Medizinstudenten, die am Klinikum St. Elisabeth ihr praktisches Jahr (PJ) absolvieren, und Assistenzärzte trainierten an der daVinci-Konsole, übten das Nähen von OP-Wunden und bauten OP-Instrumente auseinander und wieder zusammen. Und Gummibärchen wurden operiert, die haben eine Konsistenz ähnlich wie Gewebe und eignen sich daher, das Operieren mit dem daVinci-Roboter zu üben.

Die Gelegenheit, pandemiebedingt zeitweise freie Operationssäle am Klinikum Straubing für Trainingszwecke zu nutzen, packte die Klinik für Urologie beim Schopf. Alexander Schemp, Bereichsleiter Urologie, baute mit seinen Kollegen mit viel Engagement in drei Räumen einen lehrreichen Urologie-Parcours auf. Neben den beiden PJ-Studenten der Urologie Stephanie Schlechter und Karl Schwanner nahmen an dem Nachmittag auch mehrere urologische Assistenzärzte teil. Aus der Anästhesie stießen die beiden PJ-Studenten Corina Lobinger und Korbinian Ruhland spontan dazu. „Sogar mancher Leiter anderer Fachabteilungen schaute neugierig kurz vorbei“, freut sich Oberarzt Dr. Johann Lermer über das breite Interesse. Der Grund hierfür lag in den fachübergreifenden Inhalten. Nahttechniken werden beispielsweise in allen operativen Fächern angewandt und mit dem daVinci-Robotersystem wird in einigen Fachabteilungen operiert.

Funktion und Aufbau endoskopischer Instrumente

An einer Station in der Uroambulanz konnte der Umgang mit urologischen Instrumenten geübt werden. Dabei zeigten Oberärztin Dr. Julia Peter und Dr. Lermer Funktion und Aufbau der endoskopischen Instrumente beispielsweise zur Blasen- und zur Nierenspiegelung. Dann durften Zystoskope, Nephroskope und Resektoskope auseinander- und wieder zusammengebaut werden.

Alexander Schemp begleitete das virtuelle Training an der daVinci-Roboterkonsole. Weiter gab es einen Naht-Übungstisch. Zuletzt probten die Teilnehmer das eigenständige daVinci-Operieren an Gummibärchen. DaVinci-Experte und Oberarzt Dr. Viktor Eret hatte zuvor in den Operationsroboter eingeführt.

Innovative Urologie: Robotik, minimalinvasive Techniken und Laser

Ziel des Parcours war es, Einblicke in das Fachgebiet der Urologie zu geben, sagt Dr. Lermer. Es sollten Basiskenntnisse vermittelt und Interesse für die Urologie als eines der innovativsten und hochtechnisierten Fächer geweckt werden. „Robotik, minimalinvasive OP-Techniken sowie Laser verschiedenster Art dürften vor allem für die junge Generation interessant sein, die mit High-Tech und virtual reality aufgewachsen sind“, ist der Oberarzt überzeugt.

PJ-Ausbildung wird großgeschrieben

In den PJ-Bewertungsportalen schneidet das Klinikum Straubing stets recht gut ab. Das führt Dr. Lermer darauf zurück, dass die PJ-Ausbildung am Klinikum Straubing als Lehrkrankenhaus der TU München schon immer großgeschrieben wurde. So blickt der Oberarzt positiv in die Zukunft und sieht das Klinikum für einen eventuellen zukünftigen Medizincampus Niederbayern gut aufgestellt.

Die Teilnehmer des Urologie-Parcours waren begeistert. „Dieses Format wird sicher wiederaufgenommen, nicht nur, weil übrig gebliebene Gummibären dankbare Abnehmer gefunden haben“, kündigt Dr. Lermer gut gelaunt an. -urs-

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