Medien

Klarinette und Klavier im Klinikum

(30.04.2019)

Heinz Summer und Robert Houben bei „Straubinger musizieren für Patienten“

Ein Zauberstab mit Mundstück und Ventilen hat das Untergeschoss des Klinikums St. Elisabeth in einen Konzertsaal verwandelt: Der Zauberstab ist ein Musikinstrument mit einer ungeahnten Zahl von Ausdrucksmöglichkeiten, der Zauberstab heißt Klarinette. Robert Houben vermochte die zahlreichen Hörer mit seinem Gefühl für die Feinheiten der Musik und seinem Können auf eine Zeitreise von der Klassik über die Romantik bis zur Gegenwart mitzunehmen. Heinz Summer war weit mehr als Begleiter am Klavier und am Akkordeon. Mit seinem Spiel unterstrich er die Intentionen des Klarinetten-Künstlers, verlieh Farbakzente und brachte durch sein Gefühl für Rhythmus mitreißende Lebendigkeit.

Ein Csárdás eröffnete das Konzert, das Brigitte Messerschmitt, Vorsitzende des Vereins der Freunde des Klinikums St. Elisabeth, in Zusammenarbeit mit Dr. Christoph Scheu, Geschäftsführer des Klinikums, organisiert hatte.

1300 Werke hat der böhmische Musiker Johann Babtist Vanhal komponiert, trotzdem kennt ihn heute kaum jemand mehr. Aus dessen Sonate in B-Dur spielten Summer und Houben ein Adagio, wie geschaffen, die Seele baumeln zu lassen, und das Rondo Allegretto. Als persönlicher Ruhepol angesichts der revolutionäre Wirren 1848 lassen sich Schumanns Fantasiestücke für Klavier und Klarinette verstehen. Mit viel Gefühl und Ruhe spielten die beiden Künstler zwei dieser Stücke. Wer kennt nicht Edvard Griegs Musik zu der groß angelegten Erzählung „Peer Gynth“. Schön, die bekannten Episoden dieser Dichtung mit Klarinette und Klavier zu hören!

3/8- und 6/8-Takt sind Charakteristika der „Tarantella“. Mit diesem südländischen Tanz leiteten Houben und Summer über zu Klezmer-Musik. Heinz Summer wechselte vom Klavier, passend zur Klezmer-Musik, auf das Akkordeon über. Den typischen Charakter des Klezmer, ein Konglomerat aus Sentimentalität und ausgelassener Heiterkeit, arbeiteten Robert Houben und Heinz Summer vortrefflich heraus.

Ein Musiknachmittag im Klinikum, der nicht nur den Akteuren, vor allem dem Publikum sichtbar Vergnügen bereitete. Schade, dass die Übertragung des Konzertes durch technische Probleme durch den Umzug des Konzertsaales in den Keller offenbar nicht mehr möglich ist. Tonübertragung alleine würde ja auch schon genügen, um bettlägrigen Kranken musikalische Sonnenstrahlen in die Krankenzimmer zu bringen.

Text: Auer,Theodor SR-Tagblatt vom 30.04.2019