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Weihnachtsgeschenk für Patienten

(03.12.2019)

Korbinian Griesbauer und Maria Seethaler konzertieren im Klinikum

Die Gelben Damen und Herren sind seit 34 Jahren eine feste Größe im Klinikum St. Elisabeth. Mit Vorsitzender Brigitte Messerschmitt haben es sich die ehrenamtlichen Mitglieder des Vereins zur Aufgabe gemacht, vor allem alleinstehenden und auch auswärtigen Patienten durch Besuche, Besorgungen oder Behördengänge und andere Hilfestellungen den Aufenthalt im Klinikum angenehmer zu gestalten. So wertvoll diese sozialen Tätigkeiten auch sind, dürfen kulturelle Bedürfnisse nicht außer Acht gelassen werden. Schon kurz nach der Gründung wurde durch die Gelben Damen und Herren eine Konzertreihe zur Adventszeit ins Leben gerufen.

Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler brachten über die Jahrzehnte vorweihnachtliche Stimmung in die Krankenzimmer und natürlich in die Herzen der Besucher in der Kapelle des Klinikums. Maria Seethaler und Korbinian Griesbauer beschenkten dieses Jahr das Publikum mit einem erlesenen Programm mit Musik von Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi, Felix Mendelssohn-Bartholdy und Bernhard Romberg. Ruhige Stücke, die passend zur vorweihnachtlichen Zeit zur Besinnung anregten. Eröffnet wurde der Konzertnachmittag mit einer Bearbeitung eines Violinkonzertes von Vivaldi für Orgel von Johann Sebastian Bach. Solche Übertragungen waren im 17. und 18. Jahrhundert nichts Außergewöhnliches, im Gegenteil, die ursprünglichen Schöpfer fühlten sich geehrt, wenn ihre Werke von anderen Komponisten adaptiert wurden. Offenbar interessierte Bach besonders die Umarbeitung für sein ureigenstes Instrument, die Orgel. Korbinian Griesbauer arbeitete die drei Sätze dieses a-Moll-Concertos mit subtiler Feinfühligkeit heraus.

Es müssen nicht immer große Kathedral-Orgeln sein, auch aus relativ kleinen Instrumenten kann ein Könner wie Griesbauer die Schönheiten und den Geist dieser Komposition entlocken. Dies galt ebenfalls für das Choralvorspiel BWV 599 von Bach. Wunderschön, mit starkem Ausdruck ließ Maria Seethaler ihr Violoncello in den Largos der Sonaten von Antonio Vivaldi die herrlichen Melodien singen. Die Orgel hielt sich dezent zurück, auf dass der Klang des Cellos in all seiner anheimelnden Weichheit den Kirchenraum erfüllte.

Ganz besonders gefielen die Interpretation Maria Seethalers und die Orgelbegleitung Korbinian Griesbauers des Allegro- Satzes der Sonata B-Dur op. 43/1 von Bernhard Romberg (1767-1841), also der Generation nach Bach angehörend. Einen ganz anderen Charakter zeigte die Sonata IV aus op. 68 von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die Tongebung der Romantik brachte Korbinian Griesbauer auf der Orgel treffend zur Geltung.

Quelle: Theodor Auer, Straubinger Tagblatt, 03.12.2019