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Sicher am Lenkrad

(06.11.2023)

Präventionsprojekt „P.A.R.T.Y“ von Klinikum Straubing und Gesundheitsregion Straubing plus Ende Oktober wieder gestartet – Ziel ist, Verkehrsunfälle junger Menschen zu vermeiden

Verkehrsunfälle sind die häufigste Ursache schwerer oder tödlicher Verletzungen junger Menschen ab 15 Jahren. „Diese Altersgruppe ist besonders risikobereit. Vor allem Alkohol und Ablenkung durchs Handy führen am Steuer zu folgenschweren Fehlern und sind vermeidbar“, sagt Privatdozent Dr. Stefan Grote, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Straubing, der das Präventionsprojekt P.A.R.T.Y. leitet. Nach einer coronabedingten Pause startete das Projekt unter dem Motto „Don’t risk your fun“ Ende Oktober mit rund 30 Schülerinnen des Ursulinen Gymnasiums.

Folgen leichtsinnigen Fahrverhaltens aufzeigen

Bei P.A.R.T.Y. (Prevent Alcohol and Risk Related Trauma in Youth) handelt sich um ein Programm der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie. In Straubing wird es seit 2017 von Privatdozent Dr. Grote und seinem Team gemeinsam mit der Gesundheitsregion Straubing plus angeboten. Es möchte jungen Menschen die Folgen leichtsinnigen Fahrverhaltens an realen Situationen aufzeigen, damit sie künftig richtig reagieren und Verkehrsunfälle vermieden werden.

Häufig verletzt sind Männer zwischen 18 und 35 Jahren

Als klassische Unfallopfer im Straßenverkehr nennt Privatdozent Dr. Grote mit Hinweis auf die Ergebnisse des Traumaregisters Männer zwischen 18 und 35 Jahren. Wissenschaftliche Studien hätten ergeben, dass P.A.R.T.Y. zu mehr Sicherheit auf der Straße führe. Es schärfe das Bewusstsein von Fahranfängern für Gefahren und trage dazu bei, die Risiken besser abschätzen zu können. Die positive Wirkung des Projekttags halte leider nur ein halbes Jahr an. Wichtig sei es daher, das Fahrverhalten dauerhaft zu ändern.

Gespräch mit ehemaligem Unfallopfer

P.A.R.T.Y. richtet sich an 15- bis 19-Jährige, die gerade das Autofahren lernen. Beim Projekttag am Klinikum erhalten die Schüler und Auszubildenden einen Einblick in die verschiedenen Stationen, die der schwerverletzte Patient innerhalb des Klinikums durchläuft – vom Rettungswagen oder Hubschrauber über Schockraum, Intensivstation, Normalstation bis hin zur Physiotherapie. Vorträge und Präsentationen von Profis wie Unfallchirurgen, Krankenpflegern, Polizisten, Physiotherapeuten und Rettungsdienstpersonal ergänzen den Tag. Im Gespräch mit einem ehemaligen Unfallopfer werden die langwierigen gesundheitlichen Konsequenzen des Unfalls auf das Privat- und das Berufsleben hautnah deutlich.

Bayerischer Verkehrssicherheitspreis für P.A.R.T.Y. 2019

Das Projekt P.A.R.T.Y. wurde 2019 mit dem Bayerischen Verkehrssicherheitspreis ausgezeichnet. Gelobt wird, dass es die Verkehrssicherheit Jugendlicher präventiv und nachhaltig stärke. Seit dem Start in Straubing nahmen bei 27 Veranstaltungen circa 540 Jugendliche und junge Erwachsene an dem Projekt teil. Pro Jahr werden sechs bis acht Termine für jeweils bis zu 30 Teilnehmer angeboten. „Die Schulen sind von der Initiative begeistert, es liegen viele Anfragen vor“, sagt Privatdozent Dr. Grote. Seine Botschaft an Fahranfänger lautet: „Seid euch der Risiken durch zu schnelles Fahren und Alkohol am Steuer bewusst, fahrt rücksichtsvoll und lasst das Handy ausgeschaltet in der Tasche.“ Anmeldungen nimmt Sandra Krä von der Gesundheitsregion Plus unter gesundheitsregionplus@straubing.de entgegen. -urs-

Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie