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Gebärmutterhalskrebs im Fokus

(14.04.2016)

Die Frauenklinik des Klinikum St. Elisabeth lud am Samstag Ärzte zum gynäkologisch-onkologischen Symposium ein. Im Fokus stand das Thema Gebärmutterhalskrebs, an dem in Deutschland 4700 Frauen erkranken. Krebsvorstufen sind aber bis zu 100 Mal häufiger. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 52 Jahren.

Oberarzt Hans Hermann Dohmen, Leiter der Dysplasiesprechstunde der Frauenklinik am Klinikum St. Elisabeth, zeigte die aktuellen Möglichkeiten der Erkennung und Therapie von Krebsvorstufen - den so genannten  Dysplasien - auf. Dabei spielt die lupenoptische Betrachtung der Oberfläche des äußeren Muttermundes eine zentrale Rolle, um zielgenaue Proben zu entnehmen und auf Basis des geweblichen Befunds eine Therapie einzuleiten. 

Eine  zunehmende Bedeutung bei der Krebsfrüherkennung spielt der Nachweis von Humanen Papilloma Viren (HPV). PD Dr. Andreas Kaufmann von der Berliner Charité verwies darauf, dass über 99 Prozent aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen durch chronische Infektionen mit HPV verursacht werden und es mehrere Impfstoffe dagegen gibt. Empfohlen wird eine Impfung von Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren. In Deutschland liegt nach Angaben des Robert Koch Institutes nur bei 29 Prozent der 15-Jährigen ein vollständiger Impfschutz vor.

Mit modernen operativen Optionen beim Gebärmutterhalskrebs beschäftigte sich Prof. Michael Höckel von der Universitätsfrauenklinik in Leipzig. Er ist maßgeblich an der Entwicklung der so genannten totalen mesometrialen Resektion (TMMR) beteiligt, die auch am Klinikum in Straubing angewendet wird. Grundlage dieses Vorgehens ist die Annahme, dass sich Gebärmutterhalskrebs lange Zeit nur in gut abgegrenzten Bereichen des Beckens entwickelt.  

PD Dr. Christof Schäfer vom MVZ Strahlentherapie am Klinikum St. Elisabeth beschäftigte sich mit der Radiochemotherapie bei Gebärmutterhalskrebs. Diese ist sowohl als selbstständige Behandlungsalternative oder aber als Ergänzung möglich und umfasst sowohl eine Strahlen- als auch eine Chemotherapie.  

Dr. Carsten Scholz, Chefarzt der Frauenklinik, berichtete über operative Behandlungen bei  Patientinnen, deren Krebs bereits mehrere Organe im Becken betroffen hat. Solche Eingriffe sind nur an wenigen Zentren in Deutschland möglich. Ziel ist neben der Tumorbefreiung, der Patientin eine gute Lebensqualität zu erhalten. 

Mit mehr als 80 Zuhörern war das Symposium sehr gut besucht. Dies ist auch Ausdruck der  hohen Wertschätzung, die das Klinikum in Stadt und Landkreis, aber auch weit darüber hinaus genießt.