Medien

Jazzkeller - Atmosphäre

(28.03.2019)

Hans Hartmann bedankt sich im Duo mit Iris Gerlach mit einem Konzert für alles Gute, das ihm das Personal des Klinikums bei seiner Behandlung angedeihen ließ.

Jazz mit all seinen stilverwandten Richtungen muss nicht Saal - erfüllend durchdringend sein, per se laute Instrumente wie Trompete oder Saxophon sind keinesfalls obligatorisch. Musikgeschichtlich betrachtet waren kleinere, überschaubare Lokalitäten in New Orleans die Geburtsstätte des Jazz. Dort wurde besonders der Jazz in kleiner Besetzung mit bezahlbaren Instrumenten gepflegt. Ein Hauch dieser damaligen intimen Jazzkeller – Atmosphäre wehte durch das Radiologie-Foyer des Klinikums St. Elisabeth.

Iris Gerlach, Gesang und Hans Hartmann, Gitarre beglückten das Publikum im Foyer mit jener Jazzmusik die wohltuendes Gefühl im Innersten von Kranken und Gesunden erzeugt. Behutsam nahm Iris Gerlach die Zuhörer mit ihren Songs an die Hand und führte sie, getragen von ihrer reinen, klaren und sehr melodischen Stimme in die Welt der Erinnerungen an Zeiten die mit Liebe, Sehnsucht, Zauber des Augenblicks erfüllt waren.

Eine vortreffliche Therapie für Kranke, die dadurch aus trüben Sinnieren über ihr Leiden gerissen werden, zu träumen beginnen. „What a wonderful world“, wie Luis Armstrong einst sang und Iris Gerlach eindrucksvoll wiederholte, hat sicherlich gar manch grauen Gedanken verscheucht. „Moon river“, „quiet nights“ „sunny“, „after you‘ve gone“, aber auch der Evergreen von Peter Alexander, an dem sich sicher die ältere Hörer gern erinnern mit „Es muss was wunderbares sein“ aus dem Film „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“  waren im Repertoire von Hans Hartmann und Iris Gerlach.

Es ging bei diesem Nachmittag im Klinikum St. Elisabeth, den der Förderverein der Freunde des Klinikums, allen voran die Vorsitzende Brigitte Messerschmitt und die Klinikleitung, Dr. Scheu und Franz Stierstorfer organisiert hatten nicht darum, ausnahmslos Jazz in seiner ursprünglichen Form darzubieten, vielmehr sollten Bearbeitungen und auch genrefremde Elemente ihren Platz haben. Kurz gesagt: Ziel war es, Musik die aus dem Herzen kommt in die Herzen der Patienten und Besucher zu bringen.

So einfühlsam Iris Gerlach die Songs präsentierte, interpretierte Hans Hartmann diese auf der Gitarre- Groß ist das Jammern, wenn jemand ins Krankenhaus muss, aber wieder genesen wird leider oft ein Wort vergessen: Danke! Danke für die liebevolle Pflege, für die ärztlichen Bemühungen. Hans Hartmann, selbst vor einiger Zeit Patient im Klinikum St. Elisabeth wollte mit diesem Konzert nach eigenen Worten mit diesem Konzert „etwas zurückgeben“, ein Dankeschön für alles Gute, das ihm das Personal des Klinikums angedeihen ließ. Ein Beispiel, das Schule machen sollte!

Text: Auer,Theodor SR-Tagblatt vom 25.03.2019