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Tag der Herzschwäche: Experten beantworten Fragen

(03.05.2019)

Infostunde für Patienten im Klinikum St. Elisabeth am 7. Mai um 15 Uhr

Das Thema Herzschwäche steht im Mittelpunkt der nächsten Patienten-Informationsstunde am Dienstag, 7. Mai, um 15 Uhr im Klinikum St. Elisabeth. Prof. Dr. Sebastian Maier, Chefarzt der II. Medizinischen Klinik, und Oberarzt Dr. Jan Becher stehen den Patienten im Patienteninformationszentrum im Klinikumsfoyer Rede und Antwort. Anlass für die Veranstaltung ist der europaweite Herzschwächetag unter dem Motto „Aktiv gegen Herzschwäche“, den das Klinikum zusammen mit dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz ausrichtet. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es handelt sich bei der Veranstaltung nicht um einen Vortrag, sondern um eine Fragestunde.

Prof. Maier betont, dass ein gesunder Lebensstil vor Herzschwäche (Herzinsuffizienz) schützen kann. Es gilt, die acht goldenen Regeln für ein starkes Herz zu beachten: Gesundheitsbewusste sollten ihr Normalgewicht halten, sich gesund mit Gemüse, Obst und Fisch sowie wenig Fleisch und Salz ernähren und sich täglich bewegen. Dauerhafter Stress ist zu vermeiden, für Entspannung regelmäßig zu sorgen und Alkohol sollte nur in Maßen getrunken werden. Wer zudem nicht raucht und die empfohlenen Gesundheits-Check-ups beim Hausarzt wahrnimmt, macht das, was man selbst beitragen kann.

Wer trotz Einhaltung dieser Regeln unter Atemnot leidet, Schwellungen an den Beinen entdeckt, müde und nicht mehr so leistungsfähig ist, der sollte seinen Hausarzt konsultieren. Die Kurzatmigkeit tritt im Anfangsstadium der Herzschwäche nur bei körperlicher Anstrengung auf, später auch in Ruhe. Weitere Symptome der Herzschwäche sind Schwindelgefühl, wenig Appetit, depressive Verstimmung und nächtlicher Harndrang.

Herzschwäche bedeutet, dass die Funktion des Herzens geschwächt ist. In der Folge werden Körper und Organe nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Die Krankheit geht mit zahlreichen Begleit- und Folgeerkrankungen einher. In Deutschland leiden mehr als drei Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Sie ist der häufigste Grund für eine Krankenhauseinweisung. Experten sprechen von einer unterschätzten Epidemie des 21. Jahrhunderts. „Die Sterblichkeit bei einer Herzschwäche ist höher als bei den meisten Krebserkrankungen“, macht Prof. Maier deutlich.

Neben einem ungesunden Lebensstil gibt es weitere Risikofaktoren für eine Herzschwäche wie Bluthochdruck, Blutarmut, Diabetes oder Störung der Schilddrüsenfunktion. Auch verschiedene andere Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen und genetische Faktoren können eine Rolle spielen.

„Je früher eine Herzschwäche erkannt wird, umso besser kann sie behandelt werden“, sagt Prof. Maier. Fälschlicherweise werden die ersten Anzeichen einer Herzschwäche oft dem Alterungsprozess oder der Tagesverfassung zugeschrieben. „Seien Sie wachsam, wenn Sie aus unerklärlichen Gründen plötzlich unter Luftnot leiden, Schwellungen an Füßen, Knöcheln und Beinen beobachten und häufig müde sind.“ Prof. Maier rät, bei diesen Beschwerden den Hausarzt aufzusuchen. Neben einer körperlichen Untersuchung wird ein EKG veranlasst und der BNP-Wert im Blut bestimmt. BNP (Brain Natriuretic Peptide) ist ein Hormon, das im Herzen gebildet wird. Ein erhöhter Wert weist auf eine Herzschwäche hin. Spezialist für die genaue Abklärung der Herzschwäche ist der Kardiologe.

Prof. Maier und Dr. Becher sind Experten für die Behandlung von Herzschwäche. Kürzlich bekamen beide die „Zusatzqualifikation Herzinsuffizienz“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung. Hintergrund ist, dass sie ihre Kenntnisse und praktischen Fähigkeiten auf dem Gebiet der Herzinsuffizienz vertieft haben, wobei das Zertifikat auch die II. Medizinische Klinik einschließt. Für Patienten mit Herzschwäche bedeutet dies, dass sie im Klinikum St. Elisabeth eine besonders hohe Qualität der Versorgung erhalten.

Um auf die Herzschwäche, ihre Folgen, aber auch die Behandlungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen, hat die Heart Failure Association (HFA) der Europäischen Fachgesellschaft der Kardiologen den Tag der Herzschwäche ins Leben gerufen. Er wird jedes Jahr im Mai in rund 30 europäischen Ländern veranstaltet. Ziel der Aufklärungskampagne ist es, die Bevölkerung darüber zu informieren, wie man der Volkskrankheit vorbeugen und erste Anzeichen erkennen kann. -urs-