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Neue CI-Audiologen in der HNO-Klinik: Alexander Heigl und Robert Miedl im Gespräch

(31.10.2025)

Mit Alexander Heigl und Robert Miedl hat die HNO-Klinik unter der Leitung von Prof. Antoniu-Oreste Gostian zwei neue CI-Audiologen gewonnen.

Beide bringen spannende technische Werdegänge mit und stellen jetzt ihr Wissen in den Dienst der Patienten. Im Doppelinterview sprechen sie über ihren Weg in die Audiologie, ihre tägliche Arbeit mit Cochlea-Implantaten und was sie an ihrer Tätigkeit besonders erfüllt.

Vom Ingenieurlabor in die Klinik

Alexander Heigl hat zunächst Medientechnik im Bachelor und Master studiert. Nach seiner Zeit als Audioingenieur bei ASK Industries und später bei BMW im Forschungs- und Innovationszentrum (FIZ) führte ihn sein Weg nach Straubing – und schließlich in die Audiologie.

Robert Miedl begann seine Laufbahn als Informatikkaufmann, bevor er ebenfalls Medientechnik im Bachelor und Master studierte. Berufserfahrung sammelte er als Werkstudent bei EVI Audio GmbH, bevor auch er in Straubing als Audiologe tätig wurde.

„Wir sind für die komplette Betreuung der Patienten zuständig“

Redaktion: Was sind die Aufgaben eines CI-Audiologen?

Alexander Heigl & Robert Miedl: „Als Audiologen sind wir für die komplette Betreuung der schwerhörigen Patienten verantwortlich. Präoperativ klären wir auf, welche technischen Möglichkeiten es gibt. Während der Operation überprüfen wir durch Messungen, ob das Implantat einwandfrei funktioniert und ob der Hörnerv bereits reagiert. Der größte Teil unserer Arbeit beginnt aber nach der Operation: Wir passen den Sprachprozessor individuell an, damit der Patient das bestmögliche Hörergebnis erzielt.“

Zufall, Kollegen und der Wunsch, etwas Sinnvolles zu tun

Redaktion: Warum haben Sie diesen Beruf gewählt?

Alexander Heigl: „Ich war auf der Suche nach einer Stelle in der Nähe und bin dabei auf die Ausschreibung gestoßen – und es hat einfach gepasst.“

Robert Miedl: „Ich bin durch meinen ehemaligen Studienkollegen – und jetzigen Kollegen – Alexander auf den Beruf aufmerksam geworden. Es hat mich sofort fasziniert, weil es eine sinnvolle Verbindung aus Technik und direkter Arbeit mit Menschen ist.“

Arbeiten, wo man wirklich etwas bewirken kann

Redaktion: Warum haben Sie sich für die Arbeit in einer HNO-Klinik entschieden?

Alexander Heigl: “Im Automotive-Bereich habe ich viel gelernt, aber irgendwann gemerkt, dass mir der direkte Sinn in der Arbeit fehlt. Im Krankenhaus kann ich mit meiner Arbeit Menschen wirklich helfen – das ist viel erfüllender als der Büroalltag.“

Robert Miedl: „Für mich war wichtig, etwas Sinnvolles zu tun. Die Arbeit mit Patienten und die Kombination mit moderner Akustiktechnik sind für mich die perfekte Mischung.“

„Das erfreut mein Ingenieurherz“ – über die Faszination Cochlea-Implantat

Redaktion: Was reizt Sie besonders an der Arbeit mit Cochlea-Implantaten?

Alexander Heigl: „Ich finde es spannend, dass die Anpassung des Prozessors eigentlich recht simpel wirkt, man dafür aber ein großes Wissen und Feingefühl braucht, um sie optimal vorzunehmen.“

Robert Miedl: „Mich fasziniert, dass man mit dieser Technik tauben Menschen das Hören zurückgeben kann. Das Grundprinzip ist einfach, aber im Detail wird es komplex – genau das erfreut mein Ingenieurherz.“

Technik, die Menschen das Hören zurückgibt

Redaktion: Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Alexander Heigl & Robert Miedl: Unsere Gerätschaften bestehen meist aus einer Box und einem Kabel, das wir direkt am Prozessor anschließen. Im OP nutzen wir zusätzlich eine spezielle Spule, um das Implantat zu überprüfen. Bei Hörtests verwenden wir ähnliche Geräte wie bei normalen Hörtests – nur messen wir bei CI-Patienten nicht über Kopfhörer, sondern über Lautsprecher.

Redaktion: Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit CI-Patienten gemacht?

Alexander Heigl: „Es ist immer wieder beeindruckend zu sehen, wie sich Lebensqualität und Auftreten der Patienten nach der Implantation verändern. Viele wirken offener, aktiver und insgesamt glücklicher.“

Robert Miedl: „Viele Patienten haben vor der Implantation schwierige Zeiten hinter sich. Nach der Anpassung ihres Sprachprozessors finden sie Schritt für Schritt zurück ins Leben. Diese Entwicklung zu begleiten, ist jedes Mal etwas Besonderes.“

Teamarbeit für bestmögliche Ergebnisse

Redaktion: Wie erleben Sie die Zusammenarbeit zwischen CI-Audiologen, Ärzten, Pflege und Therapeuten?

Alexander Heigl & Robert Miedl: „Am besten funktioniert es, wenn jeder sein Fachwissen einbringt, aber niemand vergisst, dass es um denselben Menschen geht. Je mehr echtes Interesse am Austausch besteht, desto besser sind die Ergebnisse für unsere Patienten.“

Abseits der Klinik – Musik, Natur und Technik

Redaktion: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Alexander Heigl: „Hobbymäßig bin ich vielseitig unterwegs – ich musiziere gerne mit der Gitarre, gehe zur Jagd und bin gerne in der Natur, was auch ein Grund dafür ist, dass ich Jäger bin. Außerdem bin ich oft sportlich unterwegs, meist mit dem Rennrad, und generell gerne zweirädrig – sei es sportlich oder mit dem Motorrad.“

Robert Miedl: „Seit Ewigkeiten spiele ich Gitarre und produziere Musik. Dadurch ist meine Liebe zur Akustik entstanden. Das Technische war am Anfang eher Mittel zum Zweck, aber mit der Zeit habe ich gelernt, es richtig zu schätzen und zu lieben. Ich arbeite gern an komplexen Themen, möchte sie verstehen und umsetzen – und lerne ständig Neues dazu.“

Willkommen im Team, Alexander Heigl und Robert Miedl!
Wir freuen uns über die Verstärkung in der HNO-Klinik und wünschen Ihnen weiterhin viel Freude bei Ihrer Arbeit mit unseren Patientinnen und Patienten.

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