„Mein Sohn hat bei diesen Dingen nicht so die Geduld mit mir“, sagt die Seniorin und lacht. Sie ist zur „digitalen Sprechstunde“ ins Freiwilligen Zentrum gekommen, nachdem sie über ihre Kirchengemeinde von dem Angebot erfahren hat.Vedran Ceserovic wartet bereits auf die Seniorin. Er lebt seit über acht Jahren in Straubing, arbeitet eigentlich in der Küche des Klinikums als Koch und macht nebenbei eine Fortbildung zum Ernährungsberater. Trotzdem ist es ihm wichtig, sich ein Mal pro Woche Zeit zu nehmen und beim Projekt „Digital dabei“ mitzuhelfen. „Mir gefällt es sehr gut in Straubing, deshalb wollte ich der Gesellschaft etwas zurückgeben.“Seit fast einem Jahr beantwortet er daher verschiedene Fragen von Senioren rund um die Themen Handy, Internet und Computer. „Vor meinem ersten Gespräch war ich schon nervös. Der Mann hatte ein Problem mit seinem Drucker und kam alleine nicht mehr weiter.“ Weil der Drucker allerdings nicht einfach mitgenommen werden konnte, musste Ceserovic überlegen, welches Problem wohl am wahrscheinlichsten wäre. „Ich habe ihm dann an meinem Laptop gezeigt, wie man Updates macht und neue Treiber installiert.“ Beides wurde geübt und der Mann konnte das Drucker-Problem daheim lösen. „Das hat mich sehr gefreut. Irgendwann ist er wieder zu mir gekommen, weil er gerne lernen wollte, wie man Online-Banking benutzt, weil seine Bankfiliale vor Ort geschlossen wurde.“ Auch hier konnte der 32-Jährige weiterhelfen. Und nicht nur die Senioren profitieren von den Treffen – „Ich bin nach den Sprechstunden immer glücklich, weil ich jemandem helfen konnte.“

Quelle: Jessica Seidel, Straubinger Tagblatt, 28.01.2023