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„Die Welt braucht Sie“
Zum Schluss ließen die Absolventen der Berufsfachschule für Pflege Luftballons steigen. Auf den Karten hatten sie ihre Hoffnungen für die Zukunft notiert.
Für ihren hervorragenden Abschluss mit einer Gesamtnote bis 1,5 erhielten neun Schülerinnen von Schulleiterin Carina Schütz (links) und Klassenleiter Ulli Geib (rechts) die Anerkennungsurkunde der Regierung von Niederbayern.
Beim Abschlussgottesdienst in der Klosterkirche Azlburg baten die examinierten Pflegefachkräfte zusammen mit Schulleiterin Carina Schütz und Klassenleiter Ulli Geib um den Segen.
Mit Gerbera, Zeugnissen und vielen guten Wünschen verabschiedete die Berufsfachschule für Pflege am Klinikum St. Elisabeth in Straubing am Freitag feierlich 20 Pflegefachfrauen und einen Pflegefachmann. Es war der erste Jahrgang, der die neue generalistische Ausbildung absolviert hatte. 16 Pflegefachkräfte starten im Klinikum ins Berufsleben.
Examen öffnet viele Türen
Klinikums-Geschäftsführer Dr. Christoph Scheu betonte, jede Pflegefachkraft erfahre täglich, dass ihre Tätigkeit sinnvoll ist. Einerseits gebe man in diesem Beruf Menschen professionelle Hilfe, andererseits aber auch Trost und Nähe. Ein Beruf, der beides kombiniert, sei selten. Zudem eröffne das Examen den Absolventen unzählige Türen und Aufstiegschancen. „Ergreifen Sie die Möglichkeiten, die es gibt.“
Besondere Menschen lassen kleine Wunder entstehen
Frater Eberhard vom Orden der Barmherzigen Brüder aus München überbrachte die Grüße von Pater Provinzial. Bürgermeister Dr. Albert Solleder betonte, auch wenn es der Welt nicht gut gehe, gebe es immer wieder besondere Momente, die von besonderen Menschen mit Wärme gefüllt werden und kleine Wunder entstehen lassen. Die Pflegefachkräfte bat Dr. Solleder, Teil dieser kleinen Wunder zu werden. Denn: „Die Welt braucht Sie.“
Appell, sich weiterzuentwickeln
Stellvertretender Landrat Andreas Aichinger nahm darauf Bezug und meinte: „Auch der Landkreis Straubing-Bogen und Straubing brauchen Sie.“ Pflegedirektor Xaver Knott bat die Absolventen, sich weiterzuentwickeln. Sein erster Examenskurs habe trotz schwieriger Zeit sensationell gut abgeschlossen, freute sich Klassenleiter Ulli Geib. Ihm, allen Lehrern, Sekretariats-Mitarbeitern und den Eltern dankte Klassensprecherin Julia Maurer im Namen des Kurses für die Zeit und Nerven, die sie geopfert hätten.
Neun Absolventinnen mit Note bis 1,5
Schulleiterin Carina Schütz betonte, die Schüler seien in zehn Einsatzorte eingearbeitet worden. Der Gesamtnotenschnitt von 2,2 in Examensprüfungen sei hervorragend. Gleich neun Pflegefachfrauen erhielten für ihren hervorragenden Abschluss bis 1,5 eine Anerkennungsurkunde der Regierung von Niederbayern: Kristina Bauernfeind, Jasmin Dengler, Tamara Eckl, Lisa-Marie Frenzel, Alina Gavadina, Lisa Klostereit, Julia Maurer, Monika Plager und Milena Schröttinger. Lea Fuchs umrahmte die Feier musikalisch an der Harfe. Nach der Zeugnisübergabe ließen die Pflegefachkräfte 64 blaue Luftballons mit Wünschen für die Zukunft in den Himmel steigen. Bei einem Imbiss klang der Nachmittag entspannt aus.
Segen für den weiteren Weg
Der Feier vorausgegangen war ein Gottesdienst in der Klosterkirche Azlburg. Pastoralreferentin Elisabeth Heindl-Hoffmann bescheinigte den staatlich geprüften Pflegefachkräften einen besonderen, anspruchs- und verantwortungsvollen Beruf gewählt zu haben. Hauptamtliche Praxisanleiterin Sandra Braumandl regte mit einer Geschichte zum Nachdenken darüber an, dass man sich für Glück und Dankbarkeit entscheiden kann. Nach dem Segen erhielten die Absolventen Broschen mit der Heiligen Elisabeth und Blumen. An der Orgel spielte Aloisia Aumeier, Absolventin Hannah Rauscher (Gesang, Gitarre) und ihr Bruder Cornelius (Rhythmus) trugen zwei Lieder vor. -urs-
Interview mit Absolventin Julia Maurer
Die Pflege ist erfüllend
Ihre Ausbildung zur Pflegefachfrau fand Klassensprecherin Julia Maurer sehr abwechslungsreich. Sie habe in verschiedene Berufsgruppen wie Kinderpflege, Psychiatrie, Altenheim und ambulante Pflege hineingeschnuppert, aber auch die verschiedenen Bereiche der Krankenpflege im Klinikum Straubing kennengelernt. Sie sei in den vergangenen drei Jahren der Ausbildung gewachsen. Mit kranken Menschen zu tun zu haben, sei sehr prägend. „Wenn man es mag, Menschen etwas Gutes zu tun, macht man es ein Leben lang.“ Natürlich habe der Beruf auch seine schwierigen Seiten wie das Arbeiten an Wochenenden und Feiertagen. Auch der intensive Kontakt zu kranken Menschen sei nicht immer einfach. Auf der anderen Seite komme von den Patienten auch viel zurück. „Es ist ein sehr erfüllender Beruf.“ In der Straubinger Berufsfachschule für Pflege habe sie sich gut aufgehoben gefühlt.
Anfang November beginnt die 22-Jährige auf der Intensivstation im Klinikum Straubing zu arbeiten. Sie kann sich vorstellen, später eine Weiterbildung in Intensivpflege zu machen. Doch davor nimmt sie erst einmal eine Auszeit und beteiligt sich für sieben Wochen an einem Tierschutzprojekt auf Sri Lanka. -urs-