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„Ich bin nur leidenschaftlich neugierig“

(06.05.2025)

Prof. Dr. Matthias May als „Outstanding Author 2025“ ausgezeichnet

Das international renommierte Fachjournal Translational Andrology & Urology (TAU) hat Prof. Dr. Matthias May, Leitenden Oberarzt der Klinik für Urologie am Klinikum St. Elisabeth Straubing, als einen von weltweit nur drei „Outstanding Authors 2025“ ausgezeichnet. Neben Kolleginnen und Kollegen aus München und Brasilien ehrt das Journal damit seine exzellenten wissenschaftlichen Leistungen, sein konsequentes Engagement in der translationalen Forschung sowie seinen besonderen Beitrag zur internationalen Sichtbarkeit der Uroonkologie.

Mit über 300 begutachteten Publikationen, einem H-Index von 50 und der Leitung von mehr als 30 multizentrischen Studien zählt Prof. May zu den forschungsstärksten Persönlichkeiten seines Fachs. Dabei ist er nicht nur Autor, sondern Impulsgeber – mit einem klaren Gespür für klinisch relevante Fragestellungen und einer spürbaren Begeisterung für das Schreiben.

Wir haben ihn als Anlass dieser Ehrung u.a. gefragt, was ihn antreibt – und dabei Antworten erhalten, die so inspirierend sind wie die Auszeichnung selbst:

1. Herr Prof. May, Sie schreiben seit vielen Jahren wissenschaftlich. Was fasziniert Sie daran bis heute?
Wissenschaftliches Schreiben ist für mich das Bindegewebe des Fortschritts. Es verknüpft Denkansätze, transportiert Erkenntnisse und schafft Verständigung – über Disziplinen und Kontinente hinweg. Es zwingt zur Klarheit, verlangt Präzision und lädt zum Dialog ein. Ohne diesen Ausdruck würden selbst brillante Ideen allzu oft in der Stille vergessener Festplatten und halbleerer Notizbücher verschwinden. Schreiben gibt der Forschung eine Stimme – und manchmal sogar ihren Rhythmus.

2. Was motiviert Sie, nach all den Jahren immer weiterzudenken, weiterzuschreiben?
Mich treibt dasselbe an, was mich ursprünglich zur Wissenschaft gebracht hat: ein tief verwurzeltes Gefühl der Neugier – gepaart mit Freude am Erkenntnisgewinn. Schreiben ist für mich ein Denkraum. Ich verarbeite Ideen, teste Hypothesen, und oft beginne ich mit nichts weiter als einem Gefühl aus der klinischen Praxis. Das Schreiben zwingt mich, daraus eine Form zu machen – einen Gedanken, der trägt.
Oder, wie Einstein es sagte: „Ich habe keine besonderen Talente. Ich bin nur leidenschaftlich neugierig“. Genau das beschreibt meinen inneren Antrieb sehr treffend. Oft beginnt es mit der schlichten Frage eines Patienten und der ehrlichen eigenen Erkenntnis: Warum wissen wir das eigentlich noch nicht? Und nicht selten endet es dann mit einer neuen Studie – oder eben einer sehr langen To-do-Liste.

 3. Ihre Forschung ist stark klinisch geprägt. Wie entstehen Ihre Themen konkret?
Die besten Fragen entstehen selten aus Tabellen. Sie entstehen am Ende eines Patienten-Gesprächs, in einem Nebensatz, in einem Stirnrunzeln. Dann spürt man: Da ist etwas, das wir nicht gut genug verstehen. Ich glaube fest daran, dass die Patientinnen und Patienten unsere Forschung sehr aktiv mitgestalten – nicht in der Methodik, aber nahezu immer im Ursprung der Frage.

 4. Ihre Gedanken entstehen oft abseits des Schreibtischs, richtig?
Absolut. Kreatives Denken passiert bei mir selten am Monitor. Viele meiner produktivsten Einfälle hatte ich beim Joggen durch den Wald oder beim eigentlich monotonen abendlichen Schwimmen. Bewegung hat etwas zutiefst Generatives – sie klärt den Kopf und schafft Raum für neue Perspektiven. Für mich ist das keine Flucht vor der Wissenschaft, sondern Teil ihrer Architektur.

 5. Und wenn es mal hakt – was hilft gegen die klassische Schreibblockade?
Ganz ehrlich? Ein Perspektivwechsel. Manchmal ein Gespräch mit meiner Frau. Oder mit meinen Kindern, die mich regelmäßig fragen, was ich da eigentlich immer schreibe. Ihre Sicht auf die Welt ist so unverbogen, so direkt – und oft viel näher an der Wahrheit als wir denken. Meine Familie ist für mich tägliche Inspiration. Sie zeigt mir, worauf es ankommt: auf Verständlichkeit, auf Haltung – und auf den gesunden Menschenverstand. Wenn ich eine Idee so formulieren kann, dass sie auch am Frühstückstisch verstanden wird – dann weiß ich, dass sie trägt.

Das Klinikum St. Elisabeth Straubing gratuliert Prof. Dr. Matthias May herzlich zu dieser besonderen internationalen Auszeichnung und ist stolz, mit ihm einen derart engagierten Arzt, Wissenschaftler – und leidenschaftlich Neugierigen – in seinen Reihen zu wissen.

Klinik für Urologie