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Neubau für künftigen Medizincampus

(01.02.2024)

Unternehmensgruppe Stoffel konnte Ausschreibung für sich entscheiden und baut nachhaltiges Lehr-Gebäude an der Uferstraße. Immobilien Freistaat Bayern ist der Mieter

Die Verträge sind unterschrieben. Die Umsetzung des Medizincampus Niederbayern kommt in Straubing entscheidend voran. Die Unternehmensgruppe Stoffel konnte eine Ausschreibung der Immobilien Bayern für sich entscheiden. Gesucht wurde ein Campusgebäude zur Miete. Jetzt wird sie an der Uferstraße einen Neubau mit Lehr-, Lern- und Forschungsräumen mit einer Haupt-Nutzfläche von 1 700 Quadratmetern errichten. Die Immobilien Bayern mietet das Gebäude - Laufzeit zunächst 15 Jahre. Nutzer ist die Universität Regensburg. Dazu kommen 40 Studentenwohnungen in zwei danebenliegenden niedrigeren Baukörpern. „Standort, Qualität und Partner passen“, so das Fazit der hochkarätigen Runde mit Bayerns Bauminister Christian Bernreiter bei der gestrigen Vertragsunterzeichnung in den Räumen der Unternehmensgruppe im Westpark. Ludwig Stoffel war begeistert, dass ein Projekt von der Bewerbung bis zum Baubeginn in nur einem Jahr möglich ist. „In Berlin ginge das nicht.

“Erst Ende November 2023 waren die Kooperationsverträge mit allen beteiligten Partnern des Medizincampus Niederbayern unter Regie der Universität Regensburg an den Standorten Deggendorf/Mainkofen, Landshut, Passau und Straubing unterschrieben worden (wir berichteten). Im Zuge der Umsetzung sollen an den Standorten universitäre Einrichtungen entstehen. In den drei anderen Städten sind das dem Vernehmen nach bestehende Gebäude, in Straubing wird es ein Neubau. Und Straubing ist nach den Worten von Dr. Isabell Deml, Projektkoordinatorin des Medizincampus Niederbayern, der erste Standort, der einen Mietvertrag vorweisen kann.

Ein Herzensprojekt für Beatrix Kramlinger

Laut Gerhard Reichel, Geschäftsführer der Immobilien Freistaat Bayern, hatten sich in Straubing neun Bewerber gemeldet. Nach mehrmonatigen, „sehr intensiven, aber fair und konstruktiv“ verlaufenen Verhandlungen, hat die Unternehmensgruppe Stoffel den Zuschlag bekommen. Mit am meisten freut sich darüber Beatrix Kramlinger, Geschäftsführerin der Unternehmensgruppe Stoffel, federführend bei den Verhandlungen. Sie sprach von einem „Herzensprojekt“ für sie als Straubingerin.

Die Unternehmensgruppe sei im Besitz eines 2 100 Quadratmeter großen, unbebauten Grundstücks an der Uferstraße, aufgrund der kurzen Entfernung zum Klinikum ideal. Eine Grundvoraussetzung für den Zuschlag. Bauherr ist die hundertprozentige Stoffel-Tochtergesellschaft Uferstraße Straubing GmbH & Co.KG. Da der Studiengang „Medizin Niederbayern“ zum Wintersemester 2024/25 in Regensburg starten soll, müssen zum Wintersemester 2027/28 für die klinischen Semester 3 bis 6 (auch) in Straubing entsprechende Räume zur Verfügung stehen. Die Ausbildungskapazität soll 50 Studienplätze und fünf klinische Professuren umfassen. Eine sportliche Herausforderung, die sich die Unternehmensgruppe Stoffel zutraut.

Laut OB Markus Pannermayr sind die „fix und fertig vorliegenden Pläne“ mit der Stadt und dem Rahmenplan Uferstraße abgestimmt. Im Bauausschuss nächste Woche steht der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan auf der Tagesordnung. Im Herbst will Stoffel mit dem Bau beginnen und Anfang 2027 fertigstellen.

Lehrgebäude und 40 Studentenwohnungen

Mario Müller, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Stoffel, beschrieb den Neubau als nachhaltig, umweltschonend, energieeffizient und barrierefrei - in Hybridbauweise, eine Stahlbetonkonstruktion mit vorgesetzter Holzfassade, Tiefgarage, Photovoltaikanlage, die im Sommer die Klimaanlage und im Winter die Wärmepumpe zum großen Teil mit Energie versorgt. Geradezu ins Schwärmen kam er über die „intelligente Gebäudetechnik“ mit Jalousien zum sommerlichen Wärmeschutz, die sogar von Regensburg aus gesteuert werden könnten, flachste er. Müller dankte wie Ludwig Stoffel und Bauminister Christian Bernreiter besonders MdL Josef Zellmeier für die politische Schützenhilfe. Ohne ihn wäre das Projekt so schnell nicht unter Dach und Fach zu bringen gewesen. Bernreiter betonte außerdem, er stehe voll und ganz hinter dem Projekt Medizincampus Niederbayern. Man verspreche sich mit Fug und Recht, dem Ärztemangel in der Region damit konstruktiv zu begegnen. „Wir werden Studenten überzeugen, hier als Ärzte zu bleiben“, warb er wie Zellmeier mit der Lebensqualität Niederbayerns. Mit dem Straubinger Projekt könne man sich sehen lassen.

OB Markus Pannermayr versicherte, die Stadt werde ihre Hausaufgaben rasch erledigen, die Vorbereitungen seien getroffen, der Medizincampus werde nicht mit einem Provisorium starten müssen. Die Projekte der Unternehmensgruppe Stoffel seien sinnstiftend und immer langlebig angelegt. „Man weiß auch künftig, wer der Ansprechpartner ist.“ Ins selbe Horn („ein verlässlicher, hochkompetenter Partner“) stieß Gerhard Reichel, Geschäftsführer der Immobilien Freistaat Bayern. Er sprach von Straubing als „tollem, attraktivem Standort“, dem Projekt auch als städtebaulichem Gewinn und einem „attraktiven Anker für die Ärzteausbildung in Niederbayern“.

Das letzte Wort hatte Ludwig Stoffel, der bekannte, seine Mietpreisvorstellung sei ursprünglich eine andere gewesen. Nach fairen Verhandlungen sei man an die Grenze gegangen. Er fühle sich aber wohl damit, denn man sehe, was eine Gemeinschaftsleistung und positives Denken möglich machten.  

Quelle: Monika Schneider-Stranninger, Straubinger Tagblatt vom 26.01.2024

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