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Vom Innenminister ausgezeichnet: Das Unfallpräventionsprojekt P.A.R.T.Y.

(09.10.2019)

Der Bayerische Verkehrssicherheitspreis ging dieses Jahr neben zwei anderen Instituten an das Klinikum Straubing. Am Donnerstag, den 26.09.19 wurde das beachtenswerte Engagement der rund fünfzehn Klinikumsmitarbeiter vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann geehrt.

Das Projekt P.A.R.T.Y. (Prevent Alkohol and Risk- Related Trauma in Youth) soll Jugendliche für die hohe Gefahr schon bei minimaler Ablenkung am Steuer durch Handy oder Alkohol sensibilisieren. Jährlich gibt es deutschlandweit rund 20.000 verunfallte Jugendliche im Alter zwischen 15-17 Jährigen und zirka 100 Todesopfer in dieser Altersgruppe.  In dem weltweiten Projekt der DGU mit Kooperation der GesundheitsregionPlus der Stadt Straubing werden den Jugendlichen die Folgen einer schweren Verletzung in der Praxis real aufgezeigt. Sie sollen sich ihrer Verantwortung bewusst werden und werden dazu aufgerufen, auch Freunde vor solchen Fehlern zu warnen.

Priv.Doz. Dr. Stefan Grote, Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie, organisiert seit rund drei Jahren monatlich eine fünfstündige Veranstaltung für Schulklassen. Darin durchlaufen sie verschiedene Stationen des Klinikums, vom Krankenwagen zum Schockraum bis hin zur Intensivstation und Normalstation. Außerdem werden Reaktionsfähigkeit mit Promillebrille getestet und verschiedene physiotherapeutische Hilfsmittel wie Prothesen ausprobiert. 

Viele Mitarbeiter des Klinikums wie Ärzte, Pflegekräfte und die Physiotherapie aber auch die externen Partner Polizei und Rettungskräfte des Bayrischen Roten Kreuzes stehen den Schülern Rede und Antwort. Sie erklären ihnen die Abläufe nach einem Unfall im Klinikum, Räume und Geräte und berichten von ihren teilweise einschneidenden Erfahrungen. Dabei ist bei allen spürbar, dass es ihnen eine wichtige Herzensangelegenheit ist, die jungen Leute vor dieser kurzen Leichtsinnigkeit mit fatalen Folgen zu warnen. Am beeindruckendsten ist meist bei den Schülern das Gespräch mit einer ehemaligen Schwerverletzten am Schluss. Die Anteilnahme für sie und Ihre Erlebnisse blieben den Jugendlichen länger im Kopf. Sie werden durch die Veranstaltung merklich nachdenklich, bestätigen die Lehrkräfte nach jedem P.A.R.T.Y.-Tag. 

Das Feedback der Schulen ist einstimmig außerordentlich positiv. Diese fünf Stunden können das Verhalten der jungen Leute nachhaltig ändern, sind sich OB Markus Pannermayr und Joachim Herrmann, der am Sonntag zuvor Ersthelfer eines schweren Unfalls bei Nürnberg war, einig. „Und wenn auch nur ein Unfallopfer durch diese Aktion vermieden wird, haben wir damit gewonnen“, so PD Dr. Stefan Grote.

Ein Engagement für das Projekt von mehr als den bisher 38 Kliniken von etwa 2000 in Deutschland wäre dementsprechend wünschenswert.

Einen kleinen Einblick erhalten Sie im folgenden Video: https://www.klinikum-straubing.de/medien/video-und-audio/detail/das-unfallpraeventionsprojekt-party-382.html