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Deutlich weniger Straubinger Kindl

(22.07.2024)

Entwicklung 2023 am Klinikum Straubing folgt bundesweitem Trend – Wieder mehr Buben

Die Geburtsstatistik 2023 stand im Mittelpunkt des Perinatalsymposiums im Klinikum Straubing. Der deutliche Rückgang der Zahl der Geburten von 791 (2021) auf 671 – darunter 337 Buben und 334 Mädchen – entspricht dem bundesweiten Trend, sagt Dr. Carsten Scholz, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum. Ursache hierfür seien Krisen wie Corona.

Die Zahl der Geburten nahm in den vergangenen zehn Jahren seit 2013 (600 Geburten) laufend zu und erreichte 2020 mit 901 Geburten ihren Höhepunkt. Zuletzt lag sie 2014 mit 686 Geburten unter der 700er-Marke. Im Vergleich zu 2021 beträgt der Rückgang der Geburten zwölf Prozent. Die Entwicklung am Klinikum Straubing ist auch bundesweit zu beobachten, macht Dr. Scholz aufmerksam. Obwohl die Geburtenrate weltweit nach wie vor wächst, ist sie in Deutschland 2023 auf 1,36 Geburten (2022: 1,46) pro Frau gesunken. 2022 kamen auf 20,3 Millionen Mütter etwa 9,5 Millionen kinderlose Frauen.

Mehrzahl der Mütter zwischen 31 und 35 Jahre alt

Der Großteil der Mütter, die 2023 am Klinikum Straubing entbunden haben, war zwischen 31 und 35 Jahre (236) oder zwischen 26 und 30 Jahre (194) alt. Der Anteil der 15- bis 20-jährigen Mütter ist auffallend auf 30 Frauen gestiegen. Bundesweit bekommen 32-Jährige am häufigsten Kinder. Im Klinikum Straubing kamen auf 439 spontane Geburten 232 Kaiserschnitte. Die Kaiserschnitt-Quote stieg damit auf 35 Prozent (2022: 33 Prozent). Auch die Kaufmännische Krankenkasse kommt zu dem Ergebnis, dass 2023 so viele Babys wie noch nie seit 2006 per Kaiserschnitt zur Welt kamen. „Das ist eine Verdoppelung der Kaiserschnittrate seit 1991“, beschreibt Dr. Scholz den bundesweiten Trend.

Fast jeder dritte Kaiserschnitt wegen Übergewicht

Als Gründe hierfür nennt der Chefarzt die Zunahme der Risikoschwangerschaften etwa aufgrund des Alters der Mutter über 35 Jahre oder von Übergewicht. So waren 30 Prozent der Gebärenden am Klinikum Straubing übergewichtig und 15 Prozent adipös. Auch Wunschkaiserschnitte oder vorausgegangene Kaiserschnitte trugen zum Anstieg der Quote bei. Die meisten Kinder kamen im März, Juli, August und September zur Welt. In der Mehrzahl wogen die Babys zwischen 3000 und 4000 Gramm.

 

Frauen nehmen schmerzlindernden Angebote an

Die Anzahl der Mütter mit Dammschnitt betrug 8,3 Prozent und konnte seit 2013 (18,5 Prozent) deutlich gesenkt werden. Die Zahl der Frauen, die sich eine möglichst schmerzarme Geburt wünschen, wuchs. 2023 nahmen rund 38 Prozent der Frauen die Möglichkeit eines regionalen Anästhesieverfahrens wie der Periduralanästhesie in Anspruch (2022: 34 Prozent). Von den Müttern mit nicht deutscher Nationalität stammten die meisten aus Rumänien, dem Kosovo oder Syrien.

Zusammenarbeit mit Perinatalzentren in der Nähe

Die Ärzte der Straubinger Frauenklinik diskutierten mit Kollegen aus den Perinatalzentren in Regensburg und Deggendorf über einzelne interessante Krankheitsbilder aus der klinischen Praxis, die eine interdisziplinäre Behandlung erforderten und die sehr gute Abstimmung zwischen den Fachgebieten dokumentierten. Der intensive interdisziplinäre Austausch bildete auch heuer den Schwerpunkt der Perinatalkonferenz. Dr. Scholz betonte, dass die sehr gute Geburtshilfe in Straubing das Ergebnis einer hervorragenden Mannschaftsleistung der Frauenklinik, aber auch der guten Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen des Hauses sowie mit den Perinatalzentren in Regensburg und Deggendorf ist. -urs- 

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe