und Durchblutungsstörungen (O. Dissecans) im Sprunggelenk

Die Ursache für Knorpelschaden am Sprunggelenk liegt meistens an Verletzungen wie Umknicken und Knochenbruch oder an einer Instabilität bei Kapsel-Bandverletzungen. Knorpelschaden am Sprunggelenk kann auch ohne Verletzung entstehen etwa infolge von Durchblutungsstörungen oder von Abnutzung bei Fehlstellungen oder Überlastungen.

Symptome

Patienten mit Knorpelschaden am Sprunggelenk äußern belastungsabhängige dumpfe und tiefe Schmerzen mit Schwellung und Gelenkerguss. Sie klagen über Einschränkung von Bewegung und Belastbarkeit.

Diagnose

Die klinische Untersuchung bewertet Schmerzen, Schwellung, Gelenkerguss, mögliche Beschädigung und Instabilität der Bänder sowie die Sprunggelenksbeweglichkeit. Die Beurteilung der Beinachsen und möglicher Fußverformungen ist wichtig, um eine Fehlbelastung der Gelenke auszuschließen.

Es wird eine Röntgen-Untersuchung der Sprunggelenke in 2 Ebenen angefertigt. Das Röntgenbild zeigt aber nur die knöchernen Verletzungen. Zur Beurteilung des Knorpels und der Kapsel-Bandstrukturen ist zusätzlich eine kernspintomographische Untersuchung nötig.

Behandlungsmöglichkeiten

Das Ziel der Behandlung ist es, ein Fortschreiten der Schädigungen zu verhindern und den Körper zur Bildung von Narbengewebe oder Ersatzknorpel anzuregen. Hat der Patient keine Beschwerden, empfehlen wir zunächst eine Gelenkschonung durch einen Entlastungsschuh und eine engmaschige Beobachtung der Knorpelschädigung über vier bis sechs Wochen.

Bei Durchblutungsstörungen der Knochen und bei Verschiebung der Knorpelfragmente ist eine minimalinvasive Operation durch eine Gelenkspiegelung ratsam. Hierbei werden zum einen die Beschädigungen an Knorpel und Knochen beurteilt. Zum anderen wird die Durchblutung beziehungsweise das Knorpel- und Narbe-Wachstum durch Bohrungen oder durch Mikrofrakturierung angeregt.

Bei größeren Knorpelschädigungen oder tiefem Knochendefekt ist eine offene Operation die Therapie der Wahl. Hierbei wird der geschädigte Knorpel zunächst entfernt und gegebenenfalls dann mit körpereigenem Knorpel oder Knochen aufgefüllt.

Die Nachbehandlung und Kontrolle dieser Operationen erfolgt mit Entlastung des Fußes und Physiotherapie über 6 Wochen.