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Präzision gegen Reflux – Wie der DaVinci-OP-Roboter Professor Obermaier unterstützt, um den Patienten noch besser zu helfen

(26.03.2025)

Modernste Chirurgie für eine noch präzisere und schonendere Behandlung von Refluxerkrankungen und Zwerchfellbrüchen am Klinikum Straubing

Sodbrennen, Druckgefühl im Oberbauch und Heiserkeit – viele Menschen leiden unter Reflux. Doch woher kommt die Erkrankung und was kann man dagegen tun? Wir sprechen mit Prof. Dr. Robert Obermaier, dem Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Minimalinvasive Chirurgie am Klinikum Straubing, über Ursachen, Symptome und modernste Behandlungsmöglichkeiten. Prof. Dr. Obermaier ist auch stellvertretender Leiter des Darmkrebszentrums und unter anderem auf Hernien-, Gallenblasen- und Schilddrüsenchirurgie spezialisiert. Er wurde mehrfach für seine Expertise von Focus und Stern ausgezeichnet, und das von ihm mitgeleitete Darmkrebszentrum zählt zu den führenden Einrichtungen Deutschlands – mit, im Vergleich zu allen anderen Darmkrebszentren, den geringsten Komplikationsraten nach Operationen. Diese Präzision und Expertise fließen auch in die Behandlung von Reflux-Erkrankungen ein.

Im Gespräch erklärt Prof. Dr. Obermaier, wie moderne Technologien, wie der DaVinci-OP-Roboter, bei der Behandlung von Reflux und Zwerchfellbrüchen eine Schlüsselrolle spielen und die Therapie für Patienten deutlich effizienter und minimalinvasiver gestalten können.

Herr Prof. Obermaier, wie entsteht eine Refluxstörung?
Reflux tritt auf, wenn der Verschlussmechanismus am Übergang der Speiseröhre in den Magen nicht richtig funktioniert. Normalerweise verhindert dieses hochkomplexe System, dass Magensäure in die Speiseröhre zurückfließt. Wenn dieses System in seiner Funktion gestört ist, kann ein Zwerchfellbruch die Situation zusätzlich verschlechtern. In diesem Fall gelangt saurer Mageninhalt in die Speiseröhre und reizt dort die Schleimhaut.

Welche Symptome treten häufig auf?
Typische Beschwerden sind Sodbrennen, saures Aufstoßen, Kloßgefühl im Hals und Schluckbeschwerden. Einige Patienten berichten auch von Heiserkeit, chronischem Husten oder sogar Atemnot, die nicht selten fälschlicherweise mit Herzproblemen verwechselt werden können. Auch eine chronische Blutarmut mit all ihren Folgen für den Körper kann durch diese Erkrankung ausgelöst werden.

Wie wird Reflux behandelt?
Zunächst empfehlen wir eine Lebensstiländerung – weniger fettige Speisen, Verzicht auf Alkohol und Nikotin sowie das Schlafen mit leicht erhöhtem Oberkörper. Eine Gewichtsabnahme ist sinnvoll. Medikamente wie Protonenpumpenhemmer (PPI) lindern die Symptome, beheben jedoch nicht die Ursache. Allerdings muss man sagen, dass diese Medikamente, wenn sie effektiv wirken, erst einmal das Therapiemittel der Wahl sind.

Wann ist eine Operation sinnvoll?
Eine Operation wird in Erwägung gezogen, wenn Medikamente nicht ausreichen oder Komplikationen wie chronische Schleimhautreizungen, Blutarmut oder ein erhöhtes Krebsrisiko auftreten. Auch bei Patienten mit Atemnot oder anhaltender Speiseröhrenentzündung kann ein chirurgischer Eingriff helfen. Besonders bei großen Zwerchfellbrüchen, bei denen der Magen oft fast komplett in den Brustraum verlagert ist, gibt es keine sinnvollen Alternativen zur Operation. Auch wenn klar ist, dass die Medikamente über Jahrzehnte genommen werden müssen, ist die Operation eine hervorragende Alternative. Denn es stehen relevante Nebenwirkungen wie Osteoporose oder Demenz im Raum, wenn diese Medikamente über einen sehr langen Zeitraum eingenommen werden müssen. Da haben die Patienten zunehmend Bedenken. Das muss aber von einem erfahrenen Chirurgen vor jeder Operation streng geprüft und mit dem Patienten besprochen werden.

Welche Operationsmethoden gibt es?
Die Operation steht auf drei Säulen. Erstens muss der meist vorhandene Zwerchfellbruch mit einer Naht eingeengt werden, das ist die sogenannte Hiatoplastik. Zweitens muss der gestörte Übergang zwischen Speiseröhre und Magen funktionell umgestaltet werden. Dies geschieht durch die sogenannte Fundoplicatio, eine bewährte Methode, bei der eine Magenmanschette um die Speiseröhre gelegt wird, um den Rückfluss von Magensäure und Mageninhalt zu verhindern. Drittens gibt es die sogenannte Fundophrenikopexie, bei der der obere Magenanteil zusätzlich mit Nähten am Zwerchfell fixiert wird, um ein erneutes Verrutschen von Magenanteilen in den Brustraum zu verhindern.

Diese Operation wird seit Jahren minimalinvasiv mit Erfolg durchgeführt. Besonders präzise und minimalinvasiv kann dieser Eingriff mit dem DaVinci-OP-Roboter durchgeführt werden, was kleinere Schnitte und eine viel präzisere Operation ermöglicht. Diese Technik bieten wir unseren Patienten nun seit mehr als einem Jahr mit hervorragenden Ergebnissen an.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen?
Wie bei jedem Eingriff kann es natürlich auch hier zu Komplikationen kommen, beispielsweise Schluck- und Verdauungsstörungen. Jeder Patient ist anders und auch die anatomischen Gegebenheiten können sich unterscheiden. Obwohl keine hundertprozentige Garantie auf dauerhafte Beschwerdefreiheit besteht, profitieren viele Patienten nach der OP und können danach auf Medikamente verzichten. Das spiegeln uns viele Patienten nach der Operation wider.

Was raten Sie den Betroffenen?
Wer regelmäßig unter Reflux-Symptomen leidet, sollte frühzeitig ärztlichen Rat einholen. Unbehandelter Reflux kann die Speiseröhre langfristig schädigen. Für diejenigen, die über eine Operation nachdenken, sind die modernen minimalinvasiven Methoden, auch mit dem DaVinci-OP-Roboter, heute schonender und effektiver denn je.

Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Minimalinvasive Chirurgie und Proktologie