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Viele Wege in der Pflege - Karrieremöglichkeiten für Krankenpflegekräfte am Klinikum Straubing

(15.02.2021)

Der Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers erfährt gerade große gesellschaftliche Anerkennung. Er ist nicht nur abwechslungsreich, vielseitig und sinnstiftend. Angesichts seiner Krisensicherheit, steigender Vergütung und vielfältigen Karrierechancen gewinnt die Ausbildung an Attraktivität. Wir sprachen mit examinierten Pflegekräften am Klinikum Straubing, welche Wege sie eingeschlagen haben und was ihnen an der Pflege gefällt.

Michaela Winhart ist Onkologische Fachkrankenschwester am Klinikum Straubing. Nur mit Hauptschulabschuss absolvierte sie erst eine zweijährige Berufsausbildung und erhielt den Qualifizierten Beruflichen Bildungsabschluss. Erst der Quabi berechtigte Michaela Winhart, die Krankenpflege-Ausbildung zu machen, für die die Mittlere Reife nötig ist. Ihr Beispiel zeigt, „dass man auch über Umwege ans Ziel kommen kann“. Nach dem Examen 2005 in Straubing bekam sie im Haus in der Chirurgie eine Stelle. „Übernommen zu werden, war damals ein Glück.“ Bei einem Abstecher ins Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Regensburg lernte sie die Onkologie kennen. „Es hat mir Spaß gemacht, mit Leuten in extremen Situationen zu arbeiten. Die Frage, wie es mit ihnen weitergeht, hat mich stark interessiert.“

Zurück am Klinikum Straubing absolvierte Michaela Winhart ab 2007 berufsbegleitend zwei Jahre lang die Fachweiterbildung „Pflege in der Onkologie“ an der Uniklinik in Regensburg. „Das war ein vollkommen neues Angebot. Zusammen mit einer Kollegin waren wir 2009 die ersten ausgebildeten Onkologischen Fachkrankenschwestern im Haus.“ Über die Jahre entwickelten sich Onkologische Pflegevisiten. „Wir verstehen uns als Vermittler zwischen Arzt und Patient. Dazu beraten wir Krebskranke beispielsweise bei Fragen zur Strahlen- oder Chemotherapie.“ Seit zwei Jahren ist Michaela Winhart zudem zwei Tage im Monat als Ansprechpartner für die Onkologischen Fachkrankenschwestern freigestellt.

Sie hat sich für den Pflegeberuf entschieden, weil sie Menschen helfen möchte. „Ich bin von Haus aus ein sozialer Mensch.“ Die Arbeit müsse einem liegen, findet die 36-jährige Michaela Winhart.

Vom Pfleger zum Abteilungsleiter

Ferdinand Landgraf hat es vom Krankenpfleger zum Abteilungsleiter Pflege am Klinikum Straubing gebracht. In dieser Funktion ist er für 4 Stationen einer Ebene zuständig. „Als Abteilungsleitung ist man Bindeglied zwischen den Stationsleitungen und der Pflegedirektion“, erklärt der 60-jährige Landgraf. Als Abteilungsleiter überprüft er beispielsweise Dienstpläne, kontrolliert die Einteilung der Pflegeschüler und überprüft die Patientendokumentation. Neben dieser Funktion ist Herr Landgraf seit 1991 auch Stomatherapeut. Hierbei kümmert er sich speziell um Patienten mit „künstlichen“ Darmausgängen. Seine Mutter habe ihn auf die Idee gebracht, Krankenpfleger zu werden. Nach der Krankenpflege-Ausbildung in Straubing und dem Wehrdienst arbeitet er seit 1982 im Klinikum Straubing.

Es folgten stellvertretende Leitungsfunktionen auf zwei Stationen, für die sich Landgraf mit einem Kurs qualifizierte. Von 1991 bis 2002 leitete Landgraf die Station 34, bevor er 2002 Abteilungsleiter Pflege wurde. Der Pflegeberuf gefällt Landgraf, weil er abwechslungsreich ist und man viele Menschen und viele Krankheitsbilder kennenlernt. Spezialisierungen wie Pain Nurse, Intensivpflege und OP-Pflege seien möglich. „Die Pflege ist ein krisensicherer Job. Das Einkommen ist in den vergangenen Jahren gewachsen,“ äußert sich Landgraf zufrieden.

Informieren, unterstützen, beraten

Krankenschwester Barbara Notz arbeitet mit 40 Prozent im Patienteninformationszentrum (PIZ) und mit 25 Prozent im Sozialdienst. Im PIZ gehe es vor allem darum, Patienten zu informieren und zu unterstützen, aktiv am Gesundheitsgeschehen mitzuwirken. Verstehe der Patient, dass sich sein Verhalten auf den Heilungsprozess auswirkt, sei er auch zu einer Veränderung bereit. Ein Schwerpunkt im PIZ sind Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. Eine Beraterschulung bereitete Barbara Notz auf diese Tätigkeit vor. Für den zweiten Schwerpunkt, sozialrechtliche Fragestellungen zur Pflege, qualifizierte sich Barbara Notz mit einer Weiterbildung zum Pflegeberater.

Barbara Notz öffnete sich mit einer berufsbegleitenden Palliativweiterbildung die Tür zur 2008 eingerichteten Palliativstation am Klinikum. Als das PIZ 2013 am Klinikum eröffnete, war klar: „Gespräche führen, das ist es, was ich machen möchte.“ 2016 bildete sich Barbara Notz nochmal berufsbegleitend weiter, um für die Arbeit im PIZ mehr Hintergrundwissen zu haben. Sie erwarb im Januar 2020 den Bachelor in Gesundheitspsychologie und Pflege nach dreieinhalb Jahren Studium in München.

Den Pflegeberuf kann sie jungen Leuten empfehlen. „Der Beruf hat viele Facetten. Er lässt sich gut mit der Familie vereinbaren. Den Pflegekräften stehen sehr viele Wege offen.“

Entscheidung nie bereut

Pflegepädagogin Maria Laußer ist Leiterin der Pflegeentwicklung sowie der Fort- und Weiterbildung am Klinikum Straubing. Sie schloss ihre Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin 2004 in Straubing ab. Während ihrer zehnjährigen Tätigkeit am Uniklinikum Regensburg machte sie die Fachweiterbildung Intensiv- und Anästhesiepflege und startete das Bachelor-Studium in Pflegepädagogik. Zurück im Klinikum Straubing sammelte Maria Laußer Erfahrungen im Notfallzentrum und in der Personalentwicklung, bevor sie Ende 2016 in die Pflegedirektion wechselte. Hier baute sie eine neue Sparte auf: Sie führt einerseits Pflegeprojekte wie „Station plus“ durch, um Berufsgruppen zusammenzuführen und Prozesse zu verbessern. Andererseits übernahm sie in enger Zusammenarbeit mit der Pflegedirektion Management-Aufgaben. Die 39-Jährige findet ihre Tätigkeit sehr bunt und sehr vielfältig. Sie reiche über die Pflege hinaus und in andere Fachbereiche hinein. Das ermögliche es ihr, nicht nur mitzuarbeiten, sondern auch mitzugestalten. Sie würde sich heute wieder für die Gesundheits- und Krankenpflege entscheiden, sagt Maria Laußer voller Überzeugung. -urs-

Mehr zur Ausbildung am Klinikum: Ausbildung - Krankenhaus Barmherzige Brüder Straubing (klinikum-straubing.de)