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Klinikum-Baustelle hält Kurs

(25.02.2022)

Im Zeitplan, obwohl Fachkräftemangel und Materialengpässe herausfordernd sind

Der Baufortschritt ist für all jene offenkundig, die mit Auto, Fahrrad oder zu Fuß den Kreisel St. Elisabeth-Straße und Schanzlweg passieren. Der mit rund 80 Millionen Euro bezifferte Klinikumsanbau wächst. Die Geschäftsführung zeigt sich mit dem Verlauf des Großprojekts zufrieden, für das im November 2019 der Spatenstich stattfand. Man ist im Zeitplan und froh über den mit dem Baufortschritt schritthaltenden Fluss der Zuschüsse. „Die durch die Gründungs- und Hochwassersituation schwierige Baugrube hat leider etwas länger gedauert als erwartet“, sagt Florian Kleinert, Bereichsleitung Bau und Technik. Vor allem durch den Einsatz von Fertigteilen sei es aber gelungen, den Rohbau so zu beschleunigen, dass dieser dennoch Ende 2021 wie angesteuert fertiggestellt werden konnte.

Knapp, aber noch rechtzeitig vor Weihnachten seien die Fenster eingebaut und das Dach abgedichtet worden. „Damit konnte unser Ziel für 2021, die Fertigstellung des Rohbaus und der Abschluss der Gebäudehülle erreicht werden.“ Nun werde das Gebäude beheizt und der Ausbau wie geplant ohne Winterpause fortgesetzt. Da es sich um ein hochinstalliertes Gebäude handle, müssten ganz unterschiedliche Gewerke möglichst nahtlos ineinandergreifen. Gestaffelt nach Geschossen würden zurzeit Unterkonstruktionen errichtet, mehr als zehn unterschiedliche technische Installationen ineinander verflochten, die Wände erstellt und der Estrich verlegt

Technische Installationen überaus aufwendig

Da die technischen Installationen viel Zeit in Anspruch nehmen, seien diese bereits frühzeitig im Herbst 2021 in den unteren Etagen des Rohbaus vorgezogen worden. Bauvorhaben leiden landauf landab im Zuge der Pandemiefolgen an Lieferschwierigkeiten. Die aktuell drohende Materialknappheit ist natürlich auch hier ein Thema. Man habe versucht, dieser Gefahr durch frühzeitige Bestellungen und Zwischenlagerungen zu begegnen. „Wir rechnen damit, dass dennoch auch künftig einige schnelle Entscheidungen zur Umstellungen einzelner Materialien und Konstruktionen notwendig sein werden.“

Neubau hat an den Bestand angedockt

Bei laufendem Betrieb eine Herausforderung. Der Neubau werde integrierter Bestandteil des Gesamtklinikums und habe viele innere Verbindungen zum Altbau. „Mit umfassender Berücksichtigung der Hygiene und vollständiger Abgrenzung der Baustelle zum Klinikbetrieb werden Räume im Altbau umgebaut und Anschlüsse hergestellt, ohne nennenswerte Beeinträchtigung der Patientenversorgung.“ Sobald die Witterung es zulasse, würden auch im Außenbereich die Fassaden ergänzt. Damit alles sicher funktioniere, sei nach der baulichen Fertigstellung heuer im Herbst eine längere Phase für Inbetriebnahmen, Umzüge sowie umfassende Tests und Probebetriebe vorgesehen.

Fachkräftemangel und Kapazitätsengpässe

Die aktuellen Schwierigkeiten durch die Pandemie, aber auch Fachkräftemangel und Kapazitätsengpässe bei ausführenden Firmen seien eine große Herausforderung für alle Beteiligten. „Bisher konnten wir diese mit vorausschauenden Maßnahmen und schnellen Reaktionen, anders als befürchtet, gut meistern. Wir sind zuversichtlich, dass uns dies auch weiterhin gelingen wird“, sagt Florian Kleinert. Kein Verzug droht immerhin beim Fluss der zugesagten Zuschüsse zu dem millionenschweren Vorhaben. Die finanzielle Förderung durch den Freistaat Bayern halte mit dem Baufortschritt Schritt, bestätigt das Klinikum. Erst Mitte Februar hat die Regierung von Niederbayern per Pressemitteilung 6,04 Millionen Euro Zuschuss für den ersten Bauabschnitt bekanntgemacht. Vorgesehen sei eine Gesamtförderung über 49 Millionen Euro.

Info Im Erdgeschoss des Anbaus an der Uferstraße wird der künftige Eingangsbereich des Klinikums zu finden sein, Bistro, Kiosk, Information, Aufnahme, Patienten-Informationszentrum. Ferner entstehen hier diagnostische und therapeutische Funktionsbereiche der Kardiologie und Gastroenterologie, die neue Klinik für Neurologie mit Station und Schlaganfalleinheit sowie eine neue Intensivstation. In den Untergeschossen befinden sich umfangreiche Haustechnik, Technikzentrale und Lüftungsanlagen.

Quelle: Monika Schneider-Stranninger, Straubinger Tagblatt vom 21.02.2022