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„Das Werkzeug, das uns schützt“

(11.04.2022)

Neue Impfstation des Klinikums St. Elisabeth im Gäubodenpark

 

„Diese Gelassenheit momentan können wir alle nur haben, weil es die Corona-Impfung gibt“, ist sich Dr. Christoph Scheu, Geschäftsführer des Klinikums St. Elisabeth, sicher.

Um das Impfangebot auch weiter aufrechtzuerhalten, hat das Klinikum im Gäubodenpark eine Impfstation eingerichtet. „Impfen ist das Werkzeug, das uns schützt“, betont auch Dr. Julia Hempel, ärztliche Leiterin der Impfstation. Seit rund drei Wochen berät und impft sie mit ihrem Team Bürger aus Stadt und Landkreis in den Räumen des ehemaligen Tchibo Outlets im Gäubodenpark. Um diesen Schutz weiterhin aufrecht zu erhalten, habe man die neue Impfstation auf die Beine gestellt, nachdem die Station in der Fraunhofer-Halle geschlossen wurde, erklärt Dr. Wolfgang Schaaf, ärztlicher Koordinator für die Impforganisation in Straubing. Nach der zweiten Welle seien viele Impfstrukturen zu schnell abgebaut worden – bis dann der Booster kam. „Daraus haben wir gelernt. Wir wollen auf alles vorbereitet sein“, so Dr. Schaaf. Viele Fragen zum Thema Impfen Das Team der Impfstation steht für Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen zur Verfügung. Auch einige vierte Impfungen seien bereits verabreicht worden.

Auch Beratungstermine möglich

„Wir stehen aber auch beratend zur Seite. Es gibt viele Fragen rund um die Impfstoffe, die Abstände zwischen den Impfungen oder die Impfzertifikate“, sagt Dr. Julia Hempel. Daher sei es möglich, auch nur Beratungstermine bei der Impfstation auszumachen. Man arbeite hier aber Hand in Hand mit den niedergelassenen Ärzten in Stadt und Landkreis, die ebenfalls immer noch impfen und beraten. „Der eigene Hausarzt sollte die erste Anlaufstelle sein“, betont Dr. Scheu. Es sei enorm wichtig, den Menschen durch Beratung Sicherheit zu geben. „Außerdem ist mittlerweile alles sehr komplex geworden. Am Anfang ging es nur darum, so viele Erstimpfungen wie möglich zu verabreichen.“ Durch die Varianten des Virus sowie die verschiedenen Impfstoffe sei das Impfen aber zu einem komplexen Individualvorgang geworden.

Die Impfstation im Gäubodenpark wolle man mindestens bis Ende des Jahres betreiben, um auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. „Derzeit kommen etwa 15 Menschen pro Tag. Aber wir haben die Station so flexibel gestaltet, dass wir auf bis zu 300 bis 400 Menschen pro Tag aufstocken können“, erklärt Daniel Albus, Referent der Geschäftsführung des Klinikums. Weil sich derzeit der Andrang in Grenzen hält, können Menschen, die sich impfen oder informieren lassen wollen, ohne Anmeldung und Wartezeit zur Impfstation [sic] kommen. „Sollte der Zulauf wieder mehr werden, kann man sich über unser Anmeldeportal registrierungsfrei einen Termin sichern“, so Albus.

Info: Die Impfstation in Gäubodenpark ist vorerst von Montag bis Freitag von 8.30 bis 17 Uhr geöffnet. Termine müssen nicht vereinbart werden. Wer sich dennoch anmelden möchte, kann das unter https://www.terminland.eu/klinikum-straubing/.

Wer braucht eine vierte Impfung?

Die Fragen, die Dr. Julia Hempel, ärztliche Leiterin der Impfstation des Klinikums im Gäubodenpark, jeden Tag gestellt bekommt, sind komplex. Sie reichen von der Kombination verschiedener Impfstoffe über die Abstände bis hin zur Anerkennung von Zertifikaten. Eine Frage, die derzeit besonders viele Menschen umtreibt, betrifft die vierte Impfung. „Hier kann sich – wie bei der gesamten Corona-Thematik – ständig etwas ändern“, betont Dr. Julia Hempel. Derzeit empfehle das RKI allerdings eine vierte Impfung für Menschen über 70 Jahren. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hingegen empfiehlt schon für Menschen ab 60 Jahren eine erneute Auffrischungsimpfung – und zwar bereits drei Monate nach der Boosterimpfung. „Die über 60-Jährigen sind in der Regel besonders von schweren Krankheitsverläufen betroffen“; erklärt Dr. Julia Hempel. Daher es sei ratsam, die Impfung immer wieder aufzufrischen und „das Immunsystem so im Training zu halten.“ Bestimmte Krankheiten oder ein Beruf mit viel Menschenkontakt, etwa in Pflegeheimen, mache eine vierte Impfung ebenfalls sinnvoll – unabhängig vom Alter, erklärt die Ärztin. Bei diesen Gruppen sei die Auffrischung allerdings erst nach sechs Monaten fällig. Dr. Wolfgang Schaaf, ärztlicher Koordinator für die Impforganisation in Straubing, rät dazu, sich an den Hausarzt zu wenden, sollte man unsicher sein, ob eine vierte Impfung sinnvoll oder nötig ist. „Wir sollten immer bedenken: Die Grundimmunisierung bleibt, aber der Schutz vor schweren Krankheitsverläufen nimmt trotzdem nach einer gewissen Zeit ab.“ -sei- 

Quelle: Jessica Seidel, Straubinger Tagblatt vom 08.04.2022