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Infiziert oder nicht infiziert?

(28.12.2021)

Vierte Welle fordert Notfallzentrum am Klinikum Straubing – Umfassende Notfallversorgung bestätigt

Alle Corona-Patienten am Klinikum Straubing werden im Notfallzentrum (NFZ) aufgenommen und erstversorgt. Die ständige Ungewissheit, ob der neue Patient Corona hat, die Isolation der Patienten mit verdächtigen Symptomen und ihre Versorgung in Vollschutz stellen das Team des NFZ in der Pandemie vor große Herausforderungen. Gleichzeitig gelang es, die Einstufung des Klinikums in die umfassende Notfallversorgung – das ist die höchste von drei möglichen Bewertungen – vom Medizinischen Dienst bestätigt zu bekommen. Das Klinikum ist damit eines von deutschlandweit nur 100 Krankenhäusern dieser Stufe.

Knappe Intensivbetten fordern Notfallzentrum

Die umfassenden Kompetenzen des Notfallzentrums, das eigenständig und interdisziplinär arbeitet, kommen ihm auch in der Pandemie zugute, sagt Christian Thiel, Leiter des Notfallzentrums. Wenn Intensivbetten knapp werden, bleiben kritisch kranke Patienten länger im NFZ, berichtet Thiel von den Auswirkungen der Corona-Welle. „Wir versorgen regelmäßig Corona-Patienten in lebensbedrohlichem Zustand intensivmedizinisch.“

Arbeit in Vollschutz ist sehr belastend

Die Erstversorgung von Corona-Patienten im NFZ sei mit hoher Belastung und Mehraufwand verbunden. Bei geringstem Verdacht auf eine Corona-Infektion werde der Patient getestet und isoliert. Die Akutversorgung erfolge in Vollschutz, was sehr aufwändig und anstrengend sei. Die gestiegene Zahl an Isolationen – teils drei bis vier Patienten auf einmal – schränke den Platz ein. „Doppelzimmer müssen als Isolationszimmer für nur einen einzelnen Patienten genutzt werden. Dadurch fehlt Platz für andere Patienten im Liegendbereich. Zusätzlich muss auch bei größerem Andrang im Wartezimmer ein Mindestabstand eingehalten werden. Der Platz wird knapp,“ beschreibt Thiel die aktuelle Lage. Um die Vorgaben einhalten zu können, warten Patienten mit mobilen Rufsystemen (Pager) versorgt in entfernteren Bereichen und Angehörige müssen während der Versorgung ihrer Lieben wieder nach Hause geschickt werden.

NFZ-Leitung lobt großartige Arbeit

Vermehrte Personalausfälle wegen Krankheit aufgrund der Pandemie sind ein weiteres Problem. Doch gemeinsam sei man die vielen Herausforderungen angegangen und leiste auch in der vierten Welle großartige Arbeit, loben Thiel und Claudia Bogner, Pflegerische Leiterin des NFZ, das gesamte Team verbunden mit einem Dankeschön und großer Anerkennung.

Ungeimpfte Patienten teils ohne Einsicht

Die wirklich schwer kranken Corona-Patienten sind häufig die Ungeimpften, weiß Thiel aus seiner Tätigkeit. Dass ihnen trotz des schweren Verlaufs teilweise die Einsicht fehle, dass sie andere Menschen gefährden und eine Impfung sie selbst und andere schützen würde, trifft bei Claudia Bogner auf Unverständnis: „Das ist ärgerlich für Ärzte und Pflegende.“ Trotzdem werde jeder Patient gleich professionell behandelt. Auch mit Blick auf die neue Virusmutante Omikron rufen Thiel und Claudia Bogner alle Bürger dazu auf, sich impfen und boostern zu lassen.

Erst den Hausarzt aufsuchen

Nur im Notfall sollten Patienten ins NFZ kommen und ansonsten die Optionen der ambulanten Versorgung nutzen, nämlich den Hausarzt, die Fachärzte oder außerhalb der üblichen Sprechzeiten die kassenärztliche Bereitschaftspraxis am Klinikum, bittet Thiel. Dadurch können dringend notwendige Ressourcen in der Notfallversorgung geschont werden. Die Bereitschaftspraxis ist werktags geöffnet von 18 bis 21 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 9 bis 21 Uhr – auch während der Weihnachtsfeiertage. Telefonisch ist der Ärztliche Bereitschaftsdienst kostenlos ohne Vorwahl unter der Nummer 116117 zu erreichen. Unter der selben Nummer hilft auch die Terminservicestelle und vermittelt zeitnah Termine bei Fachärzten, die sonst teilweise langfristig ausgebucht sind. -urs-

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