Medien

Schonendere Bestrahlung bei Brustkrebs

(11.05.2018)

Neues Gerät zur Lagekontrolle in MVZ Strahlentherapie am Klinikum St. Elisabeth

Das MVZ Strahlentherapie am Klinikum St. Elisabeth bietet seinen Patientinnen eine neue Technik an, mit dem die Lagegenauigkeit während einer Bestrahlung wesentlich verbessert werden kann. „Wir gehören zu den Wenigen in der Region, die mit einem derartigen System arbeiten“, betont der ärztliche Leiter Privatdozent Dr. Christof Schäfer. Beim Tag der offenen Tür zum zehnjährigen Bestehen des MVZ Strahlentherapie am 9. Juni wird die neue Technik einem interessierten Publikum vorgestellt.

Der Physiker Dr. Richard Kulzer sieht die Vorzüge der neuen Technik in der genaueren Positionierung der Patienten und der Lageüberwachung während der Bestrahlung. Das exakte Monitoring erfolgt über drei Doppel-Kameras. „So ist eine wesentlich präzisere Bestrahlung der Patienten möglich.“ Basis für die Strahlentherapie ist immer eine Planungscomputertomographie. Die wichtige Frage, ob der Patient bei der Bestrahlung genauso liegt wie beim vorausgehenden Planungs-CT, lässt sich mit dem neuen System millimetergenau beantworten. „Bei zu großen Abweichungen schaltet das Tracking- (Positionier-) System die Bestrahlung ab.“

Zunächst wird das neue Gerät - im Fachjargon „Align RT“ genannt - hauptsächlich bei Frauen mit linksseitigem Brustkrebs genutzt, um die Belastung für das Herz zu reduzieren, betont Dr. Schäfer. „Durch die kontrollierte Bestrahlung in der Einatmungsphase - dann fällt das Herz vom Brustkorb zurück - kann das Herz effektiv geschont werden. „Diese Anwendung ist nun fester Bestandteil unseres Vorgehens geworden, alle unsere Patienten profitieren von den Vorteilen“, bekräftigt der ärztliche Leiter. Zudem könnten damit andere, aufwändigere Lageüberprüfungen ersetzt werden, die mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden sind. „Align RT“ verwendet unschädliches rotes Licht und kann so helfen, Strahlung bei der Behandlung einzusparen.

„Abgesehen von Schädel und Hals kann die neue Technik an jeder anderen Stelle außerhalb des Brustkorbs verwendet werden“, bemerkt Dr. Schäfer. So sei das Gerät auch bei der Bestrahlung des Bauchs, des Beckens, der Beine und Arme hilfreich. In diesen Regionen trage es ebenfalls dazu bei, gesunde Organe genauer zu schonen als bisher.

Die leitende Medizinisch-technische Assistentin Doreen Friedl ist nach zweimonatiger Erfahrung von den Vorzügen der neuen Technik überzeugt. „Sie ist einfach und sicher. Man weiß sofort, wenn der Patient falsch liegt und kann schnell seine Lage korrigieren.“ Bei einer Strahlentherapie in Einatmung kann die Patientin selbst erleben, wie sie bei dem Gelingen der Therapie mithelfen kann. -urs-