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Was braucht es zum Pfleger?
Marcel, warum willst du Pfleger werden?
Marcel Löhnert: Ich wollte schon immer etwas Soziales machen. Es bereitet mir Spaß, mit Menschen zu tun zu haben. Vor dieser Ausbildung habe ich schon eine zum Kinderpfleger gemacht. Ich könnte mir nicht vorstellen, den ganzen Tag vor einem PC zu sitzen und keinen Kontakt zu Menschen zu haben. Das ist nicht meins. Was sollte jemand mitbringen, der Pfleger werden möchte? Er sollte Menschen gegenüber offen sein, da man ja schließlich mit ihnen arbeitet. Und auch Geduld ist wichtig. Vor allem bei zum Beispiel Demenz-Erkrankten. Die benötigen oft viel Unterstützung. Außerdem sollten Pfleger gut mit Stress umgehen können. Körperlich gibt es eigentlich keine Einschränkungen. Anstrengende Aufgaben, wie zum Beispiel einen Patienten im Bett anders positionieren, macht man meist eh nicht alleine, sondern zusammen mit einem Kollegen.
Wie zufrieden bist dumit deiner Ausbildung am Klinikum St. Elisabeth?
Sehr. Es gibt eigentlich nichts zu bemängeln. Ich mag die Abwechslung. Ich bin mal im Krankenhaus eingesetzt, mal im Ambulanten, mal im Altenheim ... In der Psychiatrie war ich auch schon.
Gibt es ein Erlebnis, das dir in Erinnerung geblieben ist?
Ja, das war erst vor Kurzem. Hier auf der Station 16 ist ein Patient für längere Zeit gelegen, für ganze sechs Wochen. Es war ein eigentlich noch recht fitter Herr, Anfang 60. Er kam mit einer Lungenentzündung ins Klinikum, die sich dann dramatisch verschlechtert hat. So, dass er irgendwann sogar reanimiert werden musste. Es war echt knapp für ihn. Ich war oft für ihn zuständig und so hat sich eine gewisse Freundschaft zwischen uns entwickelt. Es war schön, mitanzusehen, wie es ihm dann Stück für Stück wieder besser ging.
Was magst du an deinem Beruf?
Ich mag, dass ich immer etwas zu tun habe. Es kommt nicht vor, dass ich mal eine Stunde lang herumsitze und mich langweile. Außerdem bekomme ich von den Patienten etwas zurück. Sie bedanken sich zum Beispiel bei mir, wenn ich ihnen helfe.
Was sind schwierige Momente in deiner Ausbildung?
Wenn du als Schüler zum ersten Mal mit einer Notfall-Situation zu tun hast, dann ist das schon etwas, mit dem du zu kämpfen hast. Mir persönlich ist so etwas aber noch nicht passiert. Doch man bekommt Geschichten von seinen Mitschülern mit.
In deiner Klasse bist du fast der einzige Mann. Warum, glaubst du, ist das so?
Genau, wir sind insgesamt 23 Schüler und neben mir gibt es nur einen weiteren Mann. Viele Menschen gehen einfach noch davon aus, dass vorwiegend Frauen in pflegenden Berufen oder Rollen zu finden sind. Wobei ich sagen muss, dass es im Alter ab etwa 30, 40 Jahren hier im Klinikum etwas mehr männliche Pfleger gibt als in meiner Generation. In meinem Alter ist es aber tatsächlich sehr einseitig. Doch ich glaube, dass es jetzt wieder mehr kommt, dass auch Männer Pfleger werden.
Vor einigen Jahren wurden die drei Pflege-Ausbildungen zu einerzusammengelegt. Ist es deshalb stressiger?
Es ist schon einiges, aber es ist machbar. Ich habe keine großen Probleme damit, hinterherzukommen.
Wie ist die Bezahlung während der Ausbildung?
Damit bin ich auf jeden Fall zufrieden.
Im Juni sind deine Abschlussprüfungen. Wie sehen die aus?
Sie bestehen aus drei Teilen: einem schriftlichen, praktischen und mündlichen Examen. Beim praktischen übernehme ich, wie auch jetzt beim Projekt „Schüler leiten eine Station“, ein paar Zimmer hier im Klinikum und kümmere mich um die Patienten. Ein Lehrer und ein Praxisanleiter schauen mir dabei über die Schulter.
Wo fängst du nach deinen hoffentlich bestandenen Prüfungen an zu arbeiten?
Ich fange hier im Klinikum auf Station 14 an – der Urologie.
Quelle: Kerstin Bauer, Freistunde-Ausgabe vom 31.05.2024
Für die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft im kommenden Schuljahr hat das Klinikum noch Ausbildungsplätze frei. Weitere Infos unter klinikum-straubing.de/karriere/ausbildung. Bei Fragen steht Carina Schütz unter der Tel. 09421/710-1980 zur Verfügung.