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Pflegefachmann und Pflegefachfrau

(02.08.2018)

Neues Berufsbild ab 2020 in der Krankenpflegeschule im Klinikum St. Elisabeth

Das neue Pflegeberufe-Reformgesetz nimmt Gestalt an und wird sich auch auf die Berufsfachschule für Krankenpflege am Klinikum St. Elisabeth auswirken. Zentraler Punkt ist es, die Ausbildungen in der Kranken- und Kinderkrankenpflege einerseits und der Altenpflege andererseits zusammenzuführen. Die neue, so genannte generalistische Berufsausbildung soll Anfang 2020 starten und nach Aussage von Schulleiterin Lydia Edelmann-Füg den veränderten Anforderungen der Gesellschaft Rechnung tragen. Hier ein paar wichtige Neuerungen, die auf die künftigen Auszubildenden zukommen. 

Generalistische Berufsausbildung bedeutet, dass die drei bisherigen Pflegefachberufe „Gesundheits- und Krankenpflege“, „Gesundheits- und Kinderkrankenpflege“ sowie „Altenpflege“ zu einem gemeinsamen Berufsbild zusammengefasst werden. Die Absolventen können dann Menschen aller Altersstufen in verschiedenen Bereichen pflegen. Ihnen eröffnen sich breitere berufliche Möglichkeiten. Der Berufsabschluss gilt auch in anderen EU-Staaten. 

Die Ausbildung wird auch in Zukunft drei Jahre dauern. In den zwei ersten Jahren erhalten alle Auszubildende eine gemeinsame, generalistische Ausbildung in Theorie und Praxis. Praktika sind in diesen zwei Jahren vorgesehen in Kliniken, Pflegeheimen, ambulantem Versorgungsbereich, Psychiatrie und Pädiatrie. 

Im dritten Jahr gibt es einen Haupt- und zwei Sonderwege: Wer die generalistische Ausbildung fortsetzt, darf sich nach erfolgreichem Abschluss Pflegefachmann oder Pflegefachfrau nennen. Wer einen der zwei anderen Schwerpunkte wählt, kann einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege erwerben. Diese beiden Abschlüsse bieten aber keine universellen Einsatzmöglichkeiten und sind auch nicht EU-weit anerkannt. Zu beachten ist, dass bereits die Wahl des Ausbildungsbetriebs den Vertiefungseinsatz im dritten Ausbildungsjahr - zum Beispiel in der Altenpflege oder der Kinderkrankenpflege - bestimmt. 

Die Zugangsvoraussetzungen bleiben mit der zehnjährigen allgemeinen Schulbildung gleich. Verschiedene Neuerungen sollen den Pflegeberuf attraktiver machen. Auszubildende sollen beispielsweise besser angeleitet und begleitet werden, was über eine angemessene Zahl und eine höhere Qualifikation der Lehrer und Praxisanleiter erreicht wird. Absolventen profitieren von erweiterten Aufstiegs- und Wechselmöglichkeiten in allen Bereichen der Pflege. Es ist kein Schulgeld mehr zu bezahlen wie bisher noch in der Altenpflege. Die Auszubildenden erhalten eine angemessene Ausbildungsvergütung.  

Ganz neu ist, dass Pflegefachkräften bestimmte Tätigkeiten vorbehalten sind, die nur sie aufgrund ihrer Qualifikation ausführen dürfen: zum Beispiel Feststellung des individuellen Pflegebedarfs, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses sowie Analyse, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege. „Dies wertet das Berufsbild Pflege weiter auf“, sagt Lydia Edelmann-Füg. Ein neues, generalistisches Pflegestudium eröffnet zusätzliche Karrierechancen. 

Die Praxisanleitung wird aufgrund des neuen Bundesgesetzes gestärkt. Statt bisher 200 Stunden sind dann 300 Stunden berufspädagogische Weiterbildung vorgesehen. Jährlich sind voraussichtlich 24 Stunden Fortbildung eingeplant. 

Neben Veränderungen in der Grundausbildung sind auch Neuerungen in der Finanzierung und Organisation geplant. Das Pflegeberufe-Reformgesetz wurde im Juli 2017 verkündet. Es sind noch ein paar gesetzliche Hürden hinsichtlich der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung zu nehmen, was jedoch als Formsache gilt. Die Neuerungen werden ab Januar 2020 in Kraft treten und die Krankenpflegeschulen vor dem offiziellen Start stark beschäftigen. Ziel ist, eine zukunftsfähige Pflegeausbildung zu schaffen.  

Die Krankenpflegeschule am Klinikum St. Elisabeth wird 2019 zum letzten Mal nach der alten Ausbildungsstruktur unterrichten. Bewerbungen sind schon jetzt möglich. Die Ausbildung beginnt jedes Jahr am 1. Oktober. Nähere Informationen gibt es unter Telefon +49 (0)9421 710-1980 oder unter krankenpflegeschule@klinikum-straubing.de. -urs-

Berufsfachschule für Krankenpflege