Medien

Neurologie als Hauptfachabteilung ausgewiesen - Zukunftsweisende Entscheidung

(28.01.2021)

Landeskrankenhausplan würdigt Stellenwert der Neurologie des Klinikums Straubing

2010 wurde die Sektion Neurologie als Untereinheit der II. Medizinischen Klinik am Klinikum Straubing gegründet. Seitdem ist die Anzahl behandelter Patienten stark gestiegen und die Neurologie ist personell und apparativ gewachsen. Seit Jahresbeginn ist die Neurologie am Klinikum in den Rang einer selbstständigen Abteilung gehoben worden. Chefarzt Dr. Carsten Isenberg spricht von einer zukunftsweisenden Entscheidung: „Die Aufnahme als Hauptfachabteilung im Landeskrankenhausplan war ein konsequenter Schritt als Folge der positiven Entwicklung der Neurologie in den vergangenen Jahren.“ Sie sichere die umfassende Versorgung der Bevölkerung in der Region bei akuten neurologischen Erkrankungen. 

Der Antrag bei der Bayerischen Staatsregierung, die Neurologie am Klinikum Straubing zur Hauptfachabteilung aufzuwerten, sei bereits Ende 2019 genehmigt worden. Aufgrund der Pandemie hatte sich die Umsetzung jedoch verzögert, erklärt Dr. Isenberg. Da niemand wisse, wie lange die Coronakrise noch dauern werde, habe man sich für die Gründung der neuen Klinik zu Beginn des neuen Jahres entschieden.

Klinik für Neurologie spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung schwerwiegender akuter Erkrankungen des Nervensystems

„Das Entwicklungspotential kann als eigene Klinik besser ausgeschöpft werden“, betont Dr. Isenberg. Die Neurologie könne auf die gewachsenen eigenen Ressourcen zurückgreifen. Mit eigenem Personal, eigenen Betten und eigenen Apparaten seien die Voraussetzungen geschaffen, die Neurologie zum Wohl der Patienten weiterzuentwickeln. Spezialisierte Leistungen könnten ausgebaut und junge Ärzte werden ausgebildet. Die Klinik für Neurologie ist Dr. Isenberg zufolge spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung schwerwiegender akuter Erkrankungen des Nervensystems wie Schlaganfall, Hirnblutung, Entzündungen und epileptische Anfälle. Auch Patienten mit akuten Verschlechterungen anderer neurologischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose und Parkinson werden im Klinikum Straubing versorgt und erforderlichenfalls zur Weiterbehandlung in das Bezirksklinikum Mainkofen verlegt. Mit der Neurologie im Bezirkskrankenhaus wurde eine enge Kooperation vereinbart, die das bereits bestehende Netz an Kooperationen mit dem Universitätsklinikum und dem Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg ergänzt.

Stroke Unit bleibt weiterhin einer der Schwerpunkte

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Neurologie nach Aussage von Dr. Isenberg rasant entwickelt. Viele neue Therapieverfahren haben sich etabliert wie zum Beispiel radiologische Interventionen bei der Behandlung von Schlaganfall-Patienten und eine Fülle neuer Medikamente für Patienten mit Epilepsie, Multiple Sklerose und Migräne kam auf den Markt. „Die Neurologie ist ein sehr dynamisches Fach.“ Die große Zahl neuer diagnostischer und therapeutischer Verfahren könne den Patienten nur in spezialisierten Kliniken angeboten werden. Deshalb habe sich der Träger des Klinikums Straubing für die Weiterentwicklung als eigene Abteilung entschieden. Die Bayerische Staatsregierung hat dem Klinikum Straubing 30 Betten für die Neurologie genehmigt, vorher waren es etwa 20. Voraussetzung für eine Genehmigung war eine Mindestzahl an Patienten und eine Mindestgröße der Abteilung mit der Möglichkeit, die verschiedenen neurologischen Krankheitsbilder umfassend zu behandeln. Etwa ein Drittel der neurologischen Patienten im Klinikum Straubing haben einen Schlaganfall. Jährlich sind das über 500 Schlaganfall-Patienten. Die Stroke Unit, also die spezialisierte Überwachungseinheit für Schlaganfallpatienten, wird Dr. Isenberg zufolge auch weiterhin ein Schwerpunkt bleiben und weiterentwickelt. Das TEMPiS-Netzwerk (Telemedizinisches Schlaganfallnetzwerk) bleibe hierfür wichtiger Kooperationspartner. Im Klinikum-Neubau werde die Klinik für Neurologie eine neue Station mit Stroke Unit eröffnen. Dr. Isenberg rechnet damit in etwa drei Jahren. -urs-