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Wertschätzung statt Diskriminierung

(08.01.2025)

Berufsfachschule für Pflege und Krankenpflegehilfe am Klinikum St. Elisabeth feierlich in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus“ aufgenommen. Auszubildende stammen aus 16 Nationen

Der Zeitpunkt hätte nicht passender sein können: Rechtzeitig zu Weihnachten – dem Fest der Liebe – wurde die Berufsfachschule für Pflege und Krankenpflegehilfe am Klinikum St. Elisabeth in das Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aufgenommen. Die Auszubildenden aus 16 Nationen und die Lehrer hatten sich klar dafür ausgesprochen, keine Diskriminierung zu dulden und sich aktiv für Gleichwertigkeit einzusetzen. Bei einer Feierstunde erhielt die Schule am Freitag die begehrte Auszeichnung.

Das Unterrichtsthema Pflege im Nationalsozialismus und Diskriminierung von psychisch kranken Menschen sei eines ihrer Lieblingsthemen, sagte Schulleiterin Carina Schütz. Fokus hierbei sei stets gewesen, sensibel zu bleiben, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. In der heutigen digitalen Zeit heiße das auch, fake news von wahren Nachrichten zu unterscheiden und Quellen zu prüfen. Nicole Zeugner, stellvertretende Schulleiterin, habe das Thema übernommen und setze sich dafür ein, dass Gewalt und Mobbing an der Schule keine Chance haben. „Wir alle wollen aktiv verhindern, dass in der Schulgemeinschaft Diskriminierung oder Rassismus auftreten.“

Mitarbeiter sprechen 100 verschiedene Sprachen

Die Auszubildenden arbeiteten immer gut miteinander, lobte Nicole Zeugner. Das harmonische Miteinander bestätigte auch Karin Brunner, Lehrerin des Krankenpflegehilfe-Kurses. Seinen Stolz darüber, dass die Schule die Initiative gegen Rassismus aus sich heraus entwickelt habe, brachte Pflegedirektor Hubert Langmantl zum Ausdruck. Das Thema Vielfalt sei am Klinikum Straubing, an dem die Mitarbeiter rund 100 verschiedene Sprachen sprechen, von großer Bedeutung. In diesem Sinne sei das Engagement der Pflegeschule für Gleichwertigkeit sehr wertvoll. Sie leiste damit einen Beitrag für Freiheit und Demokratie, begründete Pate Johann Busl, Bürgermeister von Aholfing, seine Unterstützung.

Ständige Aufgabe, sich selbst zu reflektieren

Es sei der erste Titel, den er an eine Pflegeschule vergebe, sagte Landeskoordinator Martin Birkner. Sinnvoll sei die Auszeichnung ohne Frage, da keine andere Branche so multinational wie die Pflege ist. Nach Auffassung des Netzwerks gibt es überall Diskriminierung und Rassismus. „Wir alle denken aufgrund unserer Sozialisierung in Schubladen.“ Daher bedeute es tägliche Arbeit für alle, immer wieder sich selbst zu reflektieren und Vorurteile zu hinterfragen, um ein möglichst diskriminierungsarmes Schulklima zu schaffen. „Sie haben so eine anspruchsvolle Arbeit, da kann man mal an seine Grenzen kommen und unfair werden.“ Das sei normal. „Wir sind Menschen und keine Maschinen.“ Werde in der Schule oder auf der Station gemobbt, sei es Aufgabe von Kollegen oder Mitschülern, couragiert einzugreifen.

2025 wieder ein Fest der Vielfalt geplant

Ein großes Schild mit der Aufschrift „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ zeugt künftig davon, wofür die Schulgemeinschaft mit 63 Pflege- und 15 Pflegehilfe-Schülern eintritt. Das Fest, das der Krankenpflegehilfe-Kurs liebevoll organisiert hatte, sei eine schöne Gelegenheit, die Erfolge des vergangenen Jahres zu feiern und auf das zu schauen, „was uns verbindet“, sagte Joana Pintelie aus Spanien, Auszubildende der Krankenpflegehilfe (KPH), im Namen ihrer Klasse. Bei Punsch, Plätzchen und einer wahren Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von KPH-Schüler Aaron Tse, echter Straubinger mit Wurzeln in Hongkong, feierte die Schulgemeinschaft den Erhalt des Titels und plante für 2025 wieder ein Fest der Vielfalt. -urs- 

Berufsfachschule für Pflege und Krankenpflegehilfe