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Nierentumor: Früherkennung wichtig

(07.03.2023)

Krebserkrankung häufig Zufallsbefund – Chefarzt Privatdozent Dr. Gilfrich zum Weltnierentag am 9. März

Den Weltnierentag am 9. März nimmt Privatdozent Dr. Christian Gilfrich, Chefarzt der Urologie am Klinikum Straubing und Leiter des Uro-Onkologischen Zentrums, zum Anlass, den Blick auf den Nierentumor und die Bedeutung der Früherkennung zu lenken. Die häufigste Diagnose-Methode sei die Ultraschalluntersuchung der Niere. Sehr oft werde der Nierentumor zufällig bei der Ultraschalluntersuchung entdeckt. Der Weltnierentag ist eine Aktion der Deutschen Nierenstiftung und der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie. Das Motto lautet: „Heute schon an morgen denken.“

In den beiden Nieren wird der Urin produziert. Man kann sie als Filter des Körpers bezeichnen, beschreibt PD Dr. Gilfrich die Aufgaben der lebenswichtigen Organe. Sie filtern Endprodukte des Stoffwechsels aus dem Blut heraus und regeln den Wasser- und Salzhaushalt des Körpers. Neben den Nephrologen behandeln auch Urologen Erkrankungen der Niere, zum Beispiel Nierensteine und Nierentumore.

Dritthäufigster urologischer Krebs

Nach Prostata- und Harnblasenkarzinom sei das Nierenzellkarzinom der dritthäufigste urologische Krebs. Jährlich erkrankten daran in Deutschland rund 11000 Menschen. Ein Warnzeichen könne Blut im Urin sein, meist werde der Nierentumor jedoch zufällig bei einer Ultraschall- oder CT-Untersuchung entdeckt. Da bei Nierentumoren die Ursachen nicht eindeutig sind, könne man auch keine gezielten Verhaltenstipps geben, die der Krebserkrankung vorbeugen. Selten können genetische Faktoren den Nierentumor auslösen.

Früherkennung steigert Heilungschancen

Für die Überlebenschancen sei es wichtig, dass der bösartige Nierentumor entdeckt wird, bevor er sich in andere Organe ausbreitet, „dann sind die Heilungschancen sehr gut“, betont der Urologe. Zur Diagnose würden Ultraschall, Computer- oder Kernspintomographie durchgeführt.

Nieren erhaltende Operation in minimal-invasiver Technik

In der Urologie am Klinikum Straubing werde der Nierentumor in der Regel – sofern im Frühstadium entdeckt – bei einer die Nieren erhaltenden Operation in minimal-invasiver Technik entfernt, nennt PD Dr. Gilfrich eine Besonderheit seiner Abteilung. Die minimal-invasive Operation bedeute für den Patienten im Vergleich zur offenen Operation weniger Komplikationsrisiken. Das minimal-invasive Verfahren mit dem Da-Vinci–System vereine viele Vorteile: es sei schonender, Patienten hätten weniger Schmerzen nach dem Eingriff, weniger Blutverlust und der Aufenthalt im Krankenhaus sei kürzer. Zudem habe der Operateur eine sehr gute Sicht und könne sehr fein präparieren, „das ermöglicht beste Ergebnisse“. Die große Erfahrung der Operateure am Klinikum macht es zudem möglich, auch komplexe Tumore minimal-invasiv zu behandeln. PD Dr. Gilfrich ist als Ausbildungsoperateur für diese Eingriffe international tätig.

Neuer Da-Vinci-Xi für hohe Sicherheit

Seit kurzem sei das Vorgänger-Modell durch den neuen Da-Vinci-Xi ersetzt worden. Bei diesem robotergesteuerten OP-System kämen 3D-Visualisierungstechniken und 360 Grad Bedienmöglichkeiten der Operationsinstrumente zum Einsatz, sagt Alex Schemp, Leiter OP-Pflege Urologie. Da-Vinci-Xi garantiere ein Höchstmaß an Präzision und Sicherheit für die Patienten. Röntgenbilder und CTs könnten im Monitor eingespielt werden, sagt PD Dr. Gilfrich.

Umfassende Behandlung im Nierenkrebszentrum

Patienten profitierten auch von den breiten Behandlungsangeboten des zertifizierten Nierenkrebszentrums am Klinikum Straubing, das neben Operationen auch die immer besser werdende medikamentöse Tumortherapie zum Beispiel mit Immuntherapie umfasse. Damit könnten auch fortgeschrittene Nierentumoren gut behandelt werden. Die Vernetzung der verschiedenen Spezialisten von Onkologen, Radiologen bis hin zu Pathologen im Nierenkrebszentrum garantiere den Patienten eine bestmögliche Behandlung. -urs-

Uro-Onkologisches Zentrum

Klinik für Urologie