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Individuell und patientenorientiert

(02.09.2024)

Gefäßchirurgie am Klinikum St. Elisabeth behandelt gesamtes Spektrum an Gefäßerkrankungen

Arteriosklerotische Gefäßerkrankungen (Arterienverkalkungen) nehmen zu, sagt Privatdozent Dr. Thomas Betz, Chefarzt der Gefäßchirurgie am Klinikum St. Elisabeth. Der Grund liegt unter anderem an der Überalterung der Gesellschaft. So leiden rund 20 Prozent der über 65-Jährigen unter einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit. Die Behandlung dieser Erkrankung ist ein Schwerpunkt der Klinik für Gefäßchirurgie am Klinikum St. Elisabeth.

Arterienverkalkung erfolgt schleichend

Das Tückische an der Arterienverkalkung ist, dass sie am Anfang keine Beschwerden verursacht. Denn die Ablagerungen an der Gefäßwand erfolgen schleichend. „Die Gefäßveränderung bemerkt man zu Beginn nicht und sie bleibt daher lange unerkannt“, sagt PD Dr. Betz. Da sie an allen Gefäßen des Körpers auftritt, stellt sie ein generalisiertes Problem dar. Bei den Betroffenen lassen sich oftmals auch Gefäßveränderungen im Bereich der Herzkranzarterien (koronare Herzerkrankung) oder der Halsschlagadern nachweisen.

Risikofaktor-Management als erste Therapie

Die Durchblutungsstörungen der Beine werden aufgrund der Ausprägung der Symptome in vier Stadien eingeteilt. Patienten mit Gehstreckeneinschränkung aufgrund von Schmerzen (Stadium 2, Schaufensterkrankheit) sind in der Mehrzahl, sagt PD Dr. Betz. Sehr häufig sind die Betroffenen hinsichtlich der Risikofaktoren wie Rauchen und Zucker schlecht eingestellt. Diesen Patienten wird als erste Therapie ein entsprechendes Risikofaktor-Management empfohlen: Gehtraining, das Rauchen aufhören, den Zucker und den Bluthochdruck einstellen sowie die Fettstoffwechselstörung behandeln. In den vergangenen zehn Jahren nahm der Stellenwert dieses sehr wichtigen Risikofaktor-Managements in der Behandlung von Patienten mit Durchblutungsstörungen deutlich zu. „Der Patient muss auch das Grundproblem seiner Erkrankung ändern.“ Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, dass es gar nicht so weit kommt.

Viele Behandlungsverfahren der Gefäßmedizin

Für Patienten mit Ruheschmerzen im Bein (Stadium 3) sowie Patienten mit nicht abheilenden Wunden (Stadium 4) stehen den interdisziplinär zusammenarbeitenden Gefäßmedizinern viele verschiedene Behandlungsverfahren zur Verfügung: Es gibt Katheterverfahren, um den Verschluss aufzufräsen, Ballonaufdehnung, Stentimplantation oder die Operation, um einen langstreckigen Verschluss mit einem Bypass zu überbrücken. Bei Patienten mit Ruheschmerzen im Bein und offenen Stellen geht es nicht nur um die Lebensqualität, sondern an erster Stelle um den Beinerhalt, betont PD Dr. Betz. Zudem haben Menschen mit offenen Stellen aufgrund einer Durchblutungsstörung eine schlechte Lebenserwartung, da kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall bei ihnen häufig auftreten.

Individuelles Therapiekonzept für jeden Patienten

Ist eine Operation oder Intervention nötig, so wird für den Patienten zusammen mit den anderen Fachdisziplinen am Klinikum – Radiologie, Kardiologie und Diabetologie – ein individuelles, für den Patienten optimales Therapiekonzept entwickelt. Bei der Therapieentscheidung finden beispielsweise dann die Vorerkrankungen, die Lebenserwartung des Patienten sowie die Lokalisation, die Länge und die Art des Gefäßverschlusses wie lang- oder kurzstreckig und Verkalkungsgrad Berücksichtigung.

Weiterführende Diagnose-Verfahren im MVZ Gefäßchirurgie

Nach der Diagnose durch den Hausarzt werden im MVZ Gefäßchirurgie weiterführende Diagnose-Verfahren durchgeführt. Termine gibt es im MVZ Gefäßchirurgie unter Telefon 09421/710-7300 und in der Klinik für Gefäßchirurgie unter Telefon 09421/710-1521. Es genügt in der Regel die Überweisung des Hausarztes. -urs-

Klinik für Gefäßchirurgie