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Parkhaus erhält Dach mit PV-Anlage

(17.11.2021)

Die Suche nach einem Bauunternehmen ist beendet. Die gut 700 Stellplätze am Klinikum sollen nun in einem Jahr fertig werden. Die Wartezeit wurde für Umplanungen genutzt

Eigentlich hätte das neue Parkhaus am Klinikum schon zum kommenden Jahreswechsel in Betrieb gehen sollen. Doch noch ist nicht mehr zu sehen als ein tiefes Loch.

Das an dieser Stelle stehende alte Parkdeck mit seinen 430 Stellplätzen wurde im Frühjahr 2019 abgerissen. Es stand der Klinikumserweiterung im Weg, war aber auch in die Jahre gekommen und aus baulichen Gründen für eine weitere Aufstockung nicht geeignet. Um die vorübergehend wegfallenden Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher des Klinikums zumindest zum Teil auszugleichen, errichtete die städtische Parkhaus GmbH am Peterswöhrd für rund 800 000 Euro einen öffentlichen Parkplatz mit Platz für gut 200 Fahrzeuge – geteert, beleuchtet und in fußläufiger Entfernung zum Klinikum.

Der Ersatzbau für das Parkdeck, der zunächst für Anfang, dann für Ende 2021 angekündigt war, lässt unterdessen noch auf sich warten. Für Außenstehende hat sich seit dem Abriss auf der Baustelle nicht viel getan. Zunächst waren archäologische Grabungen angesagt, vermutete man doch einen Hafen aus der Römerzeit an dieser Stelle. Doch die Untersuchungen waren nicht sehr ergiebig und konnten schnell abgeschlossen worden. Gerechnet hatte man damit nicht, eingeplant war ein Zeitraum bis zu einem Jahr.

Seither wurde die Baugrube als Materialdepot für die unmittelbar angrenzende Klinikumsbaustelle genutzt. Nun soll es aber mit dem Parkhaus-Ersatzbau wirklich bald losgehen. Laut Wolfgang Bach, neben Günther Krailinger Geschäftsführer der städtischen Parkhaus GmbH, die auch das neue Parkhaus betreiben wird, wurde mittlerweile ein Bauunternehmen mit dem derzeit auf 13 Millionen Euro veranschlagten Projekt beauftragt. Dem Vernehmen nach handelt es sich um die Neumarkter Max Bögl-Gruppe, die große Erfahrung im Bau von Parkhäusern aufweist und beispielsweise auch das Parkdeck für Amazon im Hafen Straubing-Sand in rekordverdächtig kurzer Zeit hochgezogen hat.

Die Suche nach einem geeigneten Unternehmen hatte sich aber als schwierig und langwierig erwiesen. Laut Bach war auf die Ausschreibung der Bauarbeiten kein Angebot eingegangen. Ob das Desinteresse dem derzeitigen Bauboom geschuldet war oder wie Bach meint, an der individuellen Planung des Parkhauses lag, die möglicherweise abgeschreckt hat, lässt sich nicht sagen. Erst das direkte Anschreiben mehrerer Unternehmen führte letztendlich zum Erfolg.

Durch das Dach etwa zwei Meter höher

Die lange Wartezeit auf ein Bauunternehmen hat die Parkhaus GmbH zusammen mit dem Münchner Architekturbüro Felix+Jonas Architekten genutzt, um ein paar Planänderungen vorzunehmen. Die markanteste Neuerung: Das Parkdeck bekommt jetzt ein Dach und auf dem werden ganz im Sinne der Energiewende Photovoltaik-Module installiert. Damit soll nicht nur der Strom für das Gebäude selbst erzeugt werden, sondern auch für die E-Ladesäulen, die auf allen Ebenen errichtet werden.

Das Gebäude umfasst gut 700 Stellplätze auf 13 Halbgeschossen und ist in etwa mit einem siebenstöckigen Haus vergleichbar. Mit dem Dach wird es jetzt um etwa zwei Meter höher als zunächst geplant. Das korrespondiere aber immer noch mit dem Klinikumsanbau auf der anderen Seite der Uferstraße und sei mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgesprochen, sagt Bach.

„Kein rein funktionales Gebäude“

Die Denkmalschützer waren schon im Vorfeld der Planungen eingeschaltet worden, geht es doch um eine Bebauung direkt neben der romanischen Basilika St. Peter mit dem historischen Friedhof, ein Bereich, der wegen seiner Römer-Vergangenheit inzwischen mit dem Welterbe-Titel der Unesco ausgestattet ist. Das Parkhaus werde kein rein funktionales Gebäude, verspricht Bach, sondern werde an diesem prominenten Platz mit ästhetischem Anspruch überzeugen. Zudem mit mehr Komfort, denn die Stellplätze sind um zehn Zentimeter breiter als die herkömmlichen 2,50 Meter.

Bei einem Termin am Donnerstag mit Planern und Baufirma wurde nun ein neuer Zeitplan ins Auge gefasst. Anfang Dezember soll die Baugrube ausgeräumt werden. Hier befinden sich derzeit neben Schalungs- und Gerüstteilen auch noch ausgelaufene Betonreste und Bauschutt.

Im Sommer werden dann die von der Firma Bögl im Werk vorgefertigten Teile vor Ort zusammengefügt – das werde ziemlich rasant gehen, sagt Bach. Erklärtes Ziel sei es, dass das Parkhaus zur Jahreswende 2022/23 fertig ist – rechtzeitig zur Eröffnung des Klinikumanbaus.

Quelle: Anna Rieser, Straubinger Tagblatt vom 16.11.2021