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„Servus dahoam!“ Klinik für Geriatrie jetzt in Straubing
Nach sorgfältiger und intensiver Vorbereitung zog die Klinik für Geriatrie am Klinikum St. Elisabeth von ihrem aktuellen Standort an der Klinik Bogen am 14. Januar an das Klinikum Straubing auf die frisch renovierte Station 25 um. „Wir haben uns alle auf Straubing gefreut“, spricht Dr. Roland Friedlmeier, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, von einer Win-Win-Situation sowohl für das Fachgebiet und für das Klinikum St. Elisabeth als auch für das Personal und besonders für die älteren Patienten. Transporte entfallen, kurze Wege erleichtern die Kommunikation und verbessern die Behandlung. „So können wir unsere geriatrischen Patienten nun noch hochwertiger versorgen als bisher.“
Sämtliche Mitarbeiter bleiben der Klinik für Geriatrie treu und kommen mit nach Straubing, freut sich Dr. Friedlmeier. So könnten die am Aufbau und der erfolgreichen Entwicklung der jungen Klinik für Geriatrie beteiligten Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten in Straubing ihre Erfahrung einbringen. Seit Bekanntwerden des Umzugs habe man zudem vermehrt Anfragen von möglichen neuen Mitarbeitern erhalten. Das Interesse habe auch damit zu tun, dass das Klinikum St. Elisabeth als größter Arbeitgeber Straubings seinen Beschäftigten eine sichere Zukunft bieten könne. Das Ergebnis des F.A.Z.-Rankings, bei dem das Klinikum Straubing kürzlich zum deutschlandweiten Branchensieger in der Kategorie 300 bis 500 Betten deklariert wurde, trage ebenfalls zur Attraktivität für Arbeitnehmer bei.
Station nach Bedürfnissen der Geriatrie umgebaut
Durch die Eingliederung der Klinik für Geriatrie in das Klinikum St. Elisabeth ergäben sich viele Synergieeffekte, wodurch die Qualität der medizinischen Versorgung steige, betont Dr. Friedlmeier. Die räumliche Nähe ermögliche unkomplizierte Kontakte zwischen den Spezialisten der verschiedenen Fachbereiche und erleichterte den Informationsaustausch. Dies gelte natürlich auch für alle anderen Berufsfelder. Dem Start im Klinikum Straubing blickt Dr. Friedlmeier zuversichtlich entgegen: „Wir werden in jedem Bereich mit offenen Armen empfangen.“ Die Station sei nach den Bedürfnissen der Geriatrie umgebaut worden mit Aufenthalts- und Therapieraum und empfange die Patienten in einem freundlichen Ambiente.
Sämtliche Behandlungen künftig unter einem Dach
90 Prozent der Patienten der Klinik für Geriatrie kommen aus dem Klinikum Straubing. Sie mussten bisher für die geriatrische Versorgung nach Bogen gebracht und bei auftretenden Problemen wieder nach Straubing gefahren werden. Bei Dialysepatienten waren teilweise drei bis vier Fahrten pro Woche ins Klinikum Straubing erforderlich. „Diese Fahrten entfallen nun. Sämtliche Behandlungen erfolgen unter einem Dach und können auch kurzfristig durchgeführt werden“, weist Dr. Friedlmeier auf Verbesserungen für die Patienten hin.
Ziel: Selbstständigkeit der Patienten erhalten
Man werde auch in Straubing weiterhin 24 Betten haben, sagt der Chefarzt. Die geriatrischen Patienten seien mehrheitlich über 70 Jahre alt, litten unter mehreren Grunderkrankungen und hätten sich zuletzt noch selbstständig zu Hause versorgt. Nach einer Oberschenkelhalsfraktur beispielsweise dauere die Heilung jedoch länger als bei jüngeren Patienten. Die Behandlung in der Klinik für Geriatrie habe das Ziel, dass die Patienten wieder auf die Füße kommen, ihre Selbstständigkeit erhalten und bei Bedarf rehabilitationsfähig sind. „Nahezu alle Patienten bekommen wir soweit, an einer Reha teilnehmen zu können.“
Großer Bedarf für geriatrische Versorgung
2023 waren 41 Prozent aller Patienten im Klinikum St. Elisabeth über 70 Jahre alt, so Dr. Friedlmeier. Der Anteil der Patienten in dieser Altersgruppe werde angesichts einer immer älter werdenden Bevölkerung künftig steigen. „Der Bedarf für eine geriatrische Versorgung ist da“, stellt Dr. Friedlmeier heraus. Dies zeige auch die Zahl von bis zu 80 Konsilien pro Woche, also 80 Vorstellungen von Patienten für eine mögliche Übernahme in die Geriatrie. Bei 24 Betten und einer durchschnittlichen Verweildauer von 15 Tagen könne man pro Monat aber höchstens 50 Patienten aufnehmen, bittet der Chefarzt um Verständnis.
Ganzheitlicher Ansatz im Mittelpunkt
Sowohl in Therapie als auch in Diagnose werde in der Geriatrie ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der Seele, Geist und Körper der Patienten einschließe. Viele Fachbereiche arbeiteten in der Klinik für Geriatrie zusammen, nennt der Chefarzt eine Besonderheit: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Psychologen, Mitarbeiter des Sozialdiensts, speziell geschulte Pflegekräfte sowie Ärzte verschiedener Disziplinen. Sie machen sich ein umfassendes Bild von jedem Patienten, um ihn anhand eines maßgeschneiderten Konzepts individuell behandeln zu können. -urs-