Medien

Wasserrettung per Helikopter und Winde

(19.08.2022)

Komplexer Spezialeinsatz: Team „Christoph 15“ der ADAC Luftrettung aus Straubing trainiert Wasserrettung per Helikopter und Winde

 

Unter Federführung der ADAC Luftrettung trainierten die 15 Luftrettungsnotärzte von „Christoph 15“ – alle hauptberuflich in der Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin am Klinikum Straubing tätig – vor kurzem, beinahe ertrinkende Personen mittels Helikopter und Winde aus dem Wasser zu retten. Mitbeteiligt an der Übung, die an einem privaten Gewässer in Patersdorf im Landkreis Regen durchgeführt wurde, waren auch Kollegen der Wasserwacht des Bayerischen Roten Kreuzes sowie Canyoning-Retter der Bergwacht Bayern.

Wir fragten nach bei Dr. Christoph Kerscher, ärztlicher Leiter der ADAC-Luftrettungsstation „Christoph 15“.

„Christoph 15“ ist seit 2018 mit einer Rettungswinde ausgestattet. Warum wurden die Kollegen jetzt auch in der Wasserrettung geschult?

Dr. Kerscher: Die Teams von „Christoph 15“ werden immer wieder zu Wasserrettungseinsätze an Flüsse oder Seen alarmiert. Zudem haben die Hochwasserkatastrophen der vergangenen Jahre - ich erinnere an das Ahrtal 2021 oder auch an das Hochwasser im Deggendorfer Ortsteil Fischerdorf 2013 - gezeigt, wie wichtig eine schnelle Rettung aus der Luft in solchen Situationen sein kann. Dank der nun absolvierten Ausbildung sind wir in der Lage, beinahe ertrinkende oder in Not geratene Personen mit Hilfe der Winde schnellstmöglich aus dem Wasser zu retten.

Welche persönliche Ausrüstung benötigen die Notärzte bei ihren Wasserrettungseinsätzen?

Dr. Kerscher: Bislang waren wir für unsere Windeneinsätze mit einem Hüft- und einem Brustgurt ausgestattet. Bei den Einsätzen im Wasser tragen wir nun zusätzlich einen Trockenanzug sowie eine Schwimmweste. Mit Hilfe einer speziellen Schlinge, der so genannten „Brüggemannschlinge“, kann die zu rettende Person dann aus dem Wasser gezogen werden.

Wie verlief die Ausbildung in der Wasserrettung konkret?

Dr. Kerscher: Grundsätzlich verfügen alle Notärzte bereits über viel Erfahrung in der Windenrettung über Land. Theoretische und auch erste praktische Erfahrungen in der Wasserrettung wurden dann erstmals im vergangenen Jahr im Zentrum für Sicherheit und Ausbildung (ZSA) der Bergwacht Bayern in Bad Tölz gesammelt. Mit Hilfe eines Flugsimulators sowie eines Wasserbeckens konnten so bereits entsprechende Szenarien geübt werden. Abgeschlossen wurde die Ausbildung mit einem realen Wassertraining zusammen mit den Kollegen der Berg- und Wasserwacht an einem Gewässer bei Patersdorf.

Klinik für Anästhesiologie, Operative Intensivmedizin u. Schmerzmedizin

Notfallzentrum