Medien

Glücksmomente

(18.09.2018)

Musiktherapeutin Judith Schwartz bei "Straubinger musizieren für Patienten"

„Musik begleitet den Menschen das ganze Leben: Vom ersten Einschlafsummen der Mutter über alle Feste, Geburtstage, Hochzeit bis zum Tod. Fröhliche Musik, erhabene Musik der verschiedenen Religionen, Hintergrund-Berieselungsmusik zur Kaufanimation in Supermärkten bis zur Trauermusik beim letzten Gang“. Sinngemäß führte Judith Schwartz diese Gedanken zu Beginn ihres Konzertes anlässlich der Veranstaltungsreihe „Straubinger musizieren für Patienten“ aus.

Wie fast immer war das Foyer im Klinikum St. Elisabeth voll besetzt, Patienten in den Krankenzimmern konnten den Musiknachmittag via Bildschirm mitverfolgen.

Die Leitung des Klinikums und der Verein der Freunde des Klinikums St. Elisabeth unter der Vorsitzenden Brigitte Messerschmitt hatten mit dem ehrenamtlichen Engagement von Judith Schwartz wieder eine glückliche Hand bewiesen. Durch ihr liebenswürdiges Auftreten eroberte sie schnell die Herzen des Publikums. Ihre klare, melodische Stimme war prädestiniert für zum Nachdenken anregende Lieder, bei denen Humor nicht fehlte. „Musik von Herz zu Herz“ lautete das Motto des Samstagnachmittag-Konzertes. Diese Prämisse erfüllte Judith Schwartz mit Bravour und erhellte so die Gemüter der Zuhörer. Spontan aus dem Publikum auf die Bühne geholt, beteiligte sich Roland Brunner, Leiter des Kirchenchores von Haibach, mit Klavier und Banjo. Ein Vollblutmusiker, der keine lange Vorbereitung nötig hatte.

Als Musiktherapeutin im Klinikum erlebt Judith Schwartz die überaus positive Wirkung von Musik Tag für Tag. Interessant waren die Eigenkompositionen der Künstlerin. Der bayerische Dialekt stellte in diesem Zusammenhang kein Hindernis dar, er verlieh den Liedern vielmehr jene Authentizität, in der die Kraft steckte, in das Gemüt, nicht nur von Patienten, sondern auch in das der gesunden Menschen, einzudringen. Das Menschlich-Zwischenmenschliche stand in den Liedern von Judith Schwartz im Mittelpunkt. Bekannte Liedermacher und Bands wie „Biermösl-Blosn“, „Schmidbauer & Kälberer“ und die „Niederbayern-Ode“ hatte sie im Repertoire. Hannes Ringlstetter besingt in seiner „Niederbayern-Ode“ keineswegs hymnenartig die großartige Unvergleichlichkeit der Niederbayern, er legt auch augenzwinkernd die Wunder auf deren Schwächen. Wirklich schön, wie Judith Schwartz auch dies vortrug.

Ein selbst geschriebenes Märchen vom kleinen und großen Glück, in welchem das kleine Glück unglücklich war, weil es immer übersehen wird, erzählte sie mit Musikbegleitung, regte auf diese Weise an, das alltägliche Glück, die Kleinigkeiten mehr zu beachten. Zweifellos gehörte der Lieder-Nachmittag mit Judith Schwartz zu jenen Glücksmomenten, die das Leben schön und lebenswert machen.

Quelle: Auer, Theodor, Straubinger Tagblatt, 18.09.2018